Ganzheitliche Förderung statt "Beschäftigungstherapie" für Senioren

Losheim. "Die derzeit noch unbegrünte Terrasse auf Wohnbereich 1 soll zu neuem Leben erweckt werden. Es wird ein natürlicher Ort entstehen, der ganzheitlich auf unsere Bewohner bezogen ist und Wohlbefinden und Frieden vermitteln soll", sagt Sabine Weber-Laubach, Leiterin des Sozialen Dienstes und Qualitätsbeauftragte im Losheimer Haus Weiherberg, das Projekt

 Alltagsbegleiterin Marlies Rörsch (2. von links) mit Bewohnern des Hauses Weiherberg auf der Terrasse, die mit ihrer Unterstützung neu gestaltet werden soll. Die Obstbäume wurden schon gepflanzt. Foto: Solander

Alltagsbegleiterin Marlies Rörsch (2. von links) mit Bewohnern des Hauses Weiherberg auf der Terrasse, die mit ihrer Unterstützung neu gestaltet werden soll. Die Obstbäume wurden schon gepflanzt. Foto: Solander

Losheim. "Die derzeit noch unbegrünte Terrasse auf Wohnbereich 1 soll zu neuem Leben erweckt werden. Es wird ein natürlicher Ort entstehen, der ganzheitlich auf unsere Bewohner bezogen ist und Wohlbefinden und Frieden vermitteln soll", sagt Sabine Weber-Laubach, Leiterin des Sozialen Dienstes und Qualitätsbeauftragte im Losheimer Haus Weiherberg, das Projekt. Die "grüne Oase" soll nicht nur ein Sommerprojekt werden, sondern ganzjährig genutzt werden können.Mit den Bewohnern hat Marlies Rörsch, Alltagsbegleiterin im Haus Weiherberg, Mitte Juni begonnen, Obstbäume in Kübel zu setzen und Kräuter in Blumenkästen zu pflanzen. An festen Tagen und Zeiten sind die Bewohner bei der Planung und Gestaltung mit dabei.

"Unsere Gruppe ist für jeden Bewohner offen. Jeder kann selbst bestimmen, wann er mitmachen möchte und kann seine Erfahrungen und Ideen im Gärtnern einbringen. Es ist erstaunlich, wie die Bewohner bei der Arbeit aufleben. Da erfährt man viele alte und neue Tipps und so manch eingebrachte frühere Erfahrung spornt alle zum begeisterten Mithelfen an", erzählt Marlies Rörsch.

Das Haus Weiherberg hat sich zum Ziel gesetzt, Projekte zu schaffen, die die Bewohner für unterschiedliche Aktivitäten begeistern. "Wir machen keine unnütze Beschäftigungstherapie, sondern lebenspraktische und lebensnahe Aktivierung und Förderung", umreißt Weber-Laubach die Arbeit. In den vergangenen Jahren ist ein wunderschöner Garten mit Teich, Brücke und Pavillon entstanden. Auch ein Bouleplatz, auf dem man sich jeden Montagnachmittag trifft, gehört zu dem neu gestalteten Garten, den die Männer des technischen Dienstes mit viel Freude und Fantasie für die Bewohner anlegten.

Bei der Begrünung der Terrasse sind die Erfahrungen und die Ideen der Bewohner gefragt. Geplant sind eine Pergola als Windschutz, an der Wein angepflanzt wird, drei Hochbeete, eine Ruhezone, ein Brunnen und mehrere Anpflanzungen, wie zum Beispiel eine Kräuterschnecke. Das Hochbeet wird im Frühjahr als Frühbeet genutzt, um Salat vorzuziehen. "Durch Riechen und Fühlen der Pflanzen sollen die Sinne erhalten und gefordert werden, so dass nichts verloren geht", erläutert Rörsch. Die Erzeugnisse aus dem Garten werden verwertet, sei es in der Küche des Hauses oder bei der Weiterverarbeitung zu Marmelade, Essig, Likören, Kräuterölen und vielem mehr. Nicht nur im Sommer soll die Terrasse genutzt werden, auch für den Winter hat die Alltagsbegleiterin schon viele gute Einfälle, wie beispielsweise das Anlegen einer Winterlandschaft.

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