Hammer-Spiel bei der Heimpremiere

Merzig · Der HSV Merzig-Hilbringen hat nach dem 34:27-Heimerfolg gegen den TV Nieder-Olm die Führung in der Handball-Oberliga der Männer übernommen. Die starke Abwehrleistung nach der Pause sicherte den Arbeitssieg.

 Es dauerte etwas, dann aber kam Merzigs Thomas Kraucevicius (hier gegen Christopher Gaul) immer besser zum Abschluss. Foto: Britz

Es dauerte etwas, dann aber kam Merzigs Thomas Kraucevicius (hier gegen Christopher Gaul) immer besser zum Abschluss. Foto: Britz

Foto: Britz

Die Wölfe sind spitze: Von der aktuellen Tabelle der Handball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar der Männer hat Marcus Simowski ein Foto gemacht. "Das fängt ja wieder gut an", stellte der Trainer des HSV Merzig-Hilbringen am Samstag nach der erfolgreichen Heimpremiere fest und strahlte. Mit 34:27 (16:16) hatte sein Team gerade den TV Nieder-Olm im Thielspark niedergekämpft und nach dem zweiten Spieltag mit 4:0 Punkten die Führung in der vierthöchsten Liga übernommen. In der vergangenen Saison dauerte das drei Spieltage. Drei Siege waren für die positive Zwischenbilanz nötig gewesen. Nach einer schwachen Rückrunde belegte der HSV später aber nur Rang zehn. Neue Saison, neues Glück? "Das ist wieder ein optimaler Start, aber man hat gesehen, wie schwer es ist, in dieser starken Liga Spiele zu gewinnen", meinte Simowski und hielt den "Ball flach".

Zunächst sah es wirklich nicht nach einem Durchmarsch der Heim-Mannschaft aus. Im Gegenteil. Die rund 200 Zuschauer, darunter auch die verletzten HSV-Leistungsträger Lars Pfiffer und Julius Rost, mussten in der ersten Halbzeit gehörig zittern. "Wir haben nicht gut gespielt. Die Abwehr hat zu viel zugelassen. Im Angriff taten wir uns schwer", urteilte HSV-Torjäger Tomas Kraucevicius selbstkritisch. Als der litauische Rückraumspieler in der 19. Spielminute den ersten seiner neun Treffer markierte, lag Merzig mit 8:11 hinten. Kurz darauf stand es 8:12 und Simowski die Zornesröte im Gesicht. "Ihr weicht in der Abwehr nur zurück. Attackiert den Gegner früher und macht dicht", wetterte der HSV-Trainer bei der Auszeit.

Seine kritischen Worte beflügelten das Team. Der Abwehrblock um Marcel Rudolph und Christian Jung packte beherzter zu und bekam den torgefährlichen Gäste-Regisseur Tino Stumps (elf Treffer) besser in den Griff. Nach Ballgewinnen spielten die Gastgeber schneller nach vorne und holten auf.

Neuzugang Marcel Rudolph, der bei seiner Heimpremiere mit sechs Toren glänzte, markierte den 13:14-Anschlusstreffer. "Ich war nervös. Anfangs lief es nicht gut. Als wir schnell gespielt haben, haben wir die Partie klar bestimmt", sagte der Kreisläufer. Sebastian Klein warf den HSV mit seinem Tor zum 16:15 erstmals wieder in Führung. Kurz darauf und mit dem Pausenpfiff glich Stumps zum 16:16 aus.

Gardinenpredigt in der Kabine

Nach einer bis in den Vorraum hörbaren Gardinenpredigt kamen die Gastgeber wie verwandelt aus der Kabine und überrannten die Gäste. Kraucevicius markierte die 20:16-Führung. Trotz Manndeckung netzte er in der 48. Minute zum 27:23 ein. Die Entscheidung. In den letzten zehn Minuten brach Nieder-Olm ein. "Ein Spiel dauert 60 Minuten. Oft gewinnt der, der den längsten Atem hat. Aber natürlich ist noch Luft nach oben", resümierte Simowski und dachte dabei an eine mögliche Leistungssteigerung. Denn mehr als "Spitze" geht in der Tabelle nicht.

Tore HSV Merzig-Hilbringen: Tomas Kraucevicius 9, Sebastian Klein 7, Marcel Rudolph 6, Norbert Petö 4, Marius Merziger 3, David Pfiffer 2, Maurice Duchene 2, Laszlo Kincses 1/1.

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