Jahresrückblick 2019 für den Kreis Merzig-Wadern Ein Jahr voller Veränderungen

Merzig-Wadern · Was brachte das Jahr 2019 für den Landkreis Merzig-Wadern? Unsere Redaktion blickt für Sie zurück auf zwölf spannende Monate.

Neues Leben im alten Schulgebäude: 2007 war in der Grundschule in Rappweiler der Schulbetrieb eingestellt worden. Über Jahre hinweg wurde das Gebäude in unterschiedlichster Form genutzt. Jetzt findet dort wieder Unterricht statt: Ende November wurde dort die neue Förderschule für soziale Entwicklung offiziell eröffnet. Die Schule befindet sich unter der Trägerschaft der St. Hildegardishaus gGmbH. Für einen reibungslosen Betrieb der neuen Schule tragen künftig (von links) Jürgen Bolldorf, Jeannette Michler und Wolfgang Maring (alle St. Hildegardishaus gGmbH) sowie Bürgermeister Wolfgang Hübschen und Mark Koepfler (Gemeinde Weiskirchen) Verantwortung.  

Neues Leben im alten Schulgebäude: 2007 war in der Grundschule in Rappweiler der Schulbetrieb eingestellt worden. Über Jahre hinweg wurde das Gebäude in unterschiedlichster Form genutzt. Jetzt findet dort wieder Unterricht statt: Ende November wurde dort die neue Förderschule für soziale Entwicklung offiziell eröffnet. Die Schule befindet sich unter der Trägerschaft der St. Hildegardishaus gGmbH. Für einen reibungslosen Betrieb der neuen Schule tragen künftig (von links) Jürgen Bolldorf, Jeannette Michler und Wolfgang Maring (alle St. Hildegardishaus gGmbH) sowie Bürgermeister Wolfgang Hübschen und Mark Koepfler (Gemeinde Weiskirchen) Verantwortung.  

Foto: a-n

Das Jahr 2019 ist in wenigen Stunden Geschichte. Was bleibt von den vergangenen zwölf Monaten, wenn man unseren Kreis Merzig-Wadern in den Blick nimmt?

In politischer Sicht das herausragende Ereignis war die Kommunalwahl am 26. Mai. Der Urnengang brachte mancherorts spürbare Veränderungen, etwa in Perl und Beckingen: Dort wurde die jahrelange Dominanz der CDU in den Gemeinderäten gebrochen. An der Obermosel mussten die Christdemokraten in die Opposition, in Beckingen schmiedeten sie eine große Koalition mit der SPD, ebenso wie im Kreistag. Erfreulicher lief es für die CDU in der Gemeinde Mettlach, wo sie eine absolute Mehrheit erobern konnte. Zwei generelle Trends bei den Wahlen: Deutliche Zugewinne für die Grünen und die AfD kamen überall dort, wo sie Kandidaten ins Rennen schickten, auch in die Kommunalvertretungen hinein. Die politischen Gewichte im Kreis haben sich 2019 zu Gunsten der „kleinen“ Parteien verschoben.

Das Jahr brachte einiges an Veränderungen – und die Rückkehr vertrauter Themen: In Merzig konnte die monatelang schwelende Kontroverse um den Gustav-Regler-Platz durch eine Lösung, die größtmöglichen Konsens verspricht, entschärft werden. Dafür flammt der Schulstreit um die Grundschule Besch in der Gemeinde Perl just wieder auf. Apropos Schule: In Rappweiler wird eine neue (Förder-)Schule eingerichtet, in Bietzen muss die private Forscherschule zum Schuljahresende wegen finanzieller Schwierigkeiten schließen. Die Nordumfahrung Merzig, eigentlich schon ad acta gelegt, wird von Ex-Regierungschefin und Jetzt-Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer wieder ins Gespräch gebracht. Ebenso die Nordsaarlandklinik, die der aktuelle Ministerpräsident Tobias Hans wieder auf die Agenda setzt. Jetzt sucht das Land potenzielle Betreiber. Die großen Themen der vergangenen Jahre, sie dürften uns auch 2020 wieder beschäftigen.

 Fast ein Vierteljahrhundert lang steuerte Lothar Christ die Geschicke der Gemeinde Losheim am See. Ende September schied der Sozialdemokrat als damals dienstältester Bürgermeister des Saarlandes aus dem Amt. Nun bleibe ihm mehr Zeit für die Familie, wie der scheidende Verwaltungschef selbst auf seiner Verabschiedung betonte – und die holte Christ denn auch gleich zum Abschied auf die Bühne der Eisenbahnhalle (von links): Tochter Myriam und Enkelin Annelie, Lothar Christ, Gemeinde-Beigeordneter Stefan Palm, Ehefrau Bärbel mit Enkelin Teresa und Tochter Laura.

