Gewebte FarbenprachtKönig der Wohndekoration

Merzig. Strahlende Farben, Ornamente und Muster in breiter Vielfalt nehmen den Besucher der aktuellen Ausstellung im Museum Schloss Fellenberg in Empfang. Doch es sind keine farbenfrohen Gemälde, die uns hier begegnen, sondern Quilts: kunstvolle Steppdecken aus vielen unterschiedlichen Stoffen, die patchworkartig zusammen gesetzt und gesteppt sind

      "Meine Welt der Farben" ist der Titel einer Patchwork-Ausstellung der besonderen Art. Zum ersten Mal in Deutschland sind Werke des Künstlers Kaffe Fassett, dem "britischen König der Wohndekoration", zu sehen. Das Museum Schloss Fellenberg in Merzig zeigt die Arbeiten bis zum 21. Juni. Fotos: Brigitte Quack

     "Meine Welt der Farben" ist der Titel einer Patchwork-Ausstellung der besonderen Art. Zum ersten Mal in Deutschland sind Werke des Künstlers Kaffe Fassett, dem "britischen König der Wohndekoration", zu sehen. Das Museum Schloss Fellenberg in Merzig zeigt die Arbeiten bis zum 21. Juni. Fotos: Brigitte Quack

 Kaffe Fassett. Foto: SZ

Kaffe Fassett. Foto: SZ

Merzig. Strahlende Farben, Ornamente und Muster in breiter Vielfalt nehmen den Besucher der aktuellen Ausstellung im Museum Schloss Fellenberg in Empfang. Doch es sind keine farbenfrohen Gemälde, die uns hier begegnen, sondern Quilts: kunstvolle Steppdecken aus vielen unterschiedlichen Stoffen, die patchworkartig zusammen gesetzt und gesteppt sind. In Größen von etwa zwei Metern und mehr sind sie an die Wände gebracht und geben Einblick in diese vielfach unbeachtete Sparte textiler Kunst.Ein Meer von Motiven Hier hat es Kaffe Fassett zu großer Meisterschaft und weltweiter Anerkennung gebracht. Dreiecksmuster, Sterne, Blumen, Tiere, Alltagsgegenstände: Seine Motivwahl scheint unerschöpflich. Ausgangspunkt der Gestaltung kann etwa eine Kreuzform sein, die in unzähligen Stoffvarianten auftaucht und für eine herrlich bewegte Buntheit sorgt. Im "Garden-Quilt" sehen wir Blumen und Blüten, Blätter und (Garten)-Früchte jeglicher Manier auf zahlreichen unterschiedlichen Stoffteilen. Hier vermittelt schon die farbige Vielfalt mit ihren vielen Rot-, Blau-, Gelb-, Grün- und Brauntönen den Eindruck eines fruchtbaren (Nutz)-Gartens. Wiederum völlig anders präsentiert sich der Welsh-Quilt, in dem antike Muster und Stoffe zusammenfinden und im Verbund mit der eher dezenten Farbwahl an die jahrhundertealte Tradition des Quiltens in Wales erinnern. Sinnen- und farbenfroh präsentieren sich diese Werke, die mit ihren Mustern und Farben immer wieder bestimmte Assoziationen wecken. Kaffe Fassett versteht es, mit den Ausdruckswerten von Mustern und Farben zu spielen. Werke mit Gefühl Das wirkt sehr leicht und ist doch so gekonnt und mit immensem Feingefühl vorgetragen, dass schon ein erster Blick auf diese bunte Vielfalt eine nachhaltige Impression vermittelt. Sei es, dass es sich um ein moosiges Gartengrundstück, um die Regenschirme aus dem Musical "My Fair Lady" oder um grafische Muster handelt: Diese Werke erzählen von Gefühlen, Erlebnissen und Erinnerungen und ihrer meisterlichen Umsetzung in einem textilen Medium. "Es sind Arbeiten aus verschiedenen Kollektionen der vergangenen vier Jahre", erklärte der international bekannte Textilkünstler, der zur Ausstellungseröffnung aus London anreiste. Unter anderem auch, um seine Bücher und Plakate persönlich zu signieren. Denn viele Anhänger des Quiltens waren nach Merzig gekommen und konnten denn auch den Worten von Sibylle Wasow lauschen, die selbst seit Jahren eine Patchwork- und Textilwerkstatt in Merzig betreibt und den Kontakt zu Kaffe Fassett hergestellt hat. "Meine Welt der Farben", die Patchwork-Ausstellung, zeigt Kaffe Fassetts Kunst. Bis zum 21. Juni. Museum Schloss Fellenberg, Dienstag bis Sonntag, Feiertag 14 bis 18 Uhr.16. Mai: La nuit du musée - Die Nacht der Museen, um 21.15 Uhr Versteigerung von Quilts mit SZ-Redakteur Wolf Porz zugunsten der Sonderschule Merchingen und dem Museum.Merzig. Kaffe Fassett wurde 1937 in San Francisco geboren und wuchs in Big Sur, Kalifornien, in einem großzügigen Elternhaus in der Umgebung von Persönlichkeiten wie Henry Miller auf. Mit 19 Jahren führte ihn ein Stipendium des Museums der schönen Künste nach Boston. 1964 siedelte er nach London über, wo er erst Malerei studierte und später dann sein Interesse an textiler Gestaltung entdeckte. 1976 schon galt er als der führende Designer der Gobelin-Stickerei. Seine Quilts, seine Patchworks, Strickarbeiten, Gobelins, Keramiken und Mosaiken gehen um die Welt und brachten ihm den Beinamen "britischer König der Wohnungsdekoration" ein. Er ist Bestsellerautor und war 1988 der erste Textilkünstler, der eine Einzel-Ausstellung im Victoria & Albert Museum in London erhielt. qb

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