Für viele war es ein Jahr des Umbruchs

Merzig · Das jetzt zu Ende gehende Jahr, es war eine Zeit des Wandels: Vielerorts im Kreis sind Veränderungen in Gang gekommen, die erst in der Zukunft in vollem Umfang spürbar sein werden. Während es für manche Kommunen (Wadern, Losheim, Weiskirchen) vergleichsweise ruhige, unaufgeregte zwölf Monate waren, ging es anderswo ordentlich rund.

Insbesondere in der Gemeinde Mettlach war das so: Die Immobilienaffäre um das ehemalige Hotel-Restaurant Auf Kappelt beherrschte zu Jahresbeginn die Schlagzeilen. Es begann einen Tag vor Heiligabend 2015, als Markus Rausch, damals SPD-Fraktionschef im Mettlacher Gemeinderat, und Hans-Georg Stritter, der lange für die SPD im Landtag saß, unserer Zeitung bestätigten, die alte Schule in Saarhölzbach der Gemeinde als Flüchtlingsunterkunft vermietet zu haben. Im Oktober hatten sie das ehemalige Hotel-Restaurant bei einer von der Sparkasse Merzig-Wadern angestrengten Zwangsversteigerung erstanden. Nach und nach stellte sich heraus, dass Mettlachs erster Beigeordneter Bernhard Schneider die Unterschrift unter den Mietvertrag gesetzt hatte und die Ehefrau von Bürgermeister Carsten Wiemann kurzfristig Gesellschafterin in der GKI war. Ende Januar wurden Details aus dem bislang unter Verschluss gehaltenen Mietvertrag bekannt: Demnach lag die tatsächliche Kaltmiete mit 5000 Euro deutlich über dem Betrag von 3900 Euro, der ursprünglich genannt worden war. Am 3. Februar erklärte Bürgermeister Carsten Wiemann seinen Rücktritt, im Sommer wurde mit Daniel Kiefer ein neuer Verwaltungschef für Mettlach gewählt.

In Beckingen sorgte im Frühsommer der geplante Windpark Primsbogen mit bis zu 230 Meter hohen Windrädern rund um den Litermont für Wirbel. Im Juli rückte der Gemeinderat von den bisherigen Planungen ab, was zum Hauskrach zwischen Bürgermeister Erhard Seger und der CDU-Ratsfraktion führte. Mit einem etwas überraschenden Ergebnis endete die Bürgermeisterwahl im September: SPD-Kandidat Thomas Collmann setzte sich gegen den CDU-Kontrahenten Daniel Minas durch.

In Merzig sind mehrere große Bauprojekte angelaufen, durch die vor allem mehr Wohnraum in der Kernstadt entstehen soll. Mit der Eröffnung des neuen Barmer-Servicecenters auf dem Saarfürstgelände sind zudem in der Stadt mehr als 200 neue Arbeitsplätze entstanden. Das brachte aber auch eine Rückkehr der Diskussion, die seit jeher in Merzig geführt wird: Wie kann man die Verkehrsbelastung der Stadt effektiv reduzieren?

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