Die Wölfe als geprügelte Hunde

Merzig · Die Oberliga-Handballer des HSV Merzig-Hilbringen haben am Samstag zu Hause zwei Punkte verschenkt. Bei der 28:29-Niederlage gegen Abstiegskandidat TV Offenbach zeigte die Wölfe-Abwehr zu wenig Biss.

 Mit hängenden Schultern schleicht Norbert Petö vom Feld. Die Wölfe kassierten die dritte Niederlage in Folge. Foto: heiko Britz

Mit hängenden Schultern schleicht Norbert Petö vom Feld. Die Wölfe kassierten die dritte Niederlage in Folge. Foto: heiko Britz

Foto: heiko Britz

Marcus Simowski ist ein Abwehr-Fan und immer dann in seinem Element, wenn die Deckung des Handball-Oberligisten HSV Merzig-Hilbringen das Spiel dominiert, Aktionen gefährlicher Angreifer einschränkt und aus der Not geworfene Bälle im Block zerschellen lässt. Bei der 28:29 (15:14)-Heimniederlage gegen den TV Offenbach kam der HSV-Trainer am Samstag in der Merziger Thielspark-Halle also nicht auf seine Kosten. Wie die rund 200 enttäuschten Zuschauer ärgerte er sich über die verschenkten Punkte und den fehlenden Biss seiner ungewohnt wirkungslosen Hintermannschaft.

"Wir kassieren 16 Tore aus dem Rückraum von zwei Spielern und bekamen es nicht gebacken, diese Fernwürfe zu unterbinden", nannte der Merziger Teamchef einen Grund für das Scheitern.

Neun Heimsiege landete sein Team vor eigenen Fans und gab dabei meist von Beginn an den Ton an. Gegen Offenbach fanden die Saarländer dagegen nie ins Spiel. Der Tabellensiebte ließ sich auf einen offenen Schlagabtausch ein und hinkte dem Tabellen-Zwölften zunächst hinterher (1:2, 2:2, 5:6). Die abstiegsgefährdeten Pfälzer mussten gewinnen, die bereits gesicherten Saarländer nicht unbedingt - das merkte man. "Der Angriff war okay, aber hinten stimmte nichts. Torwart-Leistung eingeschlossen", stellte Simowski fest. Sven Klein und Andrej Kessler wechselten sich im HSV-Kasten ab, kamen aber beide mit dem Fingern zu selten an den Ball. Vor allem nicht bei den Würfen von Philipp Mohra, der für die Gäste elf Tore aus dem Rückraum erzielte. Als HSV-Kapitän Peter Laux nach der Umstellung auf eine 6:0-Abwehr in der zehnten Minute in den Innenblock wechselte, lief es kurz besser. Die Deckung stabilisierte sich, Merzig übernahm die Regie und zog nach einem Zwischenspurt auf 14:10 (26.) davon, weil Tomas Kraucevicius nicht zu stoppen war. "Bei ihm hat man heute richtig gemerkt, dass er etwas gutmachen wollte - stark", lobte Simowski den 13-fachen Torschützen. Kurz vor dem Seitenwechsel verspielte der HSV den Vorsprung aber wieder leichtfertig und verfiel nach der Pause (15:14) in alte Muster. "Wir sind hinten zu defensiv geworden und haben Offenbachs Rückraum agieren lassen" seufzte Simowski, der sich über leichte Gegentore und Fehlwürfe ärgerte, darunter drei versiebte Siebenmeter. In der 55. Minute lag Offenbach mit 28:25 vorn. Die Vorentscheidung. Am Ende gelang den Wölfen nur noch Ergebnis-Kosmetik. Die dritte Niederlage in Folge (nach dem 26:36 in Haßloch und dem 22:29 in Bingen) konnten sie nicht mehr abwenden.

Die Tore für den HSV: Tomas Kraucevicius 13/3, Norbert Petö 4, Tom Paetow 3, Lucian Scheid 2, Laszlo Kincses 2, David Pfiffer 1, Julius Rost 1, Marius Merziger 1, Thomas Kochann 1/1.

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