Replik von der Opposition FDP und FWM verwundert über Aussage der CDU zum Kreisel in Merzig

Merzig · Die Fraktion von Freien Wähler (FWM) und FDP im Merziger Stadtrat zeigt sich erstaunt über die jüngsten Äußerungen der CDU zum Kauflandkreisel. Die Christdemokraten hatten nach dem tödlichen Unfall einen Tag nach Freigabe der Ampelkreuzung eine unverzügliche Beseitigung der „erkennbaren Auffälligkeiten“ an Verkehrsführung und Ampelregelung gefordert.

 Die Ampelkreuzung in Merzig

Die Ampelkreuzung in Merzig

Foto: Barbara Scherer

Dass die Wogen so hoch gegangen sind, dafür zeigen FWM und FDP ein gewisses Verständnis: „Keine zwei Tage nachdem die neue Ampelkreuzung eröffnet war, passierte das schwere Unglück, bei dem ein Mensch zu Tode kam. Danach wurde viel geschrieben, und der Frust hatte wohl einige etwas über das Ziel hinaus schießen lassen“, halten Bernhard Morbe (FWM) und Karsten Thomaser (FDP) in einer Erklärung fest. Aber wenn man sehe, wie die Bevölkerung zu diesem Umbau stand, seien solche Reaktionen zu erwarten gewesen, finden sie. „2016, als wir für den Erhalt des Kreisels Unterschriften gesammelt hatten, bekamen wir auch zu hören, dass die Ampel unter anderem deswegen weggemacht wurde, weil dort einige schwere Unfälle passiert seien.“ Aber alle seinerzeit vorgebrachten Bedenken seien seitens der Verwaltung und der Großen Koalition im Stadtrat einfach ignoriert worden.

 Bernd Morbe (Freie Wähler Merzig)

Bernd Morbe (Freie Wähler Merzig)

Foto: leis/Tina Leistenschneider

Jetzt, nachdem das Unglück passiert sei, seien die Mahner von damals gekommen und hätten gesagt: „Das haben wir euch doch vor der Abstimmung 2016 gesagt.“ Morbe stellt klar: „Das ist für uns keine Hetze.“ Wenn der ein oder andere sich im Ton vergriffen habe, sei das nicht in Ordnung. Morbe: „Nicht in Ordnung ist für mich aber auch das Verhalten der CDU, die da sagt, die CDU sowie der Bürgermeister wären eigentlich für den Erhalt des Kreisels gewesen.“ In ihrer Erklärung stellt die FWM/FDP-Fraktion dies in Frage und macht das an zwei Punkten fest: „Erstens: Beschlussvorschlag seitens der Verwaltung war nie, den Kauflandkreisel zu erhalten. Warum, wenn der Verwaltungschef wirklich für den Kreisel gewesen ist?“ Der zweite Punkt, der Fragen aufwerfe: „Wenn die CDU wirklich für den Erhalt des Kreisels gewesen wäre, warum haben sie dann anders abgestimmt?“ Ohne die Stimmen der CDU, so Morbe und Thomaser, gäbe es keine Ampelkreuzung.

 Karsten  Thomaser (FDP)

Karsten Thomaser (FDP)

Foto: leis/Tina Leistenschneider

Weiter heißt es in ihrer Erklärung: „Es gibt die fachliche Verantwortung, die liegt beim Landesbetrieb für Straßenbau.“ Dessen Verantwortliche müssten sich fragen lassen, ob sie wirklich die beste Lösung für Merzig geplant und gebaut haben. Daneben gebe es eine politische Verantwortung, so Morbe und Thomaser: „Und die liegt bei allen Stadtverordneten, die für die Ampellösung gestimmt haben, dazu müssen sie den Bürgern ohne Umschweife Rede und Antwort stehen.“ Und die vermeintlichen Befürworter des Kreisels innerhalb der Groko sollen den Menschen erklären, „warum sie trotzdem für die Ampellösung gestimmt haben“.

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