Merzig Hießerich-Peter: Touristisches Profil für Merzig fehlt

Merzig · Die Diskussion um die Zukunft von Haus Sonnenwald in Besseringen zeigt nach Auffassung der FDP-Bürgermeisterkandidatin für die Kreisstadt, Angelika Hießerich-Peter, „dass Merzig dringend ein ganzheitliches touristisches Konzept braucht“.

In einer Pressemitteilung weist die FDP-Frau darauf hin, dass bereits bei der Schließung der Anlage durch den VdK im Jahr 2013 im Ortsrat Besseringen und im Stadtrat über die Zukunft des Objekts diskutiert worden sei. „Am Ende fand man einen potenziellen Investor mit großen Plänen, die leider nie umgesetzt wurden“, erinnert Hießerich-Peter. Fünf Jahre nach der Schließung des Hauses werde es jetzt nur mit einem erheblichen finanziellen Aufwand möglich sein, das Objekt überhaupt wieder für eine touristische Nutzung fit zu machen. Die Stadt hatte vor kurzem bestätigt, dass sie den Verkauf des Hauses anstrebe, wobei für sie auch eine weitere gastronomische oder touristische Nutzung in Frage komme. Aber, so Hießerich-Peter: „Die Ansprüche der Gäste haben sich stark gewandelt, die Sensibilität in der Bevölkerung im Bezug auf touristische Projekte ist heute eine ganz andere als vor fünf Jahren.“ Die Lage von Haus Sonnenwald sei einmalig, das umliegende Waldgebiet mit seinem Erholungswert sei maßgeblich für die Wohnqualität im Ort. Aus Sicht der FDP-Frau sollte man neben einer gewerblichen Nutzung des Objekts auch eine Umwandlung in naturnahen Wohnraum erwägen. Hießerich-Peter: „Die von Besseringer Bürgern zurecht eingeforderte weitere Nutzungsmöglichkeit von Kneippbecken und Boule-Anlage würde diesem Wohnraum auch zu Gute kommen.“ Der touristische Schwerpunkt der Stadt sollte nach Überzeugung der FDP-Bürgermeisterkandidatin vielmehr auf einem anderen Merkmal der Kreis­stadt liegen: dem Fluss Saar. „Es gibt im gesamten Saarland keine Stadt, auf die der Begriff ‚Stadt am Fluss’ besser zutreffen würde“, findet Hießerich-Peter. Leider mache die Stadt Merzig bislang „überhaupt nichts“ daraus. Es fehlt ein klares touristisches Profil für Merzig.“ Ihr Vorschlag: das Areal in den Saarwiesen aufzuwerten. Hießerich-Peter: „Momentan hat das gesamte Gelände nur den Charme eines Industriegebiets.“ Es gebe ein paar interessante Punkte, etwa den Zeltpalast, das Freizeit- und Gesundheitsbad, den Klettergarten und die Gastronomie. „Die Wege zwischen den einzelnen Attraktionen sollten zumindest ordentlich befestigt und beleuchtet werden, dazu attraktive Bepflanzung am Wegesrand“, findet die FDP-Frau.

Eine weitere Attraktion für alle Generationen wäre für den Sommer aus Sicht von Hießerich-Peter ein schöner Stadtstrand am Saarufer.  „Verbunden mit Cocktailbar, Spielplatz und Ruheplätzen wäre das ein ganz besonderer Ort für alle Generationen“, so Hießerich-Peter weiter, „eine Art Cote d’Azur an der Saar.“ Auch für die zahlreichen Radler auf dem Saar-Radweg wäre das eine willkommene und besondere Einkehrmöglichkeit. Einbinden sollte man unbedingt einen Wohnmobil-Stellplatz. Es gebe im ganzen Saarland keinen Wohnmobilstellplatz mit direktem Blick und Zugang zum Fluss, sagt Hießerich-Peter. „Touristen mit dem Wohnmobil sind eine wirklich attraktive Zielgruppe für den örtlichen Handel und die Gastronomie.“ Mit der Aufwertung des gesamten Areals würde ein tolles Angebot für Einheimische und Touristen geschaffen, ohne dass es zu Nutzungskonflikten komme.

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