Grünes Licht für Forschung am BBZ Merzig

Merzig. Auf dem Gelände des Merziger Berufsbildungszentrums (BBZ) in der Waldstraße wird ein Schülerforschungszentrum für den Landkreis Merzig-Wadern errichtet

Merzig. Auf dem Gelände des Merziger Berufsbildungszentrums (BBZ) in der Waldstraße wird ein Schülerforschungszentrum für den Landkreis Merzig-Wadern errichtet. Der Kreistag billigt in seiner Sitzung am Montagabend einstimmig das bauliche und inhaltliche Konzept für dieses Forschungszentrum, das spezielle Angebote für naturwissenschaftlich und technisch interessierte Kinder und Jugendliche bereit halten soll (die SZ berichtete). Erste Kostenschätzungen für die Errichtung des Zentrums belaufen sich auf 1,3 Millionen Euro.Am Montag stellte Sebastian Bochem vom planenden Architekturbüro Mohr in Merzig die ersten Entwürfe für die bauliche Umsetzung vor. Demnach soll an das bestehende Gebäude des BBZ Merzig ein zweigeschossiger Anbau angeschlossen werden, der im ersten Stock die Räume für das Forschungszentrum beherbergt. Im zweiten Geschoss werden zusätzliche naturwissenschaftliche Funktionsräume für das Berufsbildungszentrum untergebracht, die dort dringend benötigt werden. Nach den Worten von Bochem beträgt die gesamte nutzbare Fläche in dem Anbau rund 900 Quadratmeter.Wohnortnahes ForschenDer Kreistag hatte auch über das inhaltliche Konzept für das Forschungszentrum zu befinden. Landrätin Daniela Schlegel-Friedrich erläuterte, warum aus Sicht des Kreises die Schaffung dieser Einrichtung erforderlich ist: Im Saarland gebe es für naturwissenschaftlich und technisch interessierte Schüler lediglich an der Saarbrücke Saar-Universität die Möglichkeit, ergänzend zum Schulunterricht in acht Schülerlabors zu forschen und zu experimentieren. Dieses Angebot sei für Schüler aus dem ländlichen Raum wie eben dem Landkreis Merzig-Wadern nur schwer zu nutzen. Mit der Errichtung eines Schülerforschungszentrums im Landkreis sollen außerschulische Unterrichtsangebote in den Bereichen Naturwissenschaft und Technik wohnortnah möglich gemacht werden. "Es wird zwar ein außerschulisches Angebot sein, aber die Personen, die die Kinder dort betreuen und anleiten, werden Lehrkräfte aus den naturwissenschaftlichen Fächern sein", stellte die Landrätin klar.In Abstimmung mit Schulen, Hochschulen, Forschungsinstituten und Unternehmen aus der Region sollen den Schülern entsprechende Angebote gemacht werden. Die Schüler und Jugendlichen sollen sich "ohne Unterrichtsdruck und starren Lehrplan kreativ entfalten und ungelösten wissenschaftlichen Rätseln sowohl selbstständig als auch in interdisziplinären Schülerteams nachspüren können", heißt es in dem Konzept für das Zentrum. Gedacht ist an Exkursionen zu Unternehmen, die sich an der Einrichtung beteiligen, zu Blockseminaren an Wochenenden oder über eine ganze Woche hinweg, an regelmäßige Anleitungsstunden zum wissenschaftlichen Arbeiten und Experimentieren oder an Praktika in Unternehmen. Träger des Schülerforschungszentrums soll ein gemeinnütziger Verein sein, in dem auch der Landkreis als institutionelles Mitglied vertreten ist. Den Schülern stehen in dem geplanten Neubau mehrere Labor-, Unterrichts- und Funktionsräume zur Verfügung. Finanziert werden soll das Forschungszentrum über Zuschüsse, Spenden und Mitgliedbeiträge an den Trägerverein. Das Zentrum soll bis 2011 fertig gestellt sein.

Auf einen blickNeben dem Schülerforschungszentrum werden in dem geplanten Anbau ans BBZ Merzig auch naturwissenschaftliche Funktionsräume für den Unterricht an der Schule entstehen. Deren Direktor Karlheinz Buß äußerte sich in der Kreistagssitzung sehr zufrieden zu den vorgelegten Plänen: "Diese Planung entspricht unseren Vorstellungen". Im Obergeschoss des Anbaus werden zwei zusätzliche Unterrichtssäle entstehen. Buß erläuterte, dass es derzeit am Standort Waldstraße nur einen naturwissenschaftlichen Funktionsraum für den Chemie-Unterricht gebe. Die früher bestehenden Physik- und Biologiesäle seien auf Grund des starken Anstiegs der Schülerzahlen von rund 750 auf über 1000 in den vergangenen Jahren in normale Klassenräume umgewandelt worden. Seither findet der naturwissenschaftliche Unterricht vorwiegend in normalen Klassenzimmern statt - gerade in naturwissenschaftlichen Fächern, die sehr viel auf Experimentieren, praktischen Demonstrationen und dem Visualisieren beruhen, aus Sicht von Buß ein "unhaltbarer Zustand". cbe

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