Honzrath Wohnhausabriss verändert die Ortsmitte

HONZRATH · Jetzt musste auch das Wohn- und Geschäftshaus Groß-Selzer, das an der L 156 stand, weichen.

 Das Haus Groß-Selzer wie es zuletzt aussah

Das Haus Groß-Selzer wie es zuletzt aussah

Foto: nb

Mit dem nun erfolgten Abriss des ehemaligen Wohn- und Geschäftshauses Groß und später Selzer hat sich die Honzrather Ortsmitte weiter entscheidend verändert. Nachdem bereits in den vergangenen Jahren das Wohnhaus Braun, das Wohn- und Geschäftshaus Wächter, das Wohnhaus Hewer und die Gaststätte Schmitt-Schneider im Kreuzungsbereich der vielbefahrenen Landstraßen L 156 und L 346 von der Gemeinde Beckingen angekauft und abgerissen wurden, kam nach dem Tod des letzten Eigentümers Heinz-Jürgen Selzer nun auch der Erwerb des nicht mehr in einem gutem Zustand befindlichen zweieinhalbstöckigen Gebäudes für die angestrebte Verkehrssicherheit und zur Ortskernsanierung des Dorfes zustande.

Der Auftrag der Gemeinde für die Neuplanung des Grundstücks ging nach Beratung in den zuständigen Gremien an das Mettlacher Ingenieurbüro Stefan Hohmann. Günstigster Bieter für die Durchführung der Abrissarbeiten war die Firma Claus Müller aus Düppenweiler. Nach den Vorarbeiten zur Entkernung des Hauses rückte diese am Samstagmorgen mit einem Spezialbagger nebst Lkw an.

Schnell, aber mit der durch den weiter fließenden Verkehr auf der angrenzenden Honzrather Straße als Hauptdurchgangsstraße erforderlichen Sorgfalt legten sie das mit Bruchsteinen gemauerte Gebäude innerhalb kurzer Zeit fast vollständig nieder.

Für die Honzrather und den Durchgangsverkehr hat sich das gewohnte Bild stark verändert und eine Bebauungslücke aufgetan. Diese wird durch später nach Fertigstellung der entsprechenden Anlage sicherlich den alten Zustand vergessen lassen. An das einstige Gebäude, das im Laufe der Zeit vielseitig genutzt wurde, bleiben nur noch Erinnerungen.

So gab es dort einst den Friseursalon Richard Seger und später den von Paul Klotz, ehe dieser einen neuen eröffnete. Schreinermeister Rudolf Groß, der bei seinem Onkel Baptist Schütz, passionierter Jäger und von 1952 bis 1954 Ortsbürgermeister, in der nahen Mühlenstraße arbeitete und nach dessen Unfalltod 1954 den Betrieb übernahm, kaufte das Gebäude mit den ehemaligen Friseursalons und baute es zu einem Möbelhaus im Erdgeschoss, angrenzender Schreinerei und Sarglager sowie Wohnung im Obergeschoss aus. Als Groß, der in Honzrath „Däler Rudi“ genannt wurde, 1965 verstarb, wurde der Betrieb eingestellt und seine Witwe Else blieb in der Wohnung.

Die Geschäftsräume bezogen in unterschiedlichen Abständen verschiedene Gewerbetreibende, so unter anderem ein Geschäft für Blumen- und Gartenartikel, Zeitschriften und ein Bekleidungsladen. Als die Witwe Else Groß 1999 verstarb ging das Erbe an den Neffen Werner Groß, der es an Heinz-Jürgen Selzer (unter dem Namen Noah bekannt) aus Hargarten veräußerte. Dieser betrieb dort zunächst kurze Zeit ebenfalls einen Laden für Blumen, Pflanzen, Getränkehandel usw. Die Wohnräume wurden privat vermietet oder von der Gemeinde zur Unterbringung von Obdachlosen genutzt.

 Sehr zügig verliefen nun  die Abrissarbeiten.

Sehr zügig verliefen nun die Abrissarbeiten.

Foto: nb

Die Substanz und Wert des Hauses gingen immer mehr runter. Daher entschloss sich die Witwe Elke Selzer zum Verkauf des Hauses an die Gemeinde, die nun ihre Pläne verwirklichen kann.

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