Fast ein Vierteljahrhundert lang steuerte Lothar Christ die Geschicke der Gemeinde Losheim am See. Ende September schied der Sozialdemokrat als damals dienstältester Bürgermeister des Saarlandes aus dem Amt. Nun bleibe ihm mehr Zeit für die Familie, wie der scheidende Verwaltungschef selbst auf seiner Verabschiedung betonte – und die holte Christ denn auch gleich zum Abschied auf die Bühne der Eisenbahnhalle (von links): Tochter Myriam und Enkelin Annelie, Lothar Christ, Gemeinde-Beigeordneter Stefan Palm, Ehefrau Bärbel mit Enkelin Teresa und Tochter Laura.

Foto: Werner Krewer
 Ein heftiges Unwetter fegte am Abend des 9. August über den Kreis. Vor allem im Raum Merzig, Wadern und Beckingen sorgten Starkregen und starke Sturmböden für Behinderungen und Schäden. In Merzig verwandelte sich die Losheimer Straße in eine Art Bachlauf.

Ein heftiges Unwetter fegte am Abend des 9. August über den Kreis. Vor allem im Raum Merzig, Wadern und Beckingen sorgten Starkregen und starke Sturmböden für Behinderungen und Schäden. In Merzig verwandelte sich die Losheimer Straße in eine Art Bachlauf.

Foto: Christian Beckinger
 Neue Übernachtungskapazitäten in Merzig: Im August nahm das neue Holiday-Inn-Express-Hotel im Yachthafen den Betrieb auf. 7,5 Millionen Euro hat das Immobilien-Unternehmen IFA dafür investiert, das Foto der Eröffnung zeigt (v.l.) Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger, Frank Jakobs (Sparkasse Merzig-Wadern) sowie Wolfgang Schäfer und Daniela Schäfer-Anell (IFA).

Neue Übernachtungskapazitäten in Merzig: Im August nahm das neue Holiday-Inn-Express-Hotel im Yachthafen den Betrieb auf. 7,5 Millionen Euro hat das Immobilien-Unternehmen IFA dafür investiert, das Foto der Eröffnung zeigt (v.l.) Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger, Frank Jakobs (Sparkasse Merzig-Wadern) sowie Wolfgang Schäfer und Daniela Schäfer-Anell (IFA).

Foto: Werner Krewer
 Auf dem Gelände des ehemaligen Teppichhauses der Familie Werding am Ortsausgang von Beckingen entsteht ein neuer Lebensmittel-Vollsortimenter. Das alte Gebäude (Foto) wurde dafür weitgehend abgerissen, der dort geplante Edeka-Markt feierte im Oktober Richtfest, die Eröffnung des Marktes ist für April 2020 vorgesehen. Außer dem Lebensmittelmarkt sollen sich ein Textil-Discounter und ein Drogeriemarkt auf dem Gelände ansiedeln. Insgesamt werden über fünf Millionen Euro von Projektentwickler Heiko Kaiser und seiner Firma Euro VVB aus Wadern in das Vorhaben investiert.

Auf dem Gelände des ehemaligen Teppichhauses der Familie Werding am Ortsausgang von Beckingen entsteht ein neuer Lebensmittel-Vollsortimenter. Das alte Gebäude (Foto) wurde dafür weitgehend abgerissen, der dort geplante Edeka-Markt feierte im Oktober Richtfest, die Eröffnung des Marktes ist für April 2020 vorgesehen. Außer dem Lebensmittelmarkt sollen sich ein Textil-Discounter und ein Drogeriemarkt auf dem Gelände ansiedeln. Insgesamt werden über fünf Millionen Euro von Projektentwickler Heiko Kaiser und seiner Firma Euro VVB aus Wadern in das Vorhaben investiert.

Foto: Norbert Becker
 Mit der Kommunalwahl änderten sich die Machtverhältnisse im Perler Gemeinderat. SPD und Grüne stellen dort seither die Mehrheit und setzten gleich Akzente in der Schulpolitik: Die 2016 geschlossene Grundschule in Besch könnte wieder für schulische Zwecke genutzt werden, man denkt an die Einrichtung einer gebundenen Ganztagsschule. Auch beschloss der Rat mit den Stimmen von SPD und Grünen, eine laufende Klage gegen das Bildungsministerium wegen dessen Weigerung, das Schulgebäude freizugeben, zurückziehen. Wie es in Sachen Schule Besch weitergeht? Wir dürfen gespannt sein.

