HSV so gut wie noch nie

Merzig. Richtige Spannung kam in der Merziger Thielspark-Halle im letzten Vorrundenspiel der Handball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar der Frauen nicht auf. Zu deutlich war der HSV Merzig-Hilbringen der TG Osthofen vor rund 100 Zuschauern überlegen

Merzig. Richtige Spannung kam in der Merziger Thielspark-Halle im letzten Vorrundenspiel der Handball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar der Frauen nicht auf. Zu deutlich war der HSV Merzig-Hilbringen der TG Osthofen vor rund 100 Zuschauern überlegen. Gefährdet war der hohe 34:20 (13:10)-Sieg der Gastgeberinnen nie, obwohl es fast eine ganze Halbzeit dauerte, bis die spielerisch und individuell überlegenen Saarländerinnen ihr ganzes Können demonstrierten. "Grausig!" - der selbstkritische Kurzkommentar von Spielmacherin Ina Grgic zu den ersten 30 Spielminuten sagt alles. Verständlich, dass Andreas Kiedron in der Kabine sauer reagierte. "Erinnert euch endlich an eure Stärke", verlangte der Trainer von seinen Spielerinnen mehr Tempo. Zweitbester Angriff der LigaDie Kabinenpredigt fruchtete. Nach dem Seitenwechsel kam sein Team wie auswechselt aufs Spielfeld zurück. Mit einer Serie von schnellen Gegenstößen war der HSV in der 40. Spielminute auf 19:10 weggezogen. Die Vorentscheidung. Der Rest war Formsache. "Dank der zusätzlichen dritten Trainingseinheit sind die Mädels einfach fitter. Sie können länger Druck machen", sagt Kiedron, der die Mannschaft im zweiten Jahr trainiert. Tempo-Handball war in der abgelaufenen Vorrunde ein Garant des Merziger Erfolgs. Den zwei knappen Ein-Tore-Niederlagen gegen Kandel und Tabellenführer Mainz und einer fast schon obligatorischen Klatsche vom Titel-Anwärter Roude Léiw Bascharage stehen zehn teils deutliche Siege gegenüber. So belegt der HSV nach 13 von 26 Spielen mit 20:6 Punkten Rang drei. "Das ist die bislang beste Vorrunde seit der Zugehörigkeit zur Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar. So kann es ruhig weitergehen", sagt Kiedron zufrieden. Besonders stolz ist der Teamchef auf die Angriffsleistung im fünften Oberliga-Jahr. Mit 379 Toren verfügt seine Mannschaft über den zweitbesten Sturm und erzielte sogar drei Tore mehr als Spitzenreiter Mainz. Nur die Star-Riege aus Bascharage traf mit 418 Toren häufiger. Hauptverantwortlich für Merzigs blendende Trefferquote sind die zweikampfstarke Rückraumspielerin Michelle Chwalek (98 Tore) und die pfeilschnelle Linksaußen-Spielerin Simone Schmitt (79 Tore). Die Aktivposten im Angriff belegen in der Torjägerinnen-Liste aktuell die Plätze fünf und acht. Neuzugang Chwalek (früher HC Fischbach) und Neu-Torhüterin Gina von Gilgenheimb (SV Zweibrücken) erwiesen sich als wahre Glücksgriffe. Die jungen Wilden haben frischen Wind in die Mannschaft gebracht. Meint auch Rosi Blum, die im Teamgeist die stärkste Waffe des HSV sieht. "Der Zusammenhalt ist groß, das wirkt sich auch aufs Spiel aus. Jeder hilft jedem. Das ist der Schlüssel zum Erfolg", so die HSV-Betreuerin.HSV Merzig-Hilbringen: Gina von Gilgenheimb, Michaela Jantke; Michelle Chwalek 10/4, Simone Schmitt 6/1, Ariane Ehl 5, Katharina Endres 4, Ina Grgic 4, Andrea Kautenburger 3, Lisa Mischler 2.

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