Faszinierende Welten in Schwarz-Weiß

Merzig · Eine Ausstellung der besonderen Art ist bald in der Merziger Fellenbergmühle zu sehen. Bis 8. Mai können dort die Arbeiten von Barbara Ihle in den Ausstellungsräumen des feinmechanischen Museums betrachtet werden. Die Ausstellung präsentiert einen interessanten Querschnitt durch unterschiedliche Stilrichtungen. Die Vernissage ist am Sonntag, 6. März, 15 Uhr.

 Märchen sind eines der Themen von Barbara Ihle: „Sterntaler“.

Märchen sind eines der Themen von Barbara Ihle: „Sterntaler“.

 Filigrane Phantasiewelten erschafft die Künstlerin in ihren Werken.

Filigrane Phantasiewelten erschafft die Künstlerin in ihren Werken.

 Aus der Jahreszeitenserie: „Sommer“. Fotos: Villa fuchs/Ihle

Aus der Jahreszeitenserie: „Sommer“. Fotos: Villa fuchs/Ihle

Barbara Ihle, die ab 6. März in der Fellenbergmühle in Merzig ausstellt, ist im Allgäu geboren und aufgewachsen. Bereits während ihres Studiums an der Werkkunstschule in Würzburg und Augsburg kam sie mit der alten Kunst des Scherenschnitts in Berührung. Es folgten Auslandsaufenthalte in Südafrika und Australien. Sie lebt seit 25 Jahren im Saarland und befasst sich seit den 1980ern intensiv mit dem Scherenschnitt in klassischer und moderner Gestaltung. Sie arbeitet mit dem Messer in Flachschnitttechnik nach eigenen Entwürfen.

Barbara Ihle hat ihren eigenen Stil entwickelt, der zeigt, dass eigentlich auch Modernes und vor allem Witzig-Ironisches dargestellt werden kann. Sie arbeitet im Phantastischen Realismus, das bedeutet, ihre Bilder sind vorwiegend gegenständlich, aber trotzdem phantastisch. Photorealismus hingegen liegt ihr nicht, und Abstraktes findet sie im Scherenschnitt nicht gut darstellbar.

Was sie an dieser Technik vor allem fasziniert, ist das Absolute - entweder Schwarz oder Weiß. Man muss sich auf das Wesentliche und Charakteristische konzentrieren. Korrekturen sind nur durch Reduzierung, also Wegschneiden, möglich. Alles, was einmal weggeschnitten ist, ist unwiederbringlich dahin. Mogeln gibt es nicht - und jedes Bild ist ein Unikat, das in einem Stück geschnitten ist.

Für die Wahl ihrer Motive lässt sich die Künstlerin von ihrer Umgebung inspirieren. Bevorzugtes Thema ist der Mensch in allen möglichen Situationen. Barbara Ihle setzt sich auch mit gesellschaftlichen und zeitkritischen Themen auseinander. Die Bilder bestechen durch die Bewegung und Lebendigkeit und beeindrucken den Betrachter durch die detaillierten, oft filigranen Darstellungen, die Stimmungen transportieren und Emotionen erzeugen. Florale oder abstrakte Elemente sind nur Beiwerk für Geschichten, die sowohl mit handwerkliche Kunstfertigkeit als auch mit reicher Phantasie bestechen.

Bekannt sind Barbara Ihles Bilder auch durch die Illustration des Titelbildes des Programms "Konzerte in der kleinen Residenz" in Wadern. Im Stadtmuseum Wadern kann man historische Scherenschnittentwürfe der Künstlerin sehen, auf Textilvorhängen gedruckt, wie auf Standbildern aus Holz. Das Spektrum der künstlerischen Arbeiten von Barbara Ihle wird abgerundet durch ihre selbst verfassten und illustrierten Bücher und ihre große Auswahl an Karten.

Öffnungszeiten: dienstags bis sonntags, 14.30 Uhr bis 17 Uhr.

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