Im Gespräch „Wir haben zusammen eine neue Vision von Arbeit entwickelt“

LKU-Geschäftsführer Andreas Frech erläutert, warum ein Top-Betriebsklima für sein Unternehmen in Zeiten des Fachkräftemangels so wichtig ist.

Herr Frech, wie fühlen Sie sich an diesem besonderen Tag?

Andreas Frech: Ich fühle mich umso mehr bestätigt, dass viele Dinge, die wir in den letzten 16 Monaten getan haben richtig waren. Jetzt ist mir bewusst, dass wir viele der  getroffenen Entscheidungen, nicht besser hätten treffen können. Vor allem die Personalentscheidungen haben sich als glückliche Fügung herausgestellt. Ich habe auch absolut nicht damit gerechnet, dass am Ende der Preisverleihung einer der Mitarbeiter noch das Wort ergreift. Ich bin komplett geflasht.

Was bedeutet Ihnen diese Auszeichnung?

Frech: Unheimlich viel. Als wir die Firma übernommen haben, befand sich diese in großen finanziellen Schwierigkeiten. Christian Maaß, mein Geschäftspartner, und ich haben uns dann erst mal darauf konzentriert, neue Kunden anzuwerben, neue Märkte zu erschließen und Aufträge an Land zu ziehen. Als sich dann der Erfolg eingestellt hat, sind wir kaum noch mit der Arbeit hinterhergekommen. Wir haben schnell gemerkt, dass wir bei dieser Auftragslage nicht genug Mitarbeiter im Haus haben. Viele Mitarbeiter mussten Überstunden machen und waren auch samstags im Dienst. Einige haben sich dann entschieden, den Betrieb zu verlassen. Das hat die Situation noch weiter verschärft. Den Fachkräftemangel haben wir damals schon deutlich gespürt.

Was war der Anstoß für eine Teilnahme an der Auszeichnung?

Frech: Die Akademie Zukunft Handwerk war uns bekannt. Wir schicken viele unserer Mitarbeiter zu Schulungen der Akademie. Als wir von der Auszeichnung erfahren haben, haben wir uns erst mal erkundigt, wie man diesen Preis nutzen kann, um nach außen zu zeigen, dass wir ein ganz besonderes Unternehmen sind. Wir sind nicht einfach nur ein Handwerksbetrieb oder einfach nur ein Arbeitgeber, sondern wir sind etwas ganz Besonderes. Das wollten wir mit der Teilnahme an dieser Auszeichnung nach außen artikulieren, und ich denke, das ist uns auch gelungen.

Inwiefern spielt der Fachkräftemangel eine Rolle?

Frech: Natürlich spielt auch der Fachkräftemangel eine riesige Rolle. Das haben wir selbst erfahren müssen, als wir auf der Suche nach neuen Mitarbeitern waren. Wir haben rund 10 000 Euro investiert, um in der Zeitung, im Radio und im Internet Stellenanzeigen zu schalten. Wir haben keine einzige Bewerbung bekommen. Deswegen haben wir dann eine Plattform gesucht, um zu zeigen, dass Arbeit bei uns Spaß macht und auch um wieder junge Menschen für das Handwerk zu begeistern. Die Auszeichnung „1a Arbeitgeber im Handwerk“ erschien uns der richtige Weg dafür.

Was zeichnet die LKU nach ihrer Überzeugung im Vergleich zu anderen Betrieben aus?

Frech: Unser Ansatz ist generell anders als in anderen Betrieben. In vielen Unternehmen dreht sich alles um die Geschäftsführer. Das ist bei uns nicht so. Bei uns steht ganz klar die Zielerreichung im Mittelpunkt. Wir leiten unsere Mitarbeiter ziel- und ergebnisorientiert an, zu arbeiten. Wir haben in Zusammenarbeit mit unseren Angestellten einen neue Vision von Arbeit entwickelt. Alle Mitarbeiter haben die Möglichkeit, ihren Arbeitstag so zu gestalten, wie es für sie optimal ist, und wie es ihren Interessen und ihren Fähigkeiten entspricht. Wichtig ist für uns im Endeffekt nur die Zielerreichung. Auch hat jeder Mitarbeiter einen direkten Draht zum Chef. Es gibt bei uns keine hierarchischen Hürden. Jeder kann jederzeit kommen und mit uns sprechen und wir können im Gegenzug sofort darauf eingehen und im gegebenen Falle auch direkt handeln.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort