Merzig Grüne üben Kritik an eigenen Parteikollegen

Merzig · Der Grünen-Stadtverband Merzig hat angesichts der jüngsten Eskalation des innerparteilichen Konfliktes zwischen dem Lager der Gegner des Landes-Parteichefs Hubert Ulrich und dem seiner Unterstützer scharfe Kritik am aktuellen Zustand der eigenen Partei geübt.

 Das Logo des Landesverbandes Saarland Bündnis 90/Die Grünen ist auf einem Transparent auf der der Bühne des Landesparteitages zu sehen.

Das Logo des Landesverbandes Saarland Bündnis 90/Die Grünen ist auf einem Transparent auf der der Bühne des Landesparteitages zu sehen.

Foto: dpa/Oliver Dietze

Anlass ist das Parteiordnungsverfahren, das der Ortsverband Bous gegen Ulrich angestrengt hat und das, wie am Wochenende bekannt geworden ist, jetzt formal eingeleitet werden soll.

Das finden die Merziger Grünen gar nicht gut: „Der Stadtverband Merzig beobachtet schon länger die unsägliche Strategie der medialen Selbstzerfleischung, die einige Parteimitglieder weiter kultivieren“, heißt es in einer Erklärung des Stadtverbandsvorstandes, den die beiden Vorstandsmitglieder Elina Santo und Rotraud Groß-Porten unterzeichnet haben. Der Merziger Grünen-Stadtverband stelle dabei klar, „dass es bei dieser Form der Auseinandersetzung nicht mehr nur darum geht, einer Person zu schaden, sondern dies schadet der gesamten Partei“. „Parteischädigendes Verhalten“, wie es die Bouser Grünen Hubert Ulrich vorwerfen, könne in diesem Kontext auch anderen zum Vorwurf gemacht werden. Weiter heißt es in der Erklärung: „Man könnte fast den Eindruck gewinnen, dass einige der ‚Streithähne’ gezielt versuchen, bei den nächsten Wahlen grüne Stimmen in ein anderes politisches Lager zu treiben, wo dies sicher dankend anerkannt wird.“ Santo und Groß-Porten betonen: „Wir wollen als Stadtverband weiter wie bisher unsere an Inhalten orientierte Arbeit machen und innerparteiliche Konflikte dort lösen, wo sie hingehören, nämlich in der Partei.“ Die Merziger Grünen erwarteten deshalb, dass „gewisse Personen in dieser Partei ihre nunmehr überdeutlich gewordene Strategie, der grünen Partei insgesamt und den vielen engagierten Mitgliedern vor Ort zu schaden, beenden und zur Sacharbeit zurückzukehren“. Abschließend heißt es: „Es ist genug! Ein ganzer Berg von Aufgaben liegt vor uns, um das Saarland zukunftsfähig zu machen.“

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