„Interessantes, spannendes Jahr“

Merzig · Rund 1000 Gäste kamen zum Neujahrsempfang der Stadt Merzig und ihres neuen Verwaltungschefs (die SZ berichtete). Bürgermeister Marcus Hoffeld sagte, 2014 sei ein gutes Jahr für die Kreisstadt gewesen.

 Die Musical-AG des Peter-Wust-Gymnasiums sorgte beim Merziger Neujahrsempfang für Unterhaltung.

Die Musical-AG des Peter-Wust-Gymnasiums sorgte beim Merziger Neujahrsempfang für Unterhaltung.

Ein "interessantes und spannendes Jahr" 2014 liege hinter ihm, sagte der Merziger Bürgermeister Marcus Hoffeld in seiner Ansprache zu den rund 1000 Besuchern des Neujahrsempfangs der Kreisstadt am Donnerstagabend. Das hatte gewiss damit zu tun, dass dies sein erstes Jahr an der Spitze der Merziger Verwaltung war: Zum 1. Januar des vergangenen Jahres hatte CDU-Mann Hoffeld die Nachfolge des langjährigen Rathauschefs Alfons Lauer (SPD ) angetreten. Da der offizielle Amtswechsel Ende Dezember 2013 in großem Rahmen in der Stadthalle gefeiert worden war, hatte Hoffeld im vergangenen Jahr auf einen Neujahrsempfang verzichtet.

Umso größer war das Interesse der geladenen Vertreter von Politik, Wirtschaft, Kultur, Sport und anderer gesellschaftlicher Gruppen am Donnerstagabend: Die Stadthalle war prall gefüllt, als Hoffeld , unterstützt von den Mitarbeitern der Verwaltung, mit den Gästen aufs neue Jahr anstieß - und zugleich das zurückliegende Revue passieren ließ. Dabei ließ der neue Rathauschef mehr als einmal die Bilder sprechen, rief mit Videopräsentationen markante Ereignisse für die Stadt aus dem Jahr 2014 ins Gedächtnis. Es sei eine gute Zeit gewesen, befand Hoffeld : "Es gab im vergangenen Jahr in unserer Stadt viele gute Nachrichten." Herausragend war für ihn die Fertigstellung des umgestalteten Kirchplatzes in der Stadtmitte, der für rund 1,8 Millionen Euro in ein "Schmuckstück" (Hoffeld ) verwandelt worden sei. Der Bürgermeister versprach, dass die Aufwertung des Stadtkerns weitergehen werde, etwa durch neue Beleuchtung sowie eine erneuerte Möbilierung in der Fußgängerzone.

Hoffeld führte aus, neben öffentlichen Baumaßnahmen hätten auch private Investitionen, wie etwa das neue Mehrfamilienhaus am Carré Alte Post, "die Gesamtentwicklung der Stadt äußerst positiv beeinflusst". Weitere Projekte dieser Art, etwa am Seffersbach, sowie neue Gesundheitseinrichtungen im Bereich des SHG-Klinikums seien in der Planungen. Mit Blick auf die zeitweise schwierige finanzielle Situation des Klinikums erklärte Hoffeld , er wisse von SHG-Geschäftsführer Alfons Vogtel und Verwaltungsdirektor Christoph Schwarz, "dass die Talsohle durchschritten ist". Dennoch sei es weiter von Nöten, die Klinik zu unterstützen - diese Unterstützung "mit ganzer Kraft" sagte der Bürgermeister dem Krankenhaus zu. Auch in den Stadtteilen sei einiges auf den Weg gebracht worden. Hoffeld hob die Schaffung neuer Krippen- und Kitaplätze sowie die Schaffung neuer Baugrundstücke in verschiedenen Orten hervor.

In wirtschaftlicher Hinsicht war die Neuansiedlung des Internet-Versandhändlers Deuba auf dem brach liegenden Drahtcord-Gelände das herausragende Ereignis für den Verwaltungschef. Hoffeld hob die positiven Wirtschaftsdaten der Stadt hervor: Die Arbeitslosenquote liege mit 5,2 Prozent deutlich unter dem Landes- (7,2 Prozent) und Bundes-Durchschnitt (6,7 Prozent), für die Zukunft erwarte die Stadt einen weiteren Rückgang. "Dies liegt in erster Linie an den sehr erfolgreichen und innovativen Unternehmen und Geschäftsleuten in unserer Stadt", lobte Hoffeld .

