Ein Jahr, das einfach atemlos macht

Was für ein Jahr! Das wird sich in diesen Tagen vielleicht auch Kevin Trapp denken. Jetzt, wo endlich mal etwas Zeit ist, nach einem atemlosen Jahr ein bisschen Luft zu holen, alles Revue passieren zu lassen. Innezuhalten. Es ist Dienstag, der 7. Juli. Einen Tag vor seinem 25. Geburtstag unterschreibt Trapp einen Vertrag bei einem der besten Clubs der Welt: Paris St. Germain. Für 9,5 Millionen wechselt der Torhüter von Eintracht Frankfurt nach Frankreich, spielt jetzt mit Super-Stars wie Zlatan Ibrahimovic , Thiago Silva oder David Luiz nicht nur in einer Liga, sondern in einem Team. Trapp erhält einen Fünfjahresvertrag - und soll fünf Millionen im Jahr verdienen. Ein schönes Geburtstagsgeschenk. An der Seine rollen sie dem Mann, der in Brotdorf und Bachem seine ersten Fußballspiele gemacht hat (übrigens im Feld), den roten Teppich aus. Trainer Laurent Blanc schwärmt: "Kevin ist einer der besten Torhüter der Welt." Sein Einstand könnte nicht besser sein: Der Saarländer stellt sich auf Französisch vor - danach liegt ihm die Stadt gleich zu Füßen. Manchmal ist es halt doch gut, in der Schule aufgepasst zu haben. "Sprachen waren das Einzige, was ich da wirklich gerne gelernt habe", sagt Trapp grinsend. Auch ansonsten läuft's: Trapp wird auf Anhieb die Nummer eins bei PSG, verdrängt den italienischen Nationaltorhüter Salvatore Sirigu. Bei den neuen Kollegen kommt er nicht nur mit seinen Paraden an: "Neue Spieler müssen das Eis brechen, indem sie der Mannschaft ein Lied vorsingen", erzählt er. Trapp singt "Atemlos" von Helene Fischer . Und genau so geht's für ihn auch weiter. Im November folgt der nächste Schritt: Bundestrainer Joachim Löw beruft den Torhüter für die Spiele gegen Frankreich und die Niederlande in die Nationalmannschaft - doch dann brechen die Anschläge von Paris über die Mannschaft herein. Auch Trapp fällt es schwer, in den Alltag zurückzukehren, einige seiner Teamkollegen haben sogar Familien-Angehörige verloren. Sportlich läuft es aber dennoch rund: PSG dominiert die französische Liga und zieht souverän ins Achtelfinale der Champions League ein. Mourinho bleibt die Luft weg

Was für ein Jahr! Das wird sich in diesen Tagen vielleicht auch Kevin Trapp denken. Jetzt, wo endlich mal etwas Zeit ist, nach einem atemlosen Jahr ein bisschen Luft zu holen, alles Revue passieren zu lassen. Innezuhalten.

Es ist Dienstag, der 7. Juli. Einen Tag vor seinem 25. Geburtstag unterschreibt Trapp einen Vertrag bei einem der besten Clubs der Welt: Paris St. Germain. Für 9,5 Millionen wechselt der Torhüter von Eintracht Frankfurt nach Frankreich, spielt jetzt mit Super-Stars wie Zlatan Ibrahimovic , Thiago Silva oder David Luiz nicht nur in einer Liga, sondern in einem Team. Trapp erhält einen Fünfjahresvertrag - und soll fünf Millionen im Jahr verdienen. Ein schönes Geburtstagsgeschenk.

An der Seine rollen sie dem Mann, der in Brotdorf und Bachem seine ersten Fußballspiele gemacht hat (übrigens im Feld), den roten Teppich aus. Trainer Laurent Blanc schwärmt: "Kevin ist einer der besten Torhüter der Welt." Sein Einstand könnte nicht besser sein: Der Saarländer stellt sich auf Französisch vor - danach liegt ihm die Stadt gleich zu Füßen. Manchmal ist es halt doch gut, in der Schule aufgepasst zu haben. "Sprachen waren das Einzige, was ich da wirklich gerne gelernt habe", sagt Trapp grinsend.

Auch ansonsten läuft's: Trapp wird auf Anhieb die Nummer eins bei PSG, verdrängt den italienischen Nationaltorhüter Salvatore Sirigu. Bei den neuen Kollegen kommt er nicht nur mit seinen Paraden an: "Neue Spieler müssen das Eis brechen, indem sie der Mannschaft ein Lied vorsingen", erzählt er. Trapp singt "Atemlos" von Helene Fischer . Und genau so geht's für ihn auch weiter. Im November folgt der nächste Schritt: Bundestrainer Joachim Löw beruft den Torhüter für die Spiele gegen Frankreich und die Niederlande in die Nationalmannschaft - doch dann brechen die Anschläge von Paris über die Mannschaft herein. Auch Trapp fällt es schwer, in den Alltag zurückzukehren, einige seiner Teamkollegen haben sogar Familien-Angehörige verloren. Sportlich läuft es aber dennoch rund: PSG dominiert die französische Liga und zieht souverän ins Achtelfinale der Champions League ein.

Mourinho bleibt die Luft weg

Trapp ist nicht der einzige Profi aus der Region, der international Schlagzeilen macht: Der Morscholzer Philipp Wollscheid wechselt für fünf Millionen von Bayer Leverkusen zum englischen Erstligist Stoke City - und kickt dort im Pokal den großen FC Chelsea raus. Da bleibt sogar Chelseas damaligem Star-Trainer Jose Mourinho kurz die Luft weg.

Atemberaubend ist jedoch oft auch das, was die Jungs auf den Plätzen hier bei uns so machen. Etwa beim SV Mettlach. Die Mannschaft von Trainer Christoph Gläsner startet in der Saarlandliga mit einem Paukenschlag in die Saison, schießt den FV Eppelborn zum Auftakt mit 10:0 ab, verliert bis zum Winter gerade mal ein Spiel - und marschiert fröhlich an der Spitze vorneweg.

Ganz weit oben spielt auch Verbandsligist FC Brotdorf . Der Fast-Absteiger von 2014 startet 2015 eine Erfolgsserie, die eng mit einem Namen verbunden ist: Klaus-Peter Schröder. Der Spielertrainer formt die Mannschaft zu einer Einheit - und schießt selbst Tore wie am Fließband. Am Jahresende steht die Mannschaft auf Tabellenplatz drei - obwohl manche Spieler bisweilen nach einer langen Nacht zu spät und ohne Schuhe zum Spiel erscheinen. Dann aber treffen sie auch in geliehenen Tretern noch ins Tor.

Es gibt auch ansonsten vieles, über das wir uns freuen können: Die SG Perl-Besch spielt in der Verbandsliga lange ganz vorne mit, beendet die Saison im Sommer als Dritter - und stellt mit André Steger den mit Abstand besten Ballermann der Liga. 42 Mal trifft er - so häufig wie sonst keiner in den oberen Ligen des Landes. Der SV Wahlen-Niederlosheim schafft den Durchmarsch von der Bezirks- in die Verbandsliga. Doch es gibt auch weniger schöne Geschichten: Die SF Bachem-Rimlingen erleben ein Jahr zum Vergessen. Erst geht es aus der Verbandsliga in die Landesliga - und auch dort taumeln sie Richtung Tabellenende. Auch die SpVgg. Merzig bleibt weit hinter den Erwartungen. Im Sommer noch feiert die Mannschaft überschwänglich den Meistertitel in der Bezirksliga. In der neuen Liga wolle man auch "gleich oben mitspielen", sagt Trainer Neale Marmon. Doch es kommt anders. In die Winterpause geht Merzig als Viertletzter - ohne Marmon, von dem sich der Verein im Oktober trennt. Das unrühmlichste Kapitel aber ist das Pokal-Aus gegen Besseringen. Die Wogen gehen hoch, weil ein Merziger Spieler den Hitlergruß zeigt. Ein Video dokumentiert den Vorfall, der Staatsschutz ermittelt. Ein brauner Schatten fällt auf den Fußball. Auch das lässt einen atemlos werden. Vor Wut.

Ebenfalls ein trauriges Thema: Der Saarschleifen-Marathon, mit 1000 Startern einer der größten und beliebtesten Läufe im Land, fällt 2015 aus - wegen Querelen beim Veranstalter Tri-Sport Saar Hochwald. Die Triathleten führen stattdessen den 1. City-Triathlon durch. Eine Gruppe, die sich vom Verein absplittet, den kürzeren Saarschleifenland-Lauf. Ob der Marathon 2016 - wie angekündigt - zurückkommt? Wir sind gespannt.

Hoff lässt die Stars staunen

Doch zurück zu den schönen Seiten: Die Volleyballerinnen des TV Düppenweiler steigen in die Oberliga auf - und melden sich nach fünf Jahren auf der überregionalen Bühne zurück. Hammerwerferin Sophie Gimmler gewinnt ihren siebten DM-Titel in Serie, die Tischtennis-Damen des TTV Rimlingen-Bachem kehren in die Regionalliga zurück.

Eine atemberaubende Achterbahn-Fahrt bringt das Jahr für die Handball-Fans: Bei Oberligist HSV Merzig-Hilbringen steht im Sommer der Umbruch an. Die Alphatiere verlassen das Wolfsrudel: Kapitän, Abwehrchef, Spielmacher und Kreisläufer gehen. Die jungen Wilden, die die Nachfolge antreten, starten beeindruckend. Lange beißen sich die Wölfe ganz oben in der Tabelle fest. Dann schlägt das Verletzungspech zu. Erbarmungslos. Am Jahresende stehen die gebeutelten Wölfe auf Rang neun. Auch Saarlandligist TuS Brotdorf kann nicht ganz an die Ergebnisse der vergangenen Saison anknüpfen. Dafür macht der kleine Club deutschlandweit Schlagzeilen mit seinen Treffern. Gleich zweimal schaffen es TuS-Spieler in die Wahl zum Tor des Monats, die von der Handball-Bundesliga veranstaltet wird. Linksaußen Marvin Hoff setzt sogar noch einen drauf. Mit seinem spektakulären Kempa-Trick nach einem Pass übers gesamte Spielfeld wird er bei der Wahl zum Tor des Jahres Zweiter. Da staunen sogar die Bundesliga-Kollegen. Was uns 2016 alles in Atem halten wird? Mal abwarten. Auf ein gutes Neues.

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