Hilfe für Menschen mit psychischer Behinderung

Schwemlingen · Mit den KriseninterventionsPlätzen wird laut Schwesternverband, Träger der „Larentiushöhe“, ein wichtiges Bindeglied zur Verbesserung der ambulanten Betreuung für psychisch behinderte Menschen geschaffen.

 In der „Laurentiushöhe“ wurden zwei Kriseninterventionsplätze eingerichtet. Foto: Schwesternverband

In der „Laurentiushöhe“ wurden zwei Kriseninterventionsplätze eingerichtet. Foto: Schwesternverband

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Der Landkreis Merzig-Wadern erhält am Standort "Laurentiushöhe" in Schwemlingen , einer Einrichtung für Menschen mit Behinderung des Schwesternverbandes, zwei KriseninterventionsPlätze. Dies teilte der Schwesterverband in Ottweiler als Träger der Einrichtung mit.

Nach wie vor leben sehr viele Menschen mit einer psychischen Behinderung in einer stationären Wohnform der Behindertenhilfe. "Der Weg zurück in eine ambulante Betreuung ist meist sehr mühselig und von Rückschlägen gekennzeichnet. Da Rückschläge und Krisen gerade bei komplexen psychischen Erkrankungen sehr häufig anzutreffen sind, fehlt oft der Mut, diesen Schritt in die ambulante Lebensform zu wagen", heißt es vom Schwesternverband. Als Krisen werden laut Verband Situationen bezeichnet, bei denen über einen bestimmten Zeitraum eine ambulante Betreuung nicht mehr ausreichend ist. Beispiele dafür seien akute Angstzustände, Rückfälle bei Alkohol- oder Drogenabusus oder Gefahr eines selbstverletzenden Verhaltens. Um zu vermeiden, dass in diesem Fall der Weg dauerhaft zurück in die vollstationäre Betreuung geht, wurde vom Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie das Angebot der Krisenintervention geschaffen.

Intensivierte Betreuung

Betroffene haben somit die Möglichkeit, über einen befristeten Zeitraum von maximal drei Monaten eine intensivierte Betreuung zu erfahren und sich wieder für eine Weiterführung der ambulanten Versorgung zu stärken. Zwei solcher Kriseninterventions-Plätze werden nun in der "Laurentiushöhe" in Schwemlingen angeboten. "Von Anfang an werden Betreuer, die entsprechenden Fachdienste, Ärzte und sonstige Bezugspersonen in das Case-Management eingebunden, um eine Stabilisierung der häuslichen Situation zu erreichen", betont der Schwesternverband. Die "Laurentiushöhe" arbeite dazu nach dem so genannten Recovery-Konzept. Zur Krisenintervention zählen therapeutische Gesprächsangebote, Arbeits- und Belastungstraining sowie regelmäßige Fallbesprechungen. "Alle Mitarbeiter verfügen über umfangreiche Kenntnisse in der Betreuung von psychisch beeinträchtigten Menschen", versichert der Einrichtungs-Träger.

Zum Projektstart lud die "Laurentiushöhe" alle Kooperationspartner aus dem Landkreis unlängst zu einer Auftaktveranstaltung ein. "Alle Beteiligten waren sich einig, dass hier ein wichtiges Bindeglied zur Verbesserung der ambulanten Betreuung für psychisch behinderte Menschen geschaffen wurde", heißt es hierzu vom Verband.

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