Gut, dass das „Wir“ dominiert

Merzig · Unprätentiös, frei von übertriebenem Pomp und bürgernah - so gestaltete sich der erste Neujahrsempfang unter der Ägide des neuen Merziger Bürgermeisters Marcus Hoffeld . Der Rathauschef, der sich auch nach einem Jahr im Amt seine jugendliche Aura bewahrt hat, präsentierte sich am Donnerstagabend vor allem als Teamspieler, als ein "erster Mann" aus der Mitte des Volkes, dem daran gelegen ist, ein Ohr für die Anliegen und Nöte "seiner" Bürger zu haben - und erscheinen sie auf den ersten Blick als noch so unbedeutend.

Auffällig oft benutzte Hoffeld in seiner Neujahrsansprache das "Wir" anstelle des "Ich" - womit seine Ausführungen gewiss wohlgefällig von seinen Mitarbeitern im Rathaus wie auch von den zahlreichen Repräsentanten der gesellschaftlich relevanten Gruppen und Institutionen aufgenommen worden sein dürfte. Der Chef im Rathaus setzte sich selbst damit rhetorisch eine Stufe herunter und stellte sich in eine Reihe mit all jenen, die mit ihm zusammen zum Wohl der Stadt gearbeitet hatten - und das durchaus mit Erfolg, wie Hoffelds Bilanz des zurückliegenden Jahres erkennen ließ.

Der neue Bürgermeister tut auch gut daran, diesen Wir-Gedanken so zu akzentuieren und hervorzuheben. Ihm ist sehr wohl bewusst, dass die Herausforderungen, die auf die Stadt zukommen, angesichts der unverändert kritischen Finanzlage nur im Miteinander und im guten Zusammenspiel aller Beteiligten zu bewältigen sein werden. Und vielleicht ist der ein oder andere unpopuläre Schritt, die ein oder andere schmerzliche Entscheidung nicht zu vermeiden. Auch in einem solchen Fall fällt die Akzeptanz leichter, wenn diese nicht den Anschein erweckt, von oben herab getroffen worden zu sein, sondern das Ergebnis eines offenen, konstruktiven Dialoges ist.

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