Mit der Kommunalwahl änderten sich die Machtverhältnisse im Perler Gemeinderat. SPD und Grüne stellen dort seither die Mehrheit und setzten gleich Akzente in der Schulpolitik: Die 2016 geschlossene Grundschule in Besch könnte wieder für schulische Zwecke genutzt werden, man denkt an die Einrichtung einer gebundenen Ganztagsschule. Auch beschloss der Rat mit den Stimmen von SPD und Grünen, eine laufende Klage gegen das Bildungsministerium wegen dessen Weigerung, das Schulgebäude freizugeben, zurückziehen. Wie es in Sachen Schule Besch weitergeht? Wir dürfen gespannt sein.

Foto: rup
 Der neue Abenteuerspielplatz auf dem Blumenfels in Orscholz nimmt allmählich Gestalt an. Seine Fertigstellung ist für Frühjahr kommenden Jahres geplant – auf einer Fläche von aufgerundet 8000 Quadratmetern. Er soll aus unterschiedlichen, überwiegend aus Holz hergestellten Elementen bestehen. Zur weiteren Ausstattung sollen auch Lufttrampoline gehören. Ende Juli hat die Erlebnis-Akademie nach dem Baumwipfelpfad ihr zweites Projekt eröffnet: den Spielplatz Blumenfels, der kostenlos zugänglich ist. Ende April/Anfang Mai soll der Abenteuerspielplatz eröffnet werden.

Der neue Abenteuerspielplatz auf dem Blumenfels in Orscholz nimmt allmählich Gestalt an. Seine Fertigstellung ist für Frühjahr kommenden Jahres geplant – auf einer Fläche von aufgerundet 8000 Quadratmetern. Er soll aus unterschiedlichen, überwiegend aus Holz hergestellten Elementen bestehen. Zur weiteren Ausstattung sollen auch Lufttrampoline gehören. Ende Juli hat die Erlebnis-Akademie nach dem Baumwipfelpfad ihr zweites Projekt eröffnet: den Spielplatz Blumenfels, der kostenlos zugänglich ist. Ende April/Anfang Mai soll der Abenteuerspielplatz eröffnet werden.

Foto: Ruppenthal
Monatelang war in Merzig intensiv über die künftige Gestaltung des Gustav-Regler-Platzes in der Stadtmitte gestritten worden. Ein städtebaulicher Wettbewerb, diverse Infoveranstaltungen für die Bürger und ein abschließender Beschluss des Stadtrates brachten im Verlaufe des Jahres Klarheit. Die Bebauung am Rande des Platzes soll auf drei Stockwerke begrenzt werden, der Platz selbst soll als gemütliches Wohnzimmer gestaltet werden mit viel Grün, weniger Versiegelung, einem erlebbaren Seffersbach, der in Teilen renaturiert ist, und jeder Menge Sitzmöglichkeiten.

Monatelang war in Merzig intensiv über die künftige Gestaltung des Gustav-Regler-Platzes in der Stadtmitte gestritten worden. Ein städtebaulicher Wettbewerb, diverse Infoveranstaltungen für die Bürger und ein abschließender Beschluss des Stadtrates brachten im Verlaufe des Jahres Klarheit. Die Bebauung am Rande des Platzes soll auf drei Stockwerke begrenzt werden, der Platz selbst soll als gemütliches Wohnzimmer gestaltet werden mit viel Grün, weniger Versiegelung, einem erlebbaren Seffersbach, der in Teilen renaturiert ist, und jeder Menge Sitzmöglichkeiten.

Foto: Ruppenthal
 Helmut Harth

Helmut Harth

Foto: Ruppenthal
Marcus Hoffeld

Marcus Hoffeld

Foto: Robby Lorenz
 Daniela Schlegel-Friedrich

Daniela Schlegel-Friedrich

Foto: Barbara Scherer

Wirtschaftlich war es ein einigermaßen ruhiges Jahr, ohne gravierende Hiobsbotschaften, wie sie etwa der Nachbarkreis Saarlouis hinnehmen musste. Aber: Viele Menschen, die bei den krisengeplagten Großunternehmen im Nachbarkreis beschäftigt sind, wohnen in unserer Region, sorgen hier für ordentlich Kaufkraft und niedrige Arbeitslosenzahlen. Für sie (und damit auch für unseren Kreis) stehen bange Monate bevor.

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