Aber es gab 2014 auch traurige Momente für Merzig : So musste die Stadt Abschied nehmen vom weltbekannten Wolfsforscher Werner Freund , der im Januar verstorben war. Hoffeld versprach: "Sein Lebenswerk werden wir durch den Aus- und Umbau des Wolfsparks fortführen."

Hoffeld blickte auch in die Zukunft, zählte eine ganze Reihe von Projekten und Ideen auf, die in der Stadt in den kommenden Monaten und Jahren realisiert werden sollen. Gleichzeitig wies er darauf hin, dass die angespannte Finanzsituation hier enge Grenzen setze. Zwar sei Merzig eine der wenigen Kommunen im Saarland, die auch 2015 eine Haushaltsnotlage werde vermeiden können. "Aber finanziell gut geht es uns bei weitem nicht." Daher habe die Verwaltung bereits zusammen mit dem Stadtrat eine Arbeitsgruppe "Haushaltskonsolidierung" eingerichtet. Hoffeld lud die Bürger dazu ein, ihre Ideen mit einzubringen, um die Haushaltslage der Stadt weiterhin stabil zu halten. "Wir sollten diese schwierige finanzielle Situation als Chance sehen und auch den Mut für Veränderungen aufbringen, um Merzig zukunftsfähig zu machen."

Auf dem Boden sollt ihr bleiben


Von SZ-Redaktionsmitglied Lars Reusch

Die roten Lackschuhe des Herzkönigs stachen heraus. Die schillernden Farben des Schwemlinger Zauberers, der mit seiner Frau in der Stadthalle 25-jähriges Bühnenjubiläum feierte und dabei Plastikstäbe unter großen Gesten in Plastikblumensträuße verwandelte, waren noch das pompöseste Detail am ersten Neujahrsempfang des Bürgermeisters Marcus Hoffeld .

Es war ein unaufgeregter, wenig glamouröser Abend, was in Zeiten leerer Stadtkassen freilich nicht die verkehrteste Art ist, das neue Jahr zu beginnen. So war das Abendprogramm durch die Auftritte hiesiger Schulen geprägt: Es wurde gesungen, getrommelt, getanzt und musiziert, die Schützlinge des Peter-Wust-Gymnasiums, der Grundschule Hilbringen und der Grundschule Schwemlingen haben sich gut ins Zeug gelegt und der Rede des Bürgermeisters einen angemessenen Rahmen geboten. Die nämlich gestaltete sich zurücknehmend und ruhig, was später den einen oder anderen Gast dazu anregte, mögliche Unterschiede zu Hoffelds Amtsvorgänger zu diskutieren.

Spät wurde es nicht

Der Service wurde traditionell von Mitarbeitern der Stadtverwaltung gestemmt, die, gekleidet in rote Krawatten und Halstücher - ein Erbe aus Zeiten Alfons Lauers (SPD ) -, aufmerksam durch die Reihen liefen und Schnittchen, Bier und heimischen Weißwein anboten - Bodenständigkeit.

Um 23 Uhr begannen die Servicekräfte, die ja sonst bei der Stadt arbeiten, dann auch schon einzupacken und den Wein zu verweigern. Es war schließlich Donnerstagabend, am nächsten Morgen mussten die Damen und Herren wieder ihr eigentliches Tagwerk verrichten und die Stadt verwalten. Ein halbes Tagwerk zumindest, der nächste Tag war ja ein Freitag.

 Er ließ auch Bilder sprechen: Marcus Hoffeld bei seinem Rückblick auf das Jahr 2014.

Er ließ auch Bilder sprechen: Marcus Hoffeld bei seinem Rückblick auf das Jahr 2014.

 Proppenvoll war die Merziger Stadthalle beim Neujahrsempfang der Kreisstadt am Donnerstagabend. Fotos: Rolf Ruppenthal

Proppenvoll war die Merziger Stadthalle beim Neujahrsempfang der Kreisstadt am Donnerstagabend. Fotos: Rolf Ruppenthal

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Für das Rahmenprogramm auf dem Merziger Neujahrsempfang sorgten die Tanzgruppe der Musical-AG des Peter-Wust-Gymnasiums (Leitung: Gabi Husung), die Big-Band des PWG (Leitung: Dirk Sauer), die Trommel-AG der Grundschule Hilbringen, die Tanz-AG der Grundschule Schwemlingen sowie das Zauberer-Duo Herzkönig und Lara, das 2014 sein 25. Bühnenjubiläum feierte. cbe

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