Kunstaktion in Merzig Lanze für legale Graffiti-Kunst gebrochen

Merzig · Teilnehmer am Graffiti-Workshop in Merzig stellten ihr Schaffen am Seffersbach öffentlich zur Schau.

 In rund vier Stunden entstand am vergangenen Freitag ein Graffiti am Merziger Seffersbach.

In rund vier Stunden entstand am vergangenen Freitag ein Graffiti am Merziger Seffersbach.

Foto: Vincent Bauer

Am vergangenen Freitag bot sich Fußgängern am Merziger Seffersbach eine ungewöhnliche Kulisse. Zwei junge Männer standen vor einer meterlangen Wand, auf die sie den ganzen Morgen über ihre Graffiti-Motive sprühten – und zwar völlig legal. Schon seit März läuft das Projekt „MZGraffiti“, bei dem Jugendliche im Alter von 12 bis 18 Jahren die Grundlagen des Graffiti kennenlernen. Dabei handelt es sich um ein Gemeinschaftsprojekt des Kreiskulturzentrums Villa Fuchs in Kooperation mit dem Jugendhaus Merzig sowie der Christlichen Erwachsenenbildung (CEB). Finanziert wird das auf ein Jahr angelegte Projekt durch das Programm „Kultur macht stark – Bündnisse für Bildung“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung.

Unter Anleitung der drei Workshop-Leiter Amélie Kremer, Tarik Yilmaz und Sebastian Schütz sollen die Teilnehmer lernen, ihre Gedanken zeichnerisch zu Papier zu bringen und später auch als Graffiti zu präsentieren. Dabei steht das Projekt unter dem Thema Umwelt- und Klimaschutz. Den Initiatoren sei bewusst, dass die chemischen Bestandteile der Sprühfarbe nicht unbedingt mit den Bestrebungen des Umweltschutzes in Einklang zu brigen sind, sagt Heike Friedrich von der CEB, doch Graffiti sei ein Kunstmittel, mit dem man viele Jugendliche erreichen könne. Zudem könnten die Kursteilnehmer am Ende des Projektes mit ihren Graffitis großflächig und wirksam auf das Thema aufmerksam machen. Und beim Einkauf der Spraydosen sei darauf geachtet worden, die umweltfreundlichste Alternative zu besorgen. Neben der Aktion am Seffersbach sammelten die Jugendlichen am Freitag Unterschriften, um sich dafür einzusetzen, bald Freiflächen in der Kreisstadt Merzig und den umliegenden Kommunen zu erhalten, auf denen die Kunstwerke legal gesprüht werden dürfen.

Da durch die Corona-Pandemie viele der geplanten Treffen ausfallen mussten, wurde kurzerhand eine Postkartenaktion ins Leben gerufen, um trotzdem weiterhin Kontakt zu den Jugendlichen zu halten, erzählt Jenny Mayer von der Villa Fuchs. Dabei hätten die Kursteilnehmer auf der Rückseite der Karten Platz gehabt, um ihre Ideen künstlerisch umzusetzen. In dieser Woche finden nun wieder Workshops im Jugendhaus Merzig statt, an dem auch Jugendliche teilnehmen können, die beim ersten Treffen im März nicht dabei waren (die SZ berichtete).

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