Besseringen Experte rückt der Schmiererei zu Leibe

Besseringen · Vor einigen Wochen haben Unbekannte ein großflächiges Graffiti an die Wand des B-Werks in Besseringen gesprüht. Jetzt wurde es entfernt.

 Millimeter für Millimeter entfernt Restaurateur Niko Leiß die Farbe vom B-Werk.

Millimeter für Millimeter entfernt Restaurateur Niko Leiß die Farbe vom B-Werk.

Foto: leis/Tina Leistenschneider

Die Arbeiten zur Beseitigung des Graffiti am B-Werk-Bunker in Besseringen haben am Dienstag begonnen. Mithilfe eines Niederdruck-Partikelstrahls entfernt Restaurateur Niko Leiß Millimeter für Millimeter der Farbschicht. Dabei wird mit Druck Sand auf die Oberfläche gesprüht und so die Farbe gelöst. Diese Methode gilt als schonend, dennoch muss Leiß mit Mundschutz arbeiten, denn durch das Verfahren wird Staub aufgewirbelt, der im Freien verfliegt. „Durch das feine Strahlgut geht die Oberschicht selten kaputt“, erklärt Leiß.

Dr. Rupert Schreiber vom Landesdenkmalamt hatte sich Sorgen gemacht, dass die Alterszeichen des Bunkers nicht mehr zu sehen sein würden. Diese sind für ihn von großer Bedeutung für die Geschichte. Durch das Niedrigdruckverfahren sollen Moos und Rost weiter sichtbar bleiben. Heller ist der Beton durch die Reinigung dennoch, zu vermeiden war das nicht. Die Türen des Bunkers müssen allerdings nach Worten von Leiß neu gestrichen werden.

Drei Tage waren zur Entfernung des Graffiti angesetzt. „Ich schätze, dass ich in zwei Tagen durch bin. Wären die Luftschächte nicht, wäre ich auch an einem Tag durch“, sagte Leiß voraus und sollte recht behalten. Gegen Dienstagabend war von den Schmierereien schon nichts mehr zu sehen. Leiß hat in dem Bunker bereits einige Restaurationen durchgeführt, um Originalfarbe oder -schriften zu erhalten.

Betreut wird das B-Werk vom Heimatkundeverein Merzig unter der Leitung von Egon Scholl und Martin Lang. „Wir sind froh, dass es wegkommt“, sagt Scholl. Er geht zudem davon aus, dass die Täter den Standort bewusst gewählt haben.

Die Kosten der Restaurierung von rund 1800 Euro zahlt die Kreisstadt Merzig laut eigenem Bekunden selbst. Zusammen mit dem Landesdenkmalamt werden jetzt Schutzmaßnahmen ergriffen, um eine Verschandlung künftig zu verhindern.

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