Mögliches Kulturerbe Borger hofft auf Aufwertung von Streuobstwiesen

Merzig · „Viez als Kulturgut setzt gepflegte und bewirtschafte Streuobstbestände voraus“, erklärt Klaus Borger, Vorsitzender der Grünen-Fraktion im Merziger Stadtrat, zu den Bestrebungen der Trierer Viezbruderschaft, den Apfelwein als immaterielles Kulturerbe anerkennen zu lassen (die SZ berichtete).

 „Vermistelte Baumruinen“ – so präsentieren sich nach den Worten von Klaus Borger, Vorsitzender der Grünen-Fraktion im Stadtrat Merzig, viele Streuobstbestände in der Region um Merzig. Hier zu sehen sind Streuobstbäume zwischen Hilbringen und der Deponie Fitten.

„Vermistelte Baumruinen“ – so präsentieren sich nach den Worten von Klaus Borger, Vorsitzender der Grünen-Fraktion im Stadtrat Merzig, viele Streuobstbestände in der Region um Merzig. Hier zu sehen sind Streuobstbäume zwischen Hilbringen und der Deponie Fitten.

Foto: Klaus Borger

Doch gerade hier sehen die Grünen ein Problem: „Die grüne Stadtratsfraktion beobachtet seit Jahren mit großer Sorge den Zustand und die Entwicklung der Streuobstwiesen, die einst bewirtschaftet und gepflegt wurden und unsere Stadt mit Ihrem Umfeld geprägt haben. Heute sind es meist abgestorbene oder ‚vermistelte’ Baumruinen“, sagt Borger.

Er erinnert daran: „Im Jahr 2012 hat die Grünen-Fraktion den Stadtrat mit einem umfassenden Streuobstantrag befasst, der aber dem bekannten Ritual folgend abgelehnt wurde. Einzig eine AG Streuobst konnte als ‚Erfolg’ verbucht werden.“ Nun biete sich die Möglichkeit, „das Ansinnen der Trierer Viezbruderschaft zu unterstützen und gleichzeitig unser Kulturgut Streuobstwiese aufzuwerten und den Artenschutz zu fördern“, fährt Borger fort. Aufgrund von aktuellen Entwicklungen neben der Initiative der Viezbruderschaft nennt Borger noch „das in Vorbereitung befindliche Insektenschutzgesetz der Bundesregierung, das auch dem Schutz von Streuobstbeständen eine besondere Bedeutung für den Artenschutz zuweisen wird“, sollte die Stadt Merzig nach dem Dafürhalten der Grünen das Thema Streuobst noch stärker aufgreifen.

 Klaus Borger

Klaus Borger

Foto: Thorsten Vernik

Mit der Initiative der Viezbruderschaft gewinne auch die gepflegte und bewirtschaftete Streuobstwiese eine neue Bedeutung, denn Viez und eine gepflegte und bewirtschaftete Streuobstwiese sind untrennbar miteinander verbunden. „Wenn man das Kulturgut Viez will, muss man sich auch mit dem Zustand unserer Streuobstwiesen auseinandersetzen und Antworten auf deren bedauerlichen Zustand und absehbare Entwicklung finden“, sagt Borger. Vor diesem Hintergrund hat die Grünen-Fraktion nach seinen Worten einen Antrag zum Thema Streuobst gestellt. Was der genaue Inhalt des Antrages ist, geht aus der Mitteilung der Grünen-Fraktion nicht hervor.

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