Eberhard Hawener - ein Multitalent aus Merzig

Merzig. In Eberhard Haweners gemütlichem Kellerraum lodert das Kaminfeuer. Es wärmt nicht nur den Hausherrn, seine Frau Renate und den Gast Franz Büdinger, sondern auch eine Fülle an Raumschmuck - alles Produkte der diversen Hawenerschen Hobbys

 Eberhard Hawener beim Formen einer Figur. Foto: Traudl Brenner

Eberhard Hawener beim Formen einer Figur. Foto: Traudl Brenner

Merzig. In Eberhard Haweners gemütlichem Kellerraum lodert das Kaminfeuer. Es wärmt nicht nur den Hausherrn, seine Frau Renate und den Gast Franz Büdinger, sondern auch eine Fülle an Raumschmuck - alles Produkte der diversen Hawenerschen Hobbys. Die sind zum Teil gleich nebenan entstanden, in Eberhard Haweners Werkstatt, oder auch schon früher, als Hawener noch in der Merziger Josefstraße sein Klempner- und Sanitär-Unternehmen hatte. Eberhard Hawener ist vielseitig. Dass er glänzend mit Kupfer umzugehen weiß - da ist zum Beispiel eine entzückende Gruppe von tanzenden, spielenden Kindern, da sind originelle Figurengruppen - das liegt natürlich zunächst mal an seinem Beruf. Doch in dieser Sparte kommt es eher auf handwerkliches Geschick an, weniger auf´s Künstlerische. Hawener aber besitzt beide Fähigkeiten, verbunden mit einer ganzen Portion Fantasie und großer Akkuratesse. Und er hat sich zudem auch in andere Techniken eingearbeitet. Da sind zum Beispiel auch sehr gelungene keramische Figuren, anatomisch absolut korrekt, und kleine und große Kreuze aus Metall. Da ist der Corpus jeweils aus Ton, ganz realistisch geformt. Überdies hängen an der Wand Aquarelle und Studien von Haweners Hand. Malen kann er also auch. Eberhard Hawener hatte den 1890 vom Großvater gegründeten Betrieb vom Vater übernommen. Gesellen hatte er, Lehrlinge bildete er aus. Aber als er selbst in die Jahre kam - er ist jetzt 70 Jahre alt - fand sich kein Nachfolger mehr. Der Betrieb musste geschlossen werden. Klar, seither hat er mehr Zeit für seine Hobby-Kunst, für die ihm früher nur die Nächte blieben, wenn die Arbeit im Betrieb getan war. Aber die Stilllegung ist ihm nah gegangen. Mit seinen diversen Hobbys hat Hawener früh angefangen. Sein Erstling hängt im Kaminzimmer an der Wand: Ein Portrait seines 1954 gestorbenen Vaters, in Kupfer getrieben. Die Entwicklung kann man dann an seinen Arbeiten ablesen. Figuren aus Löt-Zinn mit polierten Messinggesichtern sind zum Beispiel da. Und für kirchliche Veranstaltungen wie den Martinsumzug hat Hawener, der in der Nähe von St. Josef wohnt, Legionärshelme und Kronen geschaffen - Beispiele davon sind im Keller aufbewahrt. Aber noch etwas verrät sein Kellergeschoss: Dass er nämlich ein überaus akkurater Mensch ist: Die alten Maschinen und Werkzeuge, die er aus der eigenen Werkstatt in der Josefstraße in seinen privaten Keller gerettet hat, sind alle auf Hochglanz poliert und perfekt sortiert und untergebracht. Die künstlerische Ader Haweners beschränkt sich übrigens keineswegs auf das Handwerkliche - er spielt auch Geige, und das immerhin gut genug für die Mitgliedschaft im Saarländisch-Lothringischen Kammerorchester und im Kammerorchester Hoff. "In die verschiedenen Techniken habe ich mich selbst eingearbeitet." Eberhard Hawener

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