Gymnasien weiterhin sehr gefragt

Merzig-Wadern · Trotz sinkender Kinderzahl sind die Anmeldungen an den Gymnasien und Gemeinschaftsschulen im Kreis fürs Schuljahr 2015/2016 insgesamt auf 923 gestiegen. Einen klaren Rückgang verzeichnet das Schengen-Lyzeum.

Die weiterführenden Schulen im Kreis trotzen dem demografischen Wandel: Trotz einer tendenziell zurückgehenden Zahl an Kindern sind die Anmeldungen an den Gymnasien und Gemeinschaftsschulen im Kreis fürs Schuljahr 2015/2016 in die Höhe gegangen. Dies geht aus den Zahlen hervor, die der Landkreis Merzig-Wadern nach Ablaufen der Anmeldefrist am 2. März auf SZ-Anfrage vorlegte.

So haben sich für das kommende Schuljahr 923 Jungen und Mädchen neu in den weiterführenden Schulen des Kreises (ohne Berufsbildungszentren und Förderschulen) angemeldet. Das entspricht einem Plus von 57 Kindern oder rund 6,6 Prozent gegenüber 2014. Allerdings stellten die 866 Anmeldungen aus dem vergangenen Jahr auch einen absoluten Tiefstwert in den vergangenen 15 Jahren dar. Lag von 2000 bis 2012 die Zahl der Neuanmeldungen fast immer über 1000 Schülern, fiel dieser Wert 2013 erstmals nach acht Jahren wieder unter diese Grenze: Damals gab es 970 Neuanmeldungen, das waren noch rund fünf Prozent mehr als in diesem Jahr.

Dennoch scheint eine gewisse Stabilität hinsichtlich der Schülerzahlen eingekehrt zu sein, die sich vor allem an den Gymnasien im Landkreis bemerkbar macht: Sie bleiben nach wie vor sehr gefragt. Die meisten neuen Schüler im kommenden Schuljahr verzeichnet das Gymnasium am Stefansberg (GaS) in Merzig mit 142 Kindern, dicht gefolgt vom Peter-Wust-Gymnasium, für das sich diesmal 140 künftige Fünftklässler angemeldet haben. Mit deutlichem Abstand folgt das Waderner Hochwald-Gymnasium (HWG): Für diese Schule gab es 94 Neuanmeldungen und damit exakt so viele wie im Vorjahr. Allerdings stellt diese Zahl auch den niedrigsten Wert der vergangenen 15 Jahre dar. Von 175 Neuanmeldungen, wie es sie am HWG noch 2001 gab, ist die Schule mittlerweile weit entfernt. Hier schlägt sich möglicherweise auch die Tatsache nieder, dass die Hochwaldregion etwas stärker vom Geburtenrückgang betroffen ist als die Kreis-Kommunen entlang der Saar.

Einen überraschend deutlichen Rückgang an Anmeldungen verzeichnete das deutsch-luxemburgische Schengen-Lyzeum in Perl. Für die transnationale Schule haben sich diesmal aus Deutschland 95 Schüler gemeldet, 25 weniger als im vergangenen Jahr. "Der Rückgang geht nahezu ausschließlich auf weniger Anmeldungen aus den Nachbarkreisen Saarlouis und Trier-Saarburg in Rheinland-Pfalz zurück", erklärte hierzu Werner Klein, Pressesprecher des Kreises Merzig-Wadern als Schulträger. Offenkundig mache sich die schwierige Verkehrsanbindung aus diesen Regionen an die Perler Schule zunehmend bemerkbar. Mehr und mehr Eltern aus diesen Gebieten sähen womöglich davon ab, ihren Kindern den sehr aufwändigen und zeitraubenden Weg zur Schule zuzumuten. Die Neuanmeldungen aus dem Landkreis seien hingegen stabil geblieben, betonte Klein.

Ungebrochener Beliebtheit erfreuen sich die beiden früheren Gesamtschulen im Landkreis an den Standorten Orscholz und Losheim. Die Anmeldezahlen stiegen dort jeweils leicht an, wenn auch der mittelfristige Vergleich zeigt, dass die Schülerzahlen insgesamt nach unten gehen. So hatte die Orscholzer Schule im Jahr 2010 noch 149 Neuanmeldungen registriert, in Losheim waren es im Jahr 2006 noch 150. Die aktuellen Zahlen (Orscholz : 92, Losheim: 104) liegen nun um rund 30 Prozent darunter.

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Während die Christian-Kretzschmar-Schule in Merzig leicht zulegen konnte (von 61 auf 63), musste die Graf-Anton-Schule in Wadern einen Rückgang der Neuanmeldungen um über 16 Prozent (von 66 auf 55) hinnehmen. Ein deutliches Plus verzeichnete im Gegenzug die zweite Gemeinschaftsschule im Hochwald, die Eichenlaubschule in Weiskirchen: Sie steigerte ihre Anmeldezahlen um 30 Prozent und erreichte mit 91 neuen Fünftklässlern ihren höchsten Wert seit 2007. Die Friedrich-Bernhard-Karcher-Schule in Beckingen, die kleinste weiterführende Schule im Kreis, wird im kommenden Schuljahr 47 neue Schüler begrüßen - das sind mehr als doppelt so viele wie noch im Jahr zuvor. cbe

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