Großeinsatz gegen Hauseinbrüche

Merzig · Auch wenn der Merziger Polizei kein Einbrecher ins Netz ging, so war es laut Kriminalhauptkommissar Rainer Gitzinger vor dem Hintergrund vermehrter Wohnungseinbrüche dennoch wichtig, Präsenz zu zeigen.

 Eine der zahlreichen Kontrollstellen: der Parkplatz zwischen Wellingen und Wehingen. Fotos: Rolf Ruppenthal

Eine der zahlreichen Kontrollstellen: der Parkplatz zwischen Wellingen und Wehingen. Fotos: Rolf Ruppenthal

 Einsatzbesprechung mit Kriminalhauptkommissar Rainer Gitzinger.

Einsatzbesprechung mit Kriminalhauptkommissar Rainer Gitzinger.

Ein negativer Alkoholtest, einmal Fahren ohne Fahrerlaubnis und eine Person, die in Abschiebehaft genommen wurde - die Bilanz des Polizei-Großeinsatzes vergangenen Mittwoch liest sich auf den ersten Blick nur wenig erfolgreich. Wenn man bedenkt, dass der Einsatz der Bekämpfung der Wohnungseinbrüche galt. Doch gerade jetzt, wo es früher dunkel wird und die Zahl der Einbrüche in der Region erfahrungsgemäß ansteigt, war es Rainer Gitzinger, dem stellvertretenden Leiter der Polizeiinspektion Merzig , wichtig, Präsenz zu zeigen.

"Dass wir einen Einbrecher erwischen, war nicht zu erwarten, das wäre ein reiner Glücksfall gewesen", sagte Kriminalhauptkommissar Gitzinger, der am Mittwoch den Teil des Großeinsatzes im Raum Merzig / Perl leitete. Zusammen mit dem Abschnitt im Bereich Völklingen und Saarbrücken kontrollierte die saarlandische Polizei an diesem Tag insgesamt 768 Fahrzeuge und noch mehr Personen. Dort, wo die Zentralstelle der Landespolizeidirektion, die alle Wohnungseinbrüche auswertet, "Schwerpunkte erkannt hat, sowohl örtlich als auch zeitlich", erklärt Gitzinger. Also in den Gegenden, wo sich zuletzt Einbrüche gehäuft hatten. Diese Ergebnisse seien bei der Planung eines Großeinsatzes ausschlaggebend.

Auch der jüngste Einsatz, der sich größtenteils auf die Zufahrtsstraßen entlang der deutsch-französischen Grenze beschränkte, sei danach geplant worden. "Wir hatten in der letzten Zeit entlang der L170 mehrere Einbrüche in Wellingen, aber auch in Tünsdorf oder Eft-Hellendorf", informiert Gitzinger. "Deshalb hab ich mich entschlossen, erst Kontrollen an den Zufahrtswegen zu postieren, die möglicherweise durch die Täter genutzt werden." Später, ab Einbruch der Dunkelheit, ließ er mehrere Streifen entlang dieses Grenzbereichs fahren. Wie erfolgreich sie waren, sei aber noch nicht abzusehen.

"Trotzdem haben wir im Rahmen dieser Maßnahmen auch schon Erfolge erzielen und Täterfahrzeuge sicherstellen können", sagt Gitzinger. Zudem seien diese landesweiten Aktionstage nur ein Teil der Ermittlungen. "Wir bekommen über diese Maßnahmen möglicherweise auch Hinweise, die später zum Erfolg führen", sagt Gitzinger. "Oftmals ist bei einem Wohnungseinbruch nur ein Fragment des Kennzeichens oder ein Fahrzeugtyp bekannt. Wir können dann möglicherweise das komplette Kfz-Kennzeichen geben oder Informationen darüber, wer das Fahrzeug nutzt." Woraufhin die Ermittlungsgruppe Wohnungseinbruch weitere Ermittlungen einleiten kann.

Es geht also um Puzzleteile, von denen die Ermittler noch gar nicht wissen, dass sie überhaupt gesucht werden oder sogar passen. Die Ergebnisse aus diesen Ermittlungen seien allerdings nur ein Baustein im Kampf gegen die hohe Zahl an Einbrüchen meint Gitzinger. Daneben gebe es noch die Tatort-Ermittlungen beim Einbruch selbst sowie präventive Maßnahmen.

"Insofern soll dieser Tag helfen, die Zahl der Wohnungseinbrüche in der Region zu reduzieren und möglichst viele Täter zu ermitteln", sagt der Kriminalhauptkommissar. Oder eben abzuschrecken. "Es ist wichtig, dass einerseits die Bürger dies wahrnehmen", sagt Gitzinger, "und zum anderen werden wir auch von der Täterklientel wahrgenommen".

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