Wettbewerb Schönheitspreis für Streuobstwiesen

Merzig-Wadern · Gleich sieben Preise vergab die Jury beim diesjährigen Wettbewerb für den Kreis Merzig-Wadern.

 Die Juroren Hans Walter Bauer (links), Karl Rudi Reiter (Zweiter von rechts) und Jürgen Kautenburger (rechts) während der Begutachtung der Streuobstwiese von Klaus Wallrich (Zweiter von links) in Faha. Die Wiese landete auf Platz zwei.

Die Juroren Hans Walter Bauer (links), Karl Rudi Reiter (Zweiter von rechts) und Jürgen Kautenburger (rechts) während der Begutachtung der Streuobstwiese von Klaus Wallrich (Zweiter von links) in Faha. Die Wiese landete auf Platz zwei.

Foto: K.H. Schmitt/Karl Heinz Schmitt

Die schönsten Streuobstwiesen gibt es in Tünsdorf und Rimlingen. Zu dem Entschluss kam die Jury des Wettbewerbs „Schönste Streuobstwiese in Merzig-Wadern“. Auch wenn sich viele der immer noch landschaftsprägenden Streuobstwiesen zu Sorgenkindern entwickelt haben oder schon verschwunden sind, gibt es nicht wenige Naturliebhaber und Hobbygärtner, die ihre alten Bestände an Apfel-, Kirsch- und sonstigen Obstbäumen mit viel Fleiß und Sachkenntnis pflegen und erhalten.

Diese Idealisten zu unterstützen, ihnen eine kleine Anerkennung zukommen zu lassen, ist das Ziel des seit Jahren stattfindenden Wettbewerbs „Schönste Streuobstwiese in Merzig-Wadern“. In diesem Jahr waren es nicht weniger als 26 Streuobstwiesenbesitzer, die sich der Jury stellten.

Deshalb musste sich die aus Mitgliedern des Kreisvorstandes der Obst- und Gartenbauvereine und des Naturschutzbundes (Nabu) bestehende Kommission zwei Tage lang Zeit nehmen, um sich ein Bild zu machen. Der Jury gehörten an: Hans Walter Bauer (Rappweiler), Karl Heinz Schmitt (Kreisverwaltung), Karl Rudi Reiter (Beckingen) und Jürgen Kautenburger (Bachem).

Nach ihren Besichtigungstouren kam die Jury zu dem Entschluss, die Erstplatzierten aus den jeweiligen Besichtigungstagen separat als Sieger zu benennen. Ebenso die Zweit- und Drittplatzierten aus beiden Besichtigungstagen, so dass nicht weniger als sieben der 26 Bewerber einen Preis bekamen. Aus der ersten Begehung ging Rudolf Huber aus Tünsdorf als Sieger hervor, aus der zweiten Besichtigungstour Berthold Schmitt aus Rimlingen. In beiden Wiesen fand die Jury eine gute Mischung alter und junger Bäume – angefangen bei Neupflanzungen alter, heimischer Sorten bis hin zu bereits abgestorbenen Altbäumen, welche nützlichen Insekten und Vögeln Unterschlupf bieten. Gleichzeitig zeigten sich die Wiesen selbst in einem naturnahen Zustand, man lässt auch Wildkräutern eine Chance und verzichtet auf künstliche Dünger.

Der Jury stand ein umfangreicher Kriterienkatalog zur Verfügung. Eine wesentliche Rolle spielen unter anderem die Vielfalt der Obstsorten, ihr Alter und Pflegezustand, die ökologische Wertigkeit, auch mit Blick auf die Förderung von Nützlingen, der Pflegezustand der Wiese und ganz allgemein Bewertungen unter Naturschutzaