Innenstadt soll aufgewertet werden

Merzig · Groß war das Interesse der Merziger, als am Mittwochabend die Bebauungspläne „Innenstadt Süd und Nord“ in der Stadthalle vorgestellt wurden. Wichtiges Ziel dabei ist, die Fußgängerzone zu stärken.

 Franz Schwindling, Christian Bies und Raffaela Del Fa (von links) stellten die Bebauungspläne für Merzig vor. Fotos: Rolf Ruppenthal

Franz Schwindling, Christian Bies und Raffaela Del Fa (von links) stellten die Bebauungspläne für Merzig vor. Fotos: Rolf Ruppenthal

Die Merziger Innenstadt soll baulich aufgewertet werden. Die ersten Entwürfe dafür wurden der Öffentlichkeit am Mittwochabend vorgestellt. Knapp 200 Bürger und Eigentümer informierten sich in der Stadthalle über die Bebauungspläne "Innenstadt Merzig Süd und Nord", stellten Fragen und äußerten zurückhaltend Kritik. Besonderes Interesse zollten sie der Neugestaltung des Gustav-Regler-Platzes und der Parkplatzsituation.

Altes und Neues im Einklang

Mit den Bebauungsplänen solle das historische Bild der Innenstadt mit modernen städtebaulichen Standards vereinbart werden. Ziel sei es, die Fußgängerzone zu stärken, sagte Christian Bies, Leiter des Bauamtes. Schwerpunkte bilden der Gustav-Regler-Platz und die Straße Am Werthchen. Raffaella Del Fa vom Planungsbüro Argus Concept beschrieb das Areal als "ungeordnet", ein Sammelsurium von Parkflächen und Garagen, zudem seien die rückwärtigen Fassaden der Poststraße sichtbar. Entlang der Straße sei stattdessen eine Bebauung mit Wohnraum und Gastronomie denkbar. Die Stadt besitze dort keine Flächen, sie schaffe mit den Bebauungsplänen aber Möglichkeiten für die Eigentümer, sagte Bies. Ein Café etwa könnte auch einen Teil des Gustav-Regler-Platzes besiedeln, ergänzte er. Der Platz solle durch die Umgestaltung der Straße aufgewertet werden.

Ein Anwohner der Straße Am Seffersbach reagierte forsch auf diese Aussichten. "Sie bauen alles zu, herzlichen Glückwunsch", monierte er und fragte, warum der Platz nicht als Grünfläche umgebaut werden könne. Bies erklärte, dass die Stadt mit dem Seffersbach, dem Stadtpark und der Saar bereits viele grüne Flächen habe. Auf privatem Grund weitere Grünflächen zu bauen, bedeute zudem einen finanziellen Verlust für den Eigentümer.

Ein weiterer Kritikpunkt war die Parkplatzsituation. "Wenn Sie die Flächen bebauen wollen, müssen Sie auch für Stellplätze sorgen", merkte ein Anwohner von Im Langenrech an. Bies erklärte, dass die bisherigen Pläne vorsähen, gegenüber des Gustav-Regler-Platzes im Bereich Am Werthchen/Untergasse/Mittelgasse ein Parkhaus mit 140 Stellplätzen zu bauen. "Die Entwicklung am Seffersbach wird nur funktionieren, wenn Parken möglich ist", räumte Bies ein. Auch andernorts, etwa an der Ecke Trierer Straße/Josefsstraße, sei Parkraum möglich. Auf dem dortigen Platz, der bereits als Parkfläche genutzt werde, könnte ein Parkhaus entstehen. Der Stadt gehöre die Fläche, sie müsse aber vor der Bebauung in Besitz eines angrenzenden Hauses kommen.

Die Eigentümer bestimmen

 Gut besucht war die Bürger-Info in der Stadthalle.

Gut besucht war die Bürger-Info in der Stadthalle.

"Wir wollen keine Entwicklung erzwingen, sondern langfristig die Möglichkeit offen halten, diese Vorstellungen umzusetzen", erklärte Bies. Auch Bürgermeister Marcus Hoffeld (CDU ) stellte von Beginn an klar, dass in den Bebauungsplänen lediglich Rahmenbedingungen festgelegt würden, in denen bauliche Maßnahmen möglich seien. "Das heißt nicht, dass es in zwei oder drei Jahren genau so aussehen wird", sagte Hoffeld. Ob die Pläne umgesetzt würden, hänge vom Willen der Eigentümer ab.

Hoffeld kündigte zudem an, nicht nur die Innenstadt aufwerten zu wollen. Es gebe auch Gespräche, wie der Stadtpark und der Sport- und Freizeitpark umgestaltet werden könnten. Dazu werde es in den kommenden Monaten eine weitere Bürgerversammlung geben.

Bürger können noch bis zum 5. Mai beim Merziger Bauamt schriftlich Vorschläge und Anregungen für die die Bebauungspläne einreichen.

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