Im dritten Anlauf zum ersten Sieg

Merzig · Die Zweitliga-Handballer der HG Saarlouis gewannen am Sonntag erstmals den Ernst-Thiel-Cup und wichtige Erkenntnisse vom neuen Team. Für die Mannschaft von Gastgeber HSV Merzig-Hilbringen war der Start im starken Merziger Teilnehmerfeld ein Formcheck und der letzte Platz kein Beinbruch.

 Merzigs Mateusz Ryds setzt gegen Drittligist Hildesheim zum Wurf an. Der HSV verlor in dem starken Feld alle drei Spiele, doch Trainer Marcus Simowski mit dem ersten Formcheck nicht unzufrieden. Foto: rup

Merzigs Mateusz Ryds setzt gegen Drittligist Hildesheim zum Wurf an. Der HSV verlor in dem starken Feld alle drei Spiele, doch Trainer Marcus Simowski mit dem ersten Formcheck nicht unzufrieden. Foto: rup

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Aller guten Dinge sind drei: Nach zwei zweiten Plätzen in den Vorjahren hat sich die HG Saarlouis am Wochenende beim 3. Ernst-Thiel-Cup erstmals den Turniersieg gesichert. Wirkte der Auftritt der Zweitliga-Handballer samstags beim knappen Auftaktsieg gegen den Oberligisten HF Illtal noch etwas hektisch, so steigerte sich der Favorit in der Thielspark-Halle von Spiel zu Spiel und trumpfte am Sonntag beim 25:21 (12:15)-Finalsieg gegen Drittligist Eintracht Hildesheim auf. Nach langem Rückstand (1:5, 17:19) allerdings erst im Schlussviertel und dank Patrick Schulz. Die Paraden des HG-Torwarts leiteten die Wende ein. "Die Abwehr hat toll gearbeitet, da war es für mich einfacher. Beim Gegner ließen die Kräfte nach, und wir haben einen drauf gepackt", sagte der Matchwinner und strahlte.

Die Saarlouiser Neuzugänge Martin Murawski, Ibai Meoki-Etxebeste und Jerome Müller hinterließen bei dem vom HSV Merzig-Hilbringen erstklassig organisierten Turnier einen starken Eindruck. Müller warf im Finale in der 51. Minute mit einem verdeckten Schlagwurf auch die erste Führung (20:19) und erhöhte dann auf 21:19. Es war die Schlüsselszene. "Wir haben in der Vorbereitung nicht viel mit dem Ball gearbeitet. Das merkt man. Die Jungs haben Chancen liegen lassen, aber die Einstellung war okay", resümierte HG-Neu-Trainer Heine Jensen zufrieden.

Zufriedene Gesichter sah man an den beiden Turniertagen auch bei den 1200 Zuschauern auf den Rängen. Das begeisterte Handball-Publikum erlebte packende Duelle, Tore satt, spektakuläre Kempa-Tricks, Dreher, Zauberwürfe und sehenswerte Kombinationen. "Die Zuschauerzahlen haben sich wieder erhöht. Wir steigern uns von Jahr zu Jahr", sagte Ina Grgic von Ralf-Michael-Zapp-Management, dem Veranstaltungspartner des HSV.

Die Mannschaft des Ausrichters ging als Außenseiter ins Rennen. Ohne die privat verhinderten Rückraumspieler Norbert Petö und Christian Jung hatte der Oberligist keine Chance auf eine vordere Platzierung. Lars Pfiffer kam nach einer Schulterverletzung nur zu Kurzeinsätzen. Kreisläufer Julius Rost schaute mit lädierter Patellasehne zu. "Ich hoffe, zum Saisonstart wieder fit zu sein, leider verpasse ich die komplette Vorbereitung", seufzte der Allrounder, der die drei Niederlagen seiner Mannschaft auf der Tribüne verfolgte. Die knappe 24:25-Schlappe des reduzierten Kaders im Vorrundenspiel gegen Drittliga-Aufsteiger Haßloch, machte aber Mut. "Wir fangen ja jetzt erst mit dem Ball-Training an. Das war für uns ein erster Formcheck auf hohem Niveau", resümierte HSV-Trainer Marcus Simowski.

Den hohen Stellwert des Turniers unterstrich später auch Eugen Roth und schwärmte "von einem Handball-Leckerbissen, den man im Saarland nicht alle Tage geboten bekommt". Der Präsident des Handball-Verbandes Saar weiter: "Ein dickes Kompliment an alle Teams und den HSV, der im HVS-Männerbereich absoluten Spitzensport präsentiert." Der Saarlouiser Torwart Patrick Schulz stimmte dem zu und freute sich schon auf die Neuauflage 2016: "Wir haben den Pott im dritten Anlauf geholt. Jetzt wollen wir das Ding natürlich verteidigen. Ehrensache."

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Auf einen Blick Ergebnisse 3. Ernst-Thiel-Cup:Vorrunde: HG Saarlouis - HF Illtal 23:20; HSV Merzig-Hilbringen - TSG Haßloch 24:25; Eintracht Hildesheim - HSV Merzig-Hilbringen 22:16; HF Illtal - TV Willstätt 18:25; Hildesheim - TSG Haßloch 32:21; HG Saarlouis - TV Willstätt 28:17. Halbfinals: Saarlouis - Haßloch 25:17; Hildesheim - Willstätt 31:15. Spiel um Platz 5: HSV - Illtal 25:28. Spiel um Platz 3: Haßloch -Willstätt 26:22 Finale: Saarlouis - Hildesheim 25:21. ros

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