Gesunde Kinder sind möglich

Merzig-Wadern. Kinderwunsch und Schwangerschaft sind zentrale Themen im Leben eines Menschen. Gleichzeitig werden dabei Fragen und Zweifel aufgeworfen, die die eigene und die Gesundheit des Partners betreffen. Manchmal auch die Frage nach einer möglichen HIV-Infektion... Sabine, 44, ist seit 23 Jahren HIV positiv und hat 4 Kinder. "Alle gesund und munter

 Die rote Schleife ist das weltweite Symbol der Solidarität mit HIV-Infizierten und Aids-Kranken. Foto: dpa

Die rote Schleife ist das weltweite Symbol der Solidarität mit HIV-Infizierten und Aids-Kranken. Foto: dpa

Merzig-Wadern. Kinderwunsch und Schwangerschaft sind zentrale Themen im Leben eines Menschen. Gleichzeitig werden dabei Fragen und Zweifel aufgeworfen, die die eigene und die Gesundheit des Partners betreffen. Manchmal auch die Frage nach einer möglichen HIV-Infektion... Sabine, 44, ist seit 23 Jahren HIV positiv und hat 4 Kinder. "Alle gesund und munter. Vor allem munter!" lacht sie. Auf Anraten einer Freundin hat sie 1985 aufgrund ihrer früheren Drogenabhängigkeit einen Test durchführen lassen. Er war positiv. Da war ihre Tochter gerade vier Wochen alt. Meike, 42, erfuhr 1990 zu Beginn der Schwangerschaft von ihrer HIV-Infektion. Ein blutstillendes Mittel, das sie während der Entbindung ihres 1. Kindes erhalten hat, war schuld daran. "Ich fühlte mich genötigt, das Kind abtreiben zu lassen. Damals war es üblich, die Schwangerschaft abzubrechen." sagt sie unter Tränen. Meike und Sabine sind zwei der Frauen, die mit ihrer Geschichte dem Medienprojekt "Lifeboat" ein Gesicht geben und anderen Betroffenen Mut machen wollen. Eine HIV-Infektion ist heute kein Grund mehr, auf ein eigenes Kind zu verzichten. Fast alle Frauen, die das Immunschwächevirus in sich tragen, können gesunde Kinder bekommen. Voraussetzung dafür ist aber das Wissen um die Infektion mit HIV. Deshalb wird der HIV-Test inzwischen allen Schwangeren im Rahmen der Vorsorge angeboten. Wer einen kostenfreien und anonymen Test durchführen lassen möchte, kann sich an das Gesundheitsamt des Landkreises Merzig-Wadern wenden. Sollte der Test positiv ausfallen, so lässt sich die Übertragung von der Mutter auf das Baby in 98 Prozent der Fälle verhindern. Welche Maßnahmen dafür nötig sind und was eine HIV-Diagnose in der Schwangerschaft sonst noch bedeutet, schildert die DVD "Lifeboat", die kostenfrei bei der Beratungsstelle für "Aids und sexuelle Gesundheit" im Gesundheitsamt des Landkreises Merzig-Wadern ausgeliehen werden kann. Die Beratungsstelle für "Aids und sexuelle Gesundheit" im Gesundheitsamt steht für Fragen zum Thema HIV und Aids zur Verfügung. Das Gesundheitsamt bietet die kostenfreie und vertrauliche Beratung und HIV-Testung an. Telefonisch, persönlich oder per E-mail ist alles zu Ansteckungsrisiken, Übertragungswegen, Schutzmöglichkeiten und dem HIV-Test zu erfahren.Kontakt: Birgit Krupke-Jakob, Tel. (06861) 703312, aidsberatung@merzig-wadern.de. "Alle gesund und munter. Vor allem munter!" Sabine"Ich fühlte mich genötigt, das Kind abtreiben zu lassen. Damals wares üblich, die Schwangerschaft abzubrechen." Meike

Auf einen BlickAnlässlich des Welt-Aids-Tages wird am Montag, 1. Dezember, das Gesundheitsamt mit einem Infostand zum Thema HIV und Aids vor dem Stadthaus in der Fußgängerzone Merzig stehen. Mitarbeiter der Beratungsstelle für "Aids und sexuelle Gesundheit" werden von zehn bis 15 Uhr für Fragen zur Verfügung stehen. Kostenloses Informationsmaterial, die bekannten "Roten Schleifen" und ein Glücksrad runden das Angebot ab. red

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort