Neue Führungsspitze Tino Hans vertritt künftig Klaus Borger

Merzig-Wadern · Die Forstbetriebsgemeinschaft Saar-Hochwald geht teilweise neu aufgestellt aus den Vorstandswahlen heraus.

 Die massive Schädigung der Wälder durch die zunehmende Hitze und Trockenheit war ein Thema auf der Mitgliederversammlung der Forstbetriebsgemeinschaft Saar-Hochwald, die jetzt auch unter „Waldschutzgemeinschaft“ firmiert.

Die massive Schädigung der Wälder durch die zunehmende Hitze und Trockenheit war ein Thema auf der Mitgliederversammlung der Forstbetriebsgemeinschaft Saar-Hochwald, die jetzt auch unter „Waldschutzgemeinschaft“ firmiert.

Foto: Klaus Borger

Die Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) Saar-Hochwald hat einen neuen Vorstand gewählt. Der bisherige und neue Vorsitzende Klaus Borger wird künftig durch die stellvertretenden Vorsitzenden Tino Hans (Wadern) und Reinhard Junker (Tholey), die Schriftführerin Jennifer Michels (Wadern), den Kassenführer Christian Diedrich (Weiskirchen), die Beisitzer Heike Hoffmann (Merzig), Frank Gubernator (Weiskirchen), Hans-Dieter Pinter (Merzig), Dieter Weber (Merzig), Achim Heintz (Merzig) und Rolf Neukirch (Saarbrücken) unterstützt.

„Unser langjähriger Geschäftsführer Tino Hans hat durch ein ganz besonderes ehrenamtliches Engagement maßgeblich für die anhaltend gute Entwicklung unseres Vereines gesorgt. Umso mehr freut es mich, dass er nun als stellvertretender Vorsitzender verantwortlicher Teil des Vorstandes geworden ist“, erklärt der alte und neue FBG-Chef Borger. Er findet auch lobende Worte für den Nachfolger von Hans auf dem Posten des Geschäftsführers: „Marco Bommer ist ein engagierter Förster und zugleich fachkundiger und praktizierender Jäger“, sagt Borger. Bommer stehe den FBG-Mitgliedern nicht nur als Waldfachmann zur Verfügung, sondern berate diese bei Bedarf in allen Fragen rund um Wild und Jagd.

Neben den Vorstandswahlen war der durch die Klimakrise laufende Wandel der Wälder ein zentrales Thema der Versammlung. Der FBG-Vorsitzende warb darum, weiterhin nicht in Panik zu verfallen. „Insbesondere die oft zu beobachteten Kahlschläge unter Einsatz schwerster Forsttechnik schädigen und verzögern nicht nur die Walderneuerung, diese sind massiv umwelt- und klimaschädlich, wie Studien der letzten beiden Jahre zweifelsfrei belegt haben“, heißt es in der Mitteilung der FBG. Anbauexperimente mit vermeintlich klimatoleranten Baumarten laufen nach Ansicht von Borger ins Leere, wie das Scheitern aller großflächigen Anbauversuche der Vergangenheit gezeigt habe. „Fehler der Vergangenheit sollte man deshalb nicht wiederholen“, findet die Forstbetriebsgemeinschaft.

Zu dem Thema wurde seitens der FBG eine neue Broschüre „SaarWald in der Klimakrise – Den Wandel begleiten“ herausgegeben mit wichtigen Tipps im Umgang mit den Wäldern. Diese kann auf der Homepage: www.FBG-Saarland.de, Rubrik „Unsere Leistungen“ – „Publikationen“ eingesehen werden.  Die Versammlung beschloss weiter einstimmig eine Erweiterung der Satzung. Die Forst-betriebsgemeinschaft firmiert ab sofort auch als „Waldschutzgemeinschaft Saar-Hochwald“.

Der FBG-Vorsitzende erklärt: „Unser Wald erlebt in den letzten Jahren die Vorboten der Klimakrise mit ganzer Härte. Besonders die naturnahen Forste, also Monokulturen aus Nadelbäumen, rafft es in einem rasanten Tempo dahin.“ Wer meine, man könne weiter so wirtschaften wie noch vor wenigen Jahren, sei auf dem Holzweg. Jetzt gehe es darum, mit dem gestressten Wald schonend umzugehen und ihn dabei zu begleiten, dass er sich hoffentlich auf die geänderten Umweltbedingungen, soweit möglich, anpassen kann. „Ein Heißschlagen, das heißt Öffnen der Kronendächer durch zu starke Eingriffe in den Wald, gilt es unbedingt zu vermeiden“ mahnt Borger. Weiter hält er fest: „Von der neuen Landesregierung erwarten wir, die jagdrechtlichen Bestimmungen zeitnah anzupassen, dass das Bemühen der betroffenen Waldbesitzer bei der Wiederbewaldung der Borkenkäferschad-Flächen nicht weiter im Verdauungstrakt örtlich herangehegter Wildbestände verschwindet.“ Die Landesregierung spreche in Ihren Verbissinventuren von „dramatischen Entwicklungen im Jungwald durch Wildverbiss“. Dies kann nach Borgers Ausführungen „die Waldschutzgemeinschaft für Teile ihres Vereinsgebietes vollumfänglich bestätigen“.

Der Krieg in der Ukraine habe auch Auswirkungen auf die Rohstoffversorgung und damit auf den Wald. Steigende Holzpreise und Holzmangel sind die direkten Auswirkungen. Holz werde als Brennstoff in der Krise eine wachsende Bedeutung einnehmen. „Die Energieversorgung wird zunehmend zu einer sozialen Frage werden. Schon jetzt kommen Menschen mit geringem Einkommen an ihre Grenzen und es darf nicht sein, dass gut situierte Menschen in warmen Wohnungen den nächsten Herbst und Winter erleben und Menschen die finanziell nicht so gut gestellt sind, Kälte ertragen müssen“, stellt Borger klar.

Gerade hier würden viele auf Brennholz ausweichen, das sie zum Heizen ihrer Zimmer nutzen wollen, das zeige die enorme Nachfrage nach Holzöfen und Brennholz. „Doch auch hier gilt es, gerade jetzt sehr verantwortlich mit den gestressten Wäldern umzugehen und die Not nicht als Grund für Preistreiberei zu nutzen“, mahnt Klaus Borger.

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