Brom-Unfall Giftalarm im Peter-Wust-Gymnasium
Merzig · Die Chemikalie Brom hatte sich im einem Spezialschrank der Schule als Gas verflüchtigt.
Ein Giftalarm im Peter-Wust-Gymnasium in Merzig hat am Montagmorgen für einen Großeinsatz von Feuerwehr und Polizei gesorgt. 50 Milligramm Brom hatten sich in einem Spezialschrank der Schule als Gas verflüchtigt, teilte die Merziger Polizei-Inspektion (PI) mit. Als Grund vermutet sie die enorme Hitze, die zu dem Bruch der Glasflasche geführt hat. Verletzt wurde niemand. Einem Chemielehrer war laut Polizei aufgefallen, dass Dämpfe aus einem Lagerschrank quollen, und er informierte sofort die Polizei. Für die Feuerwehren aus Merzig, Besseringen, Brotdorf, Hilbringen, Losheim, Wahlen, Rimlingen, Oberleuken und Harlingen wurde Alarm ausgelöst.
Ein ABC-Zug des Landkreises rückte aus, ebenso Beamte der Merziger Polizei, unterstützt von Einsatzkräften des Polizeilichen Ordnungsdienstes (POD). Mit Chemieschutzanzügen drangen zwei Trupps der Feuerwehr zum Unfallort vor, um die hochgiftige Chemikalie zu sichern. Nachdem das defekte Fläschchen in einem speziellen luftdicht verschlossenen Bergungsbehälter verstaut war, machte sich die Feuerwehr an die Beseitigung der im Schrank ausgelaufenen Flüssigkeitsreste.
Diese wurden mit einem chemischen Bindemittel aufgenommen und sachgerecht entsorgt. Danach wurde der Gebäudetrakt erneut sorgfältig von der „Messeinheit“ der Feuerwehr unter die Lupe genommen.
Nachdem im wahrsten Sinne des Wortes die Luft rein war, wurde das Gebäude wieder für den Schulbetrieb freigegeben. Im Einsatz waren auch ABC-Erkunder der Feuerwehr Perl, der leitende Notarzt und ein Notarzt, der organisatorische Leiter Rettungsdienst, zwei Rettungswagen des DRK und die Malteser. Insgesamt dauerte der Einsatz drei Stunden. Rund zehn Schüler und acht Lehrer mussten nach Polizeiangaben evakuiert werden.
„Wegen des frühen Unterrichtsendes am ersten Schultag hatten die meisten Schüler das Gebäude bereits verlassen – zum Glück“, teilte die Polizei-Inspektion Merzig weiter mit. Die Meldung war nach ihren Angaben um 10.37 Uhr eingelaufen. „Zu diesem Zeit war das Gymnasium fast leer“, heißt es in der Polizeimeldung weiter. Verkehrsbehinderung habe es kaum es gegeben.
Der Chemieraum soll jetzt noch einmal durch eine Fachfirma begutachtet werden, um sicher zu gehen, dass er auch zukünftig ohne Gefahr genutzt werden kann. Grund für die Maßnahme: Auch auf dem Fußboden könnten sich Spuren der Chemikalie ausgebreitet haben, die gefährlich für die Schüler werden könnten.