„Ich stelle ein neues Gemeinschaftsgefühl fest“

Die Handballer des TuS Brotdorf gehen nach der Trennung vom HSV Merzig-Hilbringen im Aktiven-Bereich künftig eigene Wege. Aushängeschild des über 900 Mitglieder zählenden Turn- und Sportvereins ist die neu formierte 1. Männermannschaft, die von Trainer Thomas Schmitt gerade für die Saarlandliga fit gemacht wird. Der Übungsleiter und TuS-Vorsitzende Christoph Rehlinger sprach mit SZ-Mitarbeiter Roland Schmidt über die Veränderungen in der Abteilung und die sportlichen Ziele.

 Trainer Thomas Schmitt (links) und der TuS-Vorsitzende Christoph Rehlinger sehen die erste Mannschaft zwar nicht als Titelkandidaten, Platz fünf soll es aber am Saisonende schon werden. Foto: Ruppenthal

Trainer Thomas Schmitt (links) und der TuS-Vorsitzende Christoph Rehlinger sehen die erste Mannschaft zwar nicht als Titelkandidaten, Platz fünf soll es aber am Saisonende schon werden. Foto: Ruppenthal

Foto: Ruppenthal

Herr Schmitt, Herr Rehlinger, die aktiven Handballer des TuS Brotdorf gehen künftig eigene Wege. Wie ist die Stimmung in der Abteilung?

Thomas Schmitt : Nach 15 Jahren SG Brotdorf-Mettlach und 15 Jahren HF Merzig-Brotdorf ist das schon ein Neubeginn. Man merkt es an der Euphorie der Spieler und der Spannung im Umfeld. Alle fiebern dem Saisonstart entgegen.

Christoph Rehlinger: In unserer ersten Mannschaft findet ein Umbruch statt, obwohl das Gros der Spieler als HF Merzig-Brotdorf II bereits Erfahrungen in der Saarlandliga sammeln konnte. Der Stamm ist also vorgegeben, die Gesamtsituation hat sich geändert. Die Jungs treten aus einem Schatten hervor. Dass wir mal Dritter in der Saarlandliga waren und trotzdem absteigen mussten, weil die HF I aus der Oberliga in die gleiche Spielklasse runterkamen, bekamen damals doch nur Insider mit. Jetzt stehen unsere Spieler selber im Rampenlicht und können ihre Leistungen als erste Mannschaft publikumswirksamer präsentieren.

Wie sieht der aktuelle Leistungsstand des Teams aus?

Schmitt: Die Jungs arbeiten hart und sind motiviert bei der Sache. Im Testspiel beim Oberliga-Aufsteiger TV Bitburg haben wir zur Pause mit vier Toren geführt und später nur knapp 32:34 verloren. Die Leistung stimmte. An den Konditions-Einheiten nehmen auch Spieler der zweiten und dritten Mannschaft teil. Jetzt werden die Kader getrennt. Zum Saarlandliga-Aufgebot gehören dann 14 Mann. Hinzu kommen ein dritter Torwart und zwei Perspektivspieler, die aus der zweiten Mannschaft, die ich ja auch trainiere, aufrücken können. Alle Spieler kennen die Abläufe und können so problemlos in anderen Teams aushelfen.

Welche Rolle spielt die neu formierte Mannschaft in der Saarlandliga?

Schmitt: Spieler wie Thomas Forster, Marvin Hoff, Michael Böhm oder Vasili Meier spielen schon lange zusammen. Mit Matthias Böhm, Marco Lauer und Jan Kreibig stoßen Ex-Oberliga-Spieler hinzu. Saisonziel ist Platz fünf. Aber wir wollen vor allem Heimstärke beweisen, den Fans attraktiven Tempohandball bieten und in der Abwehr um jeden Ball kämpfen. Damit können wir am 14. September im Auftaktspiel gegen Vizemeister HC Dillingen/Diefflen beginnen.

Rehlinger: Wir werden in der Liga gut mitspielen, aber ich sehe es realistisch. Unter den Titelkandidaten werden wir nicht zu finden sein, dafür ist der Umbruch zu groß. Sollten wir es aber irgendwann sportlich schaffen, werden die Jungs in der Oberliga spielen, die den Titel geholt haben und nicht von eingekauften Spielern ersetzt werden. Aber das ist alles Zukunftsmusik und derzeit nicht unser Problem.

Die Kooperation mit dem HSV Merzig-Hilbringen läuft im Jugendbereich weiter.

Rehlinger: Ja. Und sehr erfolgreich. Etwa 340 Kinder und Jugendliche nehmen am gemeinsamen Training und Spielbetrieb teil. Für beide Vereine ist das ein Pool voll mit Talenten, die nach der Jugend entweder bei uns Saarlandliga oder in Merzig Oberliga spielen können. Wir hätten damit kein Problem.

Was hat sich beim TuS nach der Trennung im Aktiven-Bereich geändert?

Rehlinger: Ich stelle ein neues Gemeinschaftsgefühl fest. Einige Brotdorfer haben sich von der Couch erhoben und wollen wieder für ihren Verein Handball spielen. Nicht nur die Performance der ersten Mannschaft zählt. Alle 63 Spieler in den vier Männermannschaften sind gleich wichtig.

Schmitt: Wir dürfen unsere erste Damenmannschaft nicht vergessen, die nach dem Aufstieg ebenfalls in der Saarlandliga spielen wird. Dort kämpft sie vermutlich gegen den Abstieg, aber allein die Teilnahme in der höchsten saarländischen Spielklasse ist für die Mädels ein großer Erfolg.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort