Merzig Eine Kulisse, selbst für Hollywood ein Traum

Merzig · Auf dem Peterhof in Borg wurden Teile des Films „Immenhof“ gedreht. Edwin Kohl lud seine Mitarbeiter zum Kinobesuch ein.

 Edwin Kohl (rechts) begrüßte seine Mitarbeiter zum Familientag im Merziger Kino, um sich gemeinsam den Film „Immenhof – Das Abenteuer eines Sommers“ anzusehen. Einige Szenen wurden auf dem Gestüt Peterhof in Perl-Borg gedreht.

Edwin Kohl (rechts) begrüßte seine Mitarbeiter zum Familientag im Merziger Kino, um sich gemeinsam den Film „Immenhof – Das Abenteuer eines Sommers“ anzusehen. Einige Szenen wurden auf dem Gestüt Peterhof in Perl-Borg gedreht.

Foto: Tina Leistenschneider

Der Duft von süßem Popcorn liegt in der Luft und steigt in die Nasen von Groß und Klein. Im Merziger Odeon Kino-Center herrscht reger Betrieb. Eltern und ihre Kinder strömen, versorgt mit Leckereien und Getränken in der Hand, in den Kinosaal, um sich die besten Plätze für die Vorstellung zu sichern. An einem Samstagnachmittag hat die Kohlpharma ihre Mitarbeiter mitsamt ihres Nachwuchses zu einem Familientag eingeladen. Der Anlass? Der Pferdefilm „Immenhof – Das Abenteuer eines Sommers“ läuft seit Mitte Januar in den deutschen Kinos und dafür wurden einige Szenen ganz in der Nähe gedreht: Auf dem Gestüt Peterhof in Perl-Borg, wo sich an elf von insgesamt 40 Drehtagen alle Augen auf das herrschaftliche Gestütshaus von Arlette Jaspar-Kohl, der Frau von Kohlpharma Geschäftsführer Edwin Kohl, richteten.

Das Remake einer großen Nachkriegsreihe lockte viele Pferdefreunde an, die alle mal einen seltenen Blick auf das renommierte Gestüt werfen wollten. Die Tore bleiben für Besucher nämlich verschlossen, auch die Inneneinrichtung bekommen Gäste kaum zu sehen. Ob für den Film etwas umdekoriert wurde? „Nichts wurde für den Film verändert“, sagt Edwin Kohl. „Heiner Lauterbach sagte sogar: So eine Kulisse muss Hollywood erst mal bauen“, zitiert Kohl den bekannten Schauspieler, der in der Neuverfilmung auf dem Peterhof residiert und als Antagonist Mallinckroth den Immenhof-Mädchen das Leben schwer macht.Nach dem Tod ihres Vaters sitzen die nämlich auf einem Berg Schulden und haben Geldprobleme – sie drohen den Immenhof zu verlieren, was die drei Geschwister mit eisernem Willen zu verhindern versuchen.

Im Kinosaal herrscht kurz vor Filmbeginn eine kindliche Vorfreude. „Wer mag denn alles Pferde von euch?“, fragt Edwin Kohl und prompt heben sich zahlreiche Kinderarme. Schon binnen der ersten Sekunden zelebriert der Film den Anmut der Pferde. Mal galoppieren sie wild und ästhetisch vor der Weite eines Strandes, mal zeigt die Kamera die Tiere in Nahaufnahme – besonders gerne hält sie dabei auf kleine Ponys, die beim Publikum im Merziger Kino für viel „Ohhh“ und „Awww“ sorgten. „Oh wie süß“, lässt ein kleines Mädchen verlauten und fixiert mit funkelnden Augen die Aufnahmen.

Der altbewährten Tradition der alten Immenhof-Filme verlieh der Produzent einen neuen Farbanstrich und stellte den heruntergewirtschafteten Immenhof in Kontrast zum Peterhof, der die Erhabenheit eines Herrenhauses ausstrahlt. Gekonnt zielt der Film darauf ab, dass den Reittieren mit Respekt und Fürsorge entgegnet werden muss – stählerne Disziplin und verbissener Erfolg machen kein schnelles Pferd aus.

Mit diesem Ansinnen spricht die Produktion Arlette Jaspar-Kohl aus dem Herzen, die eine enge Bindung zu den alten Immenhof-Filmen verspürt. Ihr ist der bedachte Umgang mit den Tieren wichtig. Für sie gelingt der Neuverfilmung der Spagat zwischen dem Alten und dem Neuen. „Der Film ist auch imagefördernd für das Saarland und hat sich auch finanziell gelohnt“, sagt Jaspar-Kohl. Zusammen mit Edwin Kohl habe sie jeden Drehtag vor Ort mitverfolgt, der normale Betrieb wurde dabei nicht gestört. Auch ihre Pferde haben eine Rolle gespielt. „Alle Pferde in den Boxen sind unsere“, sagt die Designerin, die sehr zufrieden mit der Darstellung des Peterhofes ist.

Stefanie Scherer, Mitarbeiterin im Odeon-Kino, erzählt: „Der Film wird von Jung und Alt sehr gut angenommen, die Resonanz ist groß“. Gerade weil viele Ortsansässige einen neugierigen Blick auf das Gestüt erhaschen wollen. Für die Kohlpharma war der Familienmittag selbst eine Premiere, wie Pressesprecher Karsten Wurzer erzählte, aber sicher nicht der letzte.

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