Experten der Verbraucherzentrale beraten beim Hauskauf

Merzig-Wadern · „Auch neue Häuser können energetisch ganz schön alt aussehen“, warnt Werner Ehl, Energieberater der Verbraucherzentrale. Aufschluss über den Energieverbrauch eines Hauses gibt ein Energieausweis.

Schnäppchen oder Energiefresser? Diese Frage sollte man sich vor dem Kauf eines Hauses stellen, sagt Werner Ehl, Energieberater der Verbraucherzentrale. "Kaufpreis, Lage, Erscheinungsbild und Raumaufteilung müssen stimmen. Und auch die Heizkosten sollten in die Kaufentscheidung mit einbezogen werden", rät Ehl. Denn das Geld, das man beim Kauf eines scheinbar günstigen Angebots spare, lege man in den folgenden Jahren bei den Heizkosten wieder drauf. "Und auch neue Häuser können energetisch ganz schön alt aussehen", meint der Experte.

Energieausweis ist Pflicht

Verkäufer seien laut Ehl verpflichtet, spätestens bei der Hausbesichtigung einen Energieausweis vorzulegen. "Käufer scheuen sich jedoch oft, dies einzufordern - manchmal aus Furcht, den Zuschlag nicht zu bekommen", weiß der Berater zu berichten. Auch wenn der Energieausweis vorliege, sei die Auswertung der Daten nicht immer leicht. Ehl: "Verbrauchsausweise mitteln den Verbrauch der letzten drei Jahre - und der hängt von den Gewohnheiten der Bewohner ab. Bedarfsausweise zeigen hingegen den Heizenergie-Bedarf des Hauses, unabhängig von der Nutzung der Bewohner."

Lage spielt Rolle für Verbrauch

Energieausweise sind nach Ausstellung zehn Jahre gültig, daher kursierten mehrere nebeneinander, die in Sachen Energieverbrauch alte und neue Bewertungsmaßstäbe anlegten, weiß Ehl. "In älteren Ausweisen werden Werte von 150 bis 200 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr noch im grünen Bereich angesiedelt, obwohl das nicht einem zukunftsfähigen Standard entspricht", mahnt er. In einem Mehrfamilienhaus gebe es zudem nur einen Ausweis fürs ganze Haus, nicht jedoch für einzelne Wohnungen. "Für den Energieverbrauch einer Wohnung spielt aber auch deren Lage eine wichtige Rolle, vor allem in schlecht gedämmten Häusern", betont der Energieberater. "Dach- und Erdgeschosswohnungen verbrauchen daher in der Regel 50 Prozent mehr Wärme als Wohnungen in der Hausmitte."

Anmeldung zur Energieberatung in der Verbraucherberatungsstelle Merzig, Am Gaswerk 10 (gegenüber Stadtwerke), unter Tel. (0 68 61) 54 44 oder Tel. (0681) 5 00 89 15.

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