Leserbrief Gut, dass etwas geschieht

Regler-Platz

Ich finde es interessant wie fragmentarisch in der Frage „Bebauung des Gustav-Regler-Platzes“ argumentiert wird. Sicher: Wenn man Fotos mit idyllischer Platzatmosphäre und grünen Bäumen haben will, dann ist das ohne weiteres möglich. Und dieser Umstand wird von den Gegnern einer Veränderung auch gerne so benutzt. Soll so vergessen gemacht werden, in welchem Umfeld sich dieser Platz befindet? Am Rande einer Straße, wo sich geschätzt weniger als zehn Prozent an das Tempolimit halten, mit Blick auf Garagen und Hinterhöfe.

 Es ist mehr als 30 Jahre her, da dieser Platz so hergerichtet wurde wie er sich heute noch darstellt – damals in der Hoffnung, dass es sich um eine „Leitinvestition“ handelt und in der Folge sich die Anlieger bewegen und daraus „Merzigs gute Stube“ entwickelt. Aber es blieb bei der „Leitinvestition“, ansonsten Fehlanzeige, Stillstand, Straßenlärm, viel Teer, Pflasterung und Hinterhof. Kein Wunder, dass man dort auch von denen, die jetzt die Veränderung als drohend empfinden, selten jemand sieht – bestenfalls dann wenn sie ihren Hund „Gassi“ führen oder dort parken.

Ich wohne fast neben dem Gustav-Regler-Platz und war selbst Teilnehmer an der Infoveranstaltung am Samstag. Unter den geschätzt knapp 100 Anwesenden gab es einen großen Anteil, der sich informieren wollte und sachlich zur Diskussion beitrug. Richtig ist aber auch dass es einen Anteil gab, der allein anwesend war, um sich lautstark bemerkbar zu machen. Vor allem dann, wenn der Bürgermeister oder andere an der Planung beteiligte Personen über den Stand der Dinge informieren wollten, war zuhören nicht angesagt sondern Rechthaberei und Störung. Und wenn sie ans Mikrofon kamen, dann hörte man vor allem Verdächtigungen, die als Behauptungen formuliert waren. Unter solchen Rahmenbedingungen hatte es Bürgermeister Hoffeld in der Tat nicht leicht.

 Ich selbst bin weder Mitglied im Stadtrat noch im Ortsrat. Innerhalb dieser Gremien wurde zuvor in öffentlichen Sitzungen, zu denen unter Angabe der Tagesordnung öffentlich eingeladen worden war, ausführlich informiert und diskutiert. Ich kann nur den Kopf schütteln über Menschen, die zu solchen Terminen, an denen öffentlich informiert und entschieden wird, nicht gesehen werden, anschließend jedoch alle Stadtrats- und Ortsratsmitglieder als Deppen darstellen und sich besserwisserisch mit Halbwahrheiten und Verdächtigungen öffentlich echauffieren.

Im Sinne einer Aufwertung der Gesamtsituation des Bereichs „Am Werthchen“ wünsche ich dem Stadtrat, Bürgermeister Hoffeld und den beteiligten „Privaten“ gute Entscheidungen und vor allem Durchhaltevermögen. Diejenigen, die sich am Samstag so lautstark „Luft“ verschafften sind nicht unbedingt allein „das Volk“. Mal sehen was aus den guten Absichten der Stadt wird.

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