Im Zeichen von Integration

Losheim/Merzig-Wadern · Zweimal im Jahr steigt die „Come together after work“-Party in der Losheimer Eisenbahnhalle. Bei der nächsten Party am Freitag, 24. Oktober, tritt die Band „Station 17“ auf. Ziel der Fete ist es, Barrieren abzubauen.

 Die Band „Station 17“. Foto: Band

Die Band „Station 17“. Foto: Band

Foto: Band

"Das passt einfach wunderbar!", freut sich Daniel Werner von der Lebenshilfe Merzig . Werner kümmert sich um die "Come Together After Work"-Partys, die zweimal im Jahr in der Eisenbahnhalle Losheim stattfinden. Für die nächste Party, die am Freitag, 24. Oktober, um 19 Uhr beginnt, hat er die Band "Station 17" buchen können.

Band als Inklusionsbeispiel

Und Station 17 und "Come Together", das passt tatsächlich zusammen: Die Party in Losheim richtet sich an Menschen mit und ohne Behinderungen. Sie ist ein Inklusionsprojekt, soll also dazu beitragen, behinderten Menschen die Teilhabe an der Gesellschaft zu ermöglichen. "Station 17" ist eine Band aus Hamburg, die 1988 gegründet wurde und seither aus behinderten und nichtbehinderten Musikern besteht. Das Zusammenbringen, die Integration haben Party und Band also gemeinsam.

"Station 17" weigert sich aber, in eine Schublade gesteckt zu werden. "Der Fokus lag immer schon auf der Musik und nicht auf irgendwelchen Kategorien", betont Bassist Hauke Röh gegenüber der SZ. Einen Unterschied zu einer Band ohne behinderte Mitglieder gebe es auch nicht. "Wir spielen Konzerte, schreiben Songs, proben und gehen nach der Probe manchmal ein Bier trinken. Das hat bisher jede Band so gemacht, in der ich gespielt habe." "Station 17" ist zurzeit mit ihrem neuen Album "Alles für alle" auf Tour. Die Platte unterscheidet sich von den vorherigen Alben: Bisher kam die Musik der Band rockig und sehr experimentell daher, immer faszinierend, immer aufregend, aber auch nicht immer leicht zugänglich. "Alles für alle" dagegen ist ein Pop-Album mit klarem Konzept und eingängiger Musik. Ein Pop-Album einzuspielen war "das experimentellste, was wir bisher gemacht haben", so Hauk. Die Lust auf etwas Neues sei der Motor für diesen Stilwechsel gewesen. Die Möglichkeit, dadurch ein größeres Publikum anzusprechen, nehme man natürlich gerne mit.

Bei allem Fokus auf die Musik ist Inklusion aber freilich ein Thema, mit dem sich Station 17 beschäftigt. Der Titelsong des neuen Albums etwa behandelt die Diskrepanz zwischen Betreuern und Betreuten in Werkstätten für behinderte Menschen, zum Beispiel bei der Bezahlung. "Alles für alle", das lässt sich durchaus als Motto verstehen.

Inklusion mit Leben füllen

"Wir sind genauso wie du" ist eine Textzeile aus dem Lied, und das zu zeigen, hat sich auch die "Come Together"-Party auf die Fahnen geschrieben. Die Veranstaltung, bei der wie auf jeder anderen Party auch Musik gehört, getanzt, geplaudert und getrunken wird, will Barrieren abbauen und eine Begegnung zwischen den Menschen ermöglichen. "Sollte es uns gelingen, das Wort ‚Inklusion' mit Leben zu erfüllen, wäre das ein schönes Erfolgsbeispiel", teilen die Veranstalter mit. Der Auftritt von Station 17 wird dazu sicher viel beitragen.

Karten (sieben Euro) gibt es an der Abendkasse in der Eisenbahnhalle Losheim . Der Einlass ist ab 16 Jahren. Infos geben Daniel Werner, Lebenshilfe Merzig , Tel. (0 68 61) 93 96 79 42, oder Andrea Bachmann, Tel. (0 68 61) 8 04 13, per E-Mail: a.bachmann@merzig-wadern.de.

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