"Ein bisschen Ökologie" in Merzig

Merzig. Mehr als 300 Schüler der Grundschulen Hilbringen, Brotdorf, Wallerfangen, Gisingen und Klarenthal waren am Freitag zu Gast in der Stadthalle Merzig

Merzig. Mehr als 300 Schüler der Grundschulen Hilbringen, Brotdorf, Wallerfangen, Gisingen und Klarenthal waren am Freitag zu Gast in der Stadthalle Merzig. Anlass war die Abschlussveranstaltung des Programms "Trilingua", das vom Département de la Moselle in Zusammenarbeit mit der Inspection Académique de la Moselle und dem Ministerium für Bildung des Saarlandes durchgeführt wird. Das Kindermusical in französischer Sprache "Un peu d'Ecologie" (Ein bisschen Ökologie) befasste sich auf seine eigene und durchaus unkonventionelle Weise mit dem Thema Umwelterziehung.Keine Mühe für die KleinenDass es dabei um Treibhauseffekte, erneuerbare Energien und Wasserkreisläufe ging, blieb den kleinen Besuchern, die überwiegend als Zweitklässler ihre jeweiligen Grundschulen besuchen, infolge der besonderen Leistung der beiden Darsteller auf der Bühne und der multimedial immer wieder in Aktion tretenden "Fernsehmoderatorin" nicht im Verborgenen. Auch wenn auf der großen Leinwand perfekt synchronisierte Zeichentrickfiguren in Gestalt eines liebenswerten Eisbären, eines sehr klugen Wassertropfens oder eines zum Nachdenken mahnenden Robbenmädchen auftauchten, waren die kognitiven Leistungen der Kinder aufgrund ihres mangelnden französischen Sprachschatzes gefordert. Allerdings sorgten komödiantische Slapstick-Einlagen auch ohne muttersprachliche Textbegleitung für begeisterte Lachsalven. Die durchweg fetzige Musik kam mit erdigem Groove und bewundernswerten Show-Einlagen der Protagonisten Laurent Kremer, Stéphane Wagenheim und Petra Lamy beim begeistert mitklatschenden jungen Publikum sehr gut an.Französisch ist wichtig"Dieses Musical soll Lust auf die französische Sprache machen", sagte der saarländische Bildungsminister Klaus Kessler in seiner Begrüßungsrede. Es sei besonders für alle Schüler im Saarland von großer Bedeutung, die Sprache des Nachbarn zu erlernen. Ein Theaterstück vermittle nicht nur die Möglichkeit, in eine andere Rolle zu schlüpfen, sondern auch in einer anderen Sprache zu sprechen und zu denken. Margret Lorson, die das Projekt im Auftrag der Christlichen Erwachsenenbildung (CEB) betreute, hat gute Erfahrung mit den teilnehmenden Schulen gemacht. "Ziel des Programms ist neben der Erweiterung der Fremdsprachenförderung auf der vorschulischen und schulischen Ebene die Förderung bilingualer und bikultureller Kompetenzen in Kindergärten und in den Freiwilligen Ganztagsschulen", erläuterte Lorson. Jede teilnehmende Institution stellt dazu für ihre Partnereinrichtung jenseits der Grenze einen Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin zur jeweiligen sprachlichen Gestaltung des Unterrichts zur Verfügung. Die kleinen Musicalbesucher, meist zwischen acht und zehn Jahren alt, waren nach der Vorstellung geteilter Meinung. Obwohl Produzent und Akteur Laurent Kremer den "Schlussakt" in deutscher Sprache gestaltete, hätte die Mehrzahl der Kids das Stück gerne komplett in Deutsch - mit ein bisschen Französisch - erlebt. Vielen war die geringe Anzahl der Schauspieler negativ aufgefallen. "Es waren ganz schön wenig Leute auf der Bühne", meinte ein Schüler. Auch wenn er mit der Story nicht so recht was anzufangen wusste, habe ihm die Musik und die Zeichentrickfiguren, aber auch der "Rocker" mit seiner Gitarre ganz toll gefallen.

 Professor Tim (Laurent Kremer, Mitte) versucht vergeblich, aus dem Rocker Paul Hutout (Stéphane Wagenheim, rechts) einen umweltbewussten Bürger zu machen. Links: Bassist Stéphane Beaulieu. Fotos: Norbert Wagner

Professor Tim (Laurent Kremer, Mitte) versucht vergeblich, aus dem Rocker Paul Hutout (Stéphane Wagenheim, rechts) einen umweltbewussten Bürger zu machen. Links: Bassist Stéphane Beaulieu. Fotos: Norbert Wagner

HintergrundDarum geht es in dem Musical: Ein umweltbewusster Professor, ein Rocker, der alles verschmutzt, und eine völlig verrückte Fernsehmoderatorin gestalten, begleitet von starker Musik, ein Fernsehspecial zum Thema Umwelt. Dabei interagieren die Akteure auf der Bühne live mit den Film- und Zeichentrickfiguren auf der Leinwand. Es verschmelzen das Reale und das Virtuelle. Mademoiselle Vévèra will auf dem Bildschirm nur ihr Bestes geben und eine tolle Sendung gestalten. Dabei verliert sie gelegentlich den roten Faden und kommt völlig vom Thema ab. Der Rocker Paul Hutout hat eine Leidenschaft für Motorräder und alles, was viel Benzin verbraucht und die Umwelt verschmutzt. Professor Tim ist eine fesselnde Persönlichkeit, die Musik spielt, singt und die gesamte Geschichte erzählt. Er ist überzeugt, dass es höchste Zeit ist, etwas für die Umwelt zu tun, weil wir sonst auf eine Katastrophe zusteuern. Dabei helfen ihm die Zeichentrickfiguren Eisbär, Fräulein Robbe und ein Wassertropfen. owa

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