Interessante Idee für neues Merzig

Merzig · Vom in dieser Woche verstorbenen Alt-Bundeskanzler Helmut Schmidt stammt der Satz "Wer eine Vision hat, soll zum Arzt gehen". Doch ist diese nassforsche Sottise des großen Pragmatikers nicht die passende Reaktion darauf, dass der Merziger Stadtrat am Donnerstag das Projekt Saarpark auf den Weg gebracht hat.

Es soll die Parkareale auf beiden Seiten der Saar zu einem Erlebnisraum verbinden. Die Idee hat Charme, da sie zwei Anziehungspunkte der Stadt miteinander verbindet, mit einer neuen Brücke für Fußgänger und Radfahrer. Ob der Saarpark es tatsächlich schafft, auch die Innenstadt mit Leben zu erfüllen, muss sich zeigen. Das Projekt stellt aber einen Entwurf dar, wie die Stadt ihre Attraktivität steigern kann. Ob dieses so ehrgeizige wie kostspielige Konzept als Ganzes verwirklicht werden kann, ist zunächst zweitrangig. Wichtig ist: Die Stadt hat für sich eine klare Vorstellung entwickelt, wie sie ihr Angesicht verändern will. Und dabei ihre Bürger mit ins Boot genommen. Zumindest jene, die das wollten. Wenn die Ratsopposition die zu niedrige Quote an Bürgerbeiträgen moniert, sollte sie bedenken: Bürgerbeteiligung und -engagement lassen sich nicht verordnen und erzwingen. Es ist ein Angebot, auf das die Bürger zugreifen können. Wollen sie das nicht, lässt sich das nicht dem zum Vorwurf machen, der die Offerte unterbreitet hat.

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