Feuerwehr hat „Inferno“ im Griff

Merzig · Ein Brand im Altbau des Klinikums und durch Arbeiten an einem Defekt am Wassernetz der Trierer Straße nur eine eingeschränkte Wasserversorgung – dieses Szenario bot sich den rund 120 Einsatzkräften bei der Großübung auf dem Klinikgelände.

 Feuerwehrleute und Sanitäter probten im Merziger SHG-Klinikum den Ernstfall. Foto: Sylvie Rauch

Feuerwehrleute und Sanitäter probten im Merziger SHG-Klinikum den Ernstfall. Foto: Sylvie Rauch

Foto: Sylvie Rauch

Auf dem Gelände des SHG-Klinikums in Merzig probten am Freitagabend Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdiensten und Polizei den Ernstfall. Mit im Einsatz waren von der Freiwilligen Feuerwehr die Löschbezirke Merzig , Besseringen und Merchingen sowie der Löschzug Mettlach, die Rettungsdienste vom Deutschen Roten Kreuz und dem Malteser Hilfsdienst, die Notfallbetreuung des Kreises Merzig-Wadern und die Polizei .

Der Ablauf der Übung sah wie folgt aus: Zunächst mussten die Einsatzkräfte der Feuerwehr den angenommenen Brandherd im 1. Obergeschoss des Altbaus ausmachen, Verletzte finden und diese in den Behandlungsbereich in der Eingangshalle des Neubaus bringen. Dort wurden sie von Ärzten und Schwestern des Klinikums direkt vor Ort untersucht und behandelt. Die Stationen waren zuvor vom Pflegepersonal der Übung geräumt worden.

Flammen springen über

Das weitere Übungsszenario sah eine Verqualmung des Flurs und einen Vollbrand eines Zimmers durch einen implodierten Fernseher vor, was relativ schnell auch zu einem Flammenüberschlag auf das darüber liegende Geschoss führen sollte. Des Weiteren sollte es zu einer Durchzündung der Brandgase im Dachstuhl kommen. Diese angenommene Situation machte den Einsatz zweier Drehleitern an beiden Längsseiten des Gebäudes notwendig. Zu den Laiendarstellern, die als Verletzte auf den Stationen verteilt waren, kamen weitere Darsteller, die als panische Angehörige die Rettungskräfte ebenfalls beanspruchten. Zur Rettung der Personen aus der Brandzone waren zahlreiche Feuerwehrleute mit schwerem Atemschutz im Einsatz, die Betreuung der gespielten Angehörigen übernahmen die Notfallbetreuer. Sinn dieser Übung war es, den neuen Alarmplan der Klinik auszulösen und auf seine Tauglichkeit zu prüfen. Nur durch solche Übungen können laut Einsatzkräfte die Abläufe und Einsätze für den Ernstfall geprobt werden. Eine zusätzliche Aufgabe kam auf die Retter zu. Laut Übungs-Drehbuch sollten die Stadtwerke wegen eines Defekts am Wassernetz der Trierer Straße arbeiten, was zur Folge hätte, dass keine ausreichende Wasserversorgung zur Brandbekämpfung zur Verfügung stehen würde.

Wasserversorgung aufgebaut

Deshalb wurde zusätzlich der Löschzug der Gemeinde Beckingen alarmiert, um von der Saar bis zum SHG-Klinikum Schläuche zu verlegen, sodass eine Wasserversorgung von dort möglich war. Dazu mussten von der Saar über die Eisenbahnbrücke und die Bürgersteige der Trierer Straße rund zwei Kilometer Schlauch verlegt werden. Diese leitete das Wasser, das mehrere Pumpen aus dem Fluss beförderten, zu den Einsatzstellen. Die Erfahrungen und Erkenntnisse der aufwendigen und personalstarken Übung werden im Anschluss von den Rettungskräften zusammengetragen und ausgewertet, sagen die Verantwortlichen. So könnten sie für den Ernstfall von diesen Erfahrungen profitieren.

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