Merzig Kiesufer, Künstlertreff, Baumallee

Merzig · Beim dritten Bürger-Workshop im Rathaus wurden Ideen zur Neugestaltung von Gustav-Regler-Platz und Seffersbach entwickelt.

 Die Stadtplanerin Judith Nägeli (5.v.l.) führt die Teilnehmer beim dirtten Bürger-Workshop durch die Diskussion rund um die Umgestaltung des Gustav-Regler-Platzes, hält die wichtigsten Vorschläge fest und erklärt den Bürgern das weitere Vorgehen im nächsten Jahr.

Die Stadtplanerin Judith Nägeli (5.v.l.) führt die Teilnehmer beim dirtten Bürger-Workshop durch die Diskussion rund um die Umgestaltung des Gustav-Regler-Platzes, hält die wichtigsten Vorschläge fest und erklärt den Bürgern das weitere Vorgehen im nächsten Jahr.

Foto: Tina Leistenschneider

Über die Themen Verkehr, Wasser, Feste und langfristige Belebung sowie um die Randbebauung diskutierten Merzigs Einwohner in der dritten Bürgerrunde zur Umgestaltung des Gustav-Regler-Platzes. In vier Teams hatten die Bürger wieder Zeit, sich über die einzelnen Themen zu beraten und Ideen festzuhalten.

Für den Erhalt des beidseitigen Ufers auf Höhe der „Liebesinsel“ sprach sich die „Wasser“-Gruppe aus. Gleichzeitig wünscht sie, dass der Seffersbach auf Höhe der Brücke zur Altstadt durch eine Treppe zugänglich wird und dort Sitzmöglichkeiten erhält.

Zudem schlug Hannah Spanier, stellvertretende Vorsitzende der Bürgerinitiative, vor, an einer Seite ein flaches Ufer mit Kies und Schilf sowie Steine zum Überqueren des Baches anzulegen. Wünschenswert wären ihrer Ansicht nach auch Wassergeräusche, was durch einen kleinen Wasserfall bei der „Liebesinsel“ erreicht werden könne. Ebenso ließe sich dort eine Hängebrücke für Kinder anbringen. Sie möchte die Kleinen im Allgemeinen „nicht einzäunen, sondern den Platz für sie spielerisch anregend gestalten“, sagte Spanier. Eine zusätzliche Spielmöglichkeit würde sich die Errichtung eines Wasserspielplatzes ergeben, wo die Kinder Wasser pumpen und stauen könnten.

Volksfeste sollen, wie die Gruppe zum Thema „Feste und langfristige Belebung“ entschied, hingegen nicht auf dem Platz am Seffersbach stattfinden. Durch die Nähe zum Wasser werde es dort abends unangenehm feucht, weswegen das Viezfest oder das Cityfest bewusst in die Fußgängerzone verlegt worden seien. Manfred Klein, Ortsvorsteher von Merzig, stellt sich stattdessen Theaterspiele oder Konzerte auf dem Platz vor, dafür wären eine flexible Beleuchtung und eine fahrbare Bühne mit Bestuhlung notwendig. Die Gruppe griff eine frühere Idee auf und schlug einen Künstlertreff vor, in dem Bürger den Künstlern beim Malen über die Schulter schauen und sich austauschen können. Eine weitere Option wären Patenschaften von Schulen, Kindergärten oder Baumschulen, die sich um bestimmte Bereiche auf dem Platz kümmern, zum Beispiel im Hinblick auf das Konzept „Essbare Stadt“. Auszubildende der Baumschulen könnten dort ihre Abschlussprüfung gestalten. Damit würde zeitgleich eine Verpflichtung zur Reinigung unter den Bürgern einhergehen, wie Klein erläuterte.

Für eine Baumallee entlang der Straße sprach sich die Gruppe „Randbebauung“ aus. Um im Sommer ausreichend Schatten und im Winter genügend Sonne zu bekommen, wären Laubbäume ideal. Auf eine attraktivere Gestaltung der Bepflanzung der Brandschutzgassen sowie auf eine hellere Beleuchtung zwischen diesen hofft die Gruppe ebenfalls. Dabei fiel der Vorschlag, die Rosenart Gloria Dei anzupflanzen. Die Rose, die in den USA den Namen „Peace“ (Frieden) erhielt und gelbe Blüten mit einer schmalen Übergangszone ins Rosafarbene am Rand hat sowie angenehm duftet, steht für den Frieden als wichtigstes Ziel der Welt. Mit dieser Botschaft sei sie ideal für den Gustav-Regler-Platz.

Die Gruppe rund um das Thema „Verkehr“ will eine Verkehrsberuhigung in den Straßen Im Werthchen und Zum Seffersbach durch Hindernisse erwirken und den Straßenraum auf ein Minimum zu reduzieren, um auf dem Platz eine Ruhezone sowie Spielecken für Kinder einzurichten. Die Zufahrten zu den Garagen müssen bleiben, die bisherigen Parkmöglichkeiten auf ein mögliches Parkhaus verlagert werden. Die Gruppe sprach sich für einen Ausbau für Fahrradfahrer und Fußgänger aus. In der Diskussion fiel der Begriff „Shared Space“ (gemeinsamer Raum). Hinter der Idee steckt der Gedanke, auf Verkehrszeichen, Signalanlagen und Fahrbahnmarkierungen zu verzichten. Alle Verkehrsteilnehmer sollen vollständig gleichberechtigt sein, wobei die Vorfahrtsregel weiter gilt. „Das Konzept wurde bereits eingehend geprüft und wird in Luxemburg sowie in Holland erfolgreich umgesetzt“, erklärte Christian Bies, Leiter des Bau- und Umweltamtes der Stadt Merzig. Daher wäre dieses Konzept auch in dem Bereich möglich.

Bies teilte indes mit, dass der Wettbewerb um die Umgestaltung des Platzes nächstes Jahr stattfinden könne. „Von den bislang fünf angeschriebenen Planungsbüros haben drei bereits zugesagt“, sagte er am vergangenen Freitag. Diese stammen alle aus dem Saarland. Die Büros wurden Bies zufolge aufgrund ihrer breitgefächerten Expertise in puncto Stadtplanung und Landschaftsarchitektur ausgewählt.

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