Bushaltestelle Bürger fordern mehr Sicherheit für Kinder

Mondorf · Von Barbara Scherer

Um die Sicherheit der Kinder in Mondorf sorgt sich Susanne Hilt. Sie ist Anwohnerin der Silwinger Straße und beklagt das hohe Verkehrsaufkommen in dieser Straße, der Hauptstraße des Ortes. Dort gebe es eine Bushaltestelle, die nach ihren Worten täglich rund 20 Kinder des Ortes nutzen. „Die Bushaltestelle ist nicht markiert, es gibt keine Schilder oder Hinweise“, beschreibt Hilt die Situation. Zwar gebe es aus Richtung Rehlingen kommend eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 Kilometer pro Stunde, aus Richtung Merzig kommend jedoch nicht. Viele Fahrzeuge hielten sich ihrer Beobachtung nach nicht einmal an die innerorts geltende Begrenzung auf 50 Stundenkilometer.

Hilt wünscht sich Maßnahmen, um die Schulkinder besser zu schützen. In der Vergangenheit sei es immer wieder zu Zwischenfällen gekommen, sie selbst sei als Kind dort bereits angefahren worden. Sie räumt ein, dass die Stadt zumindest für eine bessere Beleuchtung der Haltestelle gesorgt habe. „Aber Hinweisschilder, ein Haltestellenhaus mit sichtbarem Schild oder gar eine Verkehrsberuhigung wurde immer der nächsten Behörde zugeschoben“, schildert sie die bisherigen Kontakte zu Stadt und Landkreis. Gemeinsam mit dem Ortsrat habe die Dorfgemeinschaft Spenden gesammelt und eine Geschwindigkeitsanzeige angeschafft. „Da sieht man schon, dass die Leute ein bisschen bremsen“, berichtet sie. Aber was sie sich wünscht, ist mehr: bauliche Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung oder einen stationären Blitzer – „das wäre ein Traum“, meint sie.

Die Stadt Merzig bestätigt auf Anfrage der SZ, dass die Situation in Mondorf bekannt sei. Im Bereich der Bushaltestelle führe sie regelmäßig Geschwindigkeitskontrollen durch, zudem sei es gelungen, in Zusammenarbeit mit Energis die Ausleuchtung der Haltestelle zu verbessern. Da es sich bei der Silwinger Straße um eine Landstraße handele, sei die Stadt jedoch nicht für weitere Maßnahmen zuständig. Für Hinweisschilder oder eine Tempo-30-Regelung für beide Richtungen sei der Landkreis verantwortlich. Auch der Landkreis Merzig-Wadern ist sich der Situation bewusst. Eine Anliegerin habe sich im Namen mehrerer Anwohner bei der Landrätin darüber beschwert, teilt die Kreisverwaltung auf Anfrage der SZ mit. In der Folge wurden Stellungnahmen der zuständigen Stellen und Behörden eingeholt. Diese lägen nun vor, und eine Auswertung sei erfolgt. Die Errichtung eines stationären Blitzers sei nach Rücksprache bei der Stadt Merzig nicht geplant, teilt der Landkreis mit. Er betont jedoch, dass dort in regelmäßigen Abständen Geschwindigkeitskontrollen durchgeführt würden. Die Frage, ob eine Verengung der Fahrbahn helfen könne, habe man an den Landesbetrieb für Straßenbau (LfS) weitergegeben. Dessen Antwort: Aufgrund des Gewöhnungseffekts schon nach kurzer Zeit sei der Nutzen baulicher Maßnahmen in Frage zu stellen. Die gewünschte nachhaltige Wirkung könne nicht erzielt werden, befand der LfS. Eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 Kilometer pro Stunde sei auf einer Landstraße dieser Art grundsätzlich möglich, erläutert der Landkreis weiter. Dies gelte aber nur in unmittelbarer Nähe zu Einrichtungen wie zum Beispiel Schulen, Kindergärten, Pflegeheimen und Krankenhäusern. Eine Geschwindigkeitsbegrenzung ließe sich zudem begründen, wenn häufig geschwindigkeitsbedingte Unfälle aufträten. Eine Nachfrage des Landkreises bei der Polizeiinspektion Merzig habe jedoch ergeben, dass dies hier nicht der Fall sei. Insofern liege nach Worten des Landkreises keine rechtliche Grundlage für ein Tempolimit vor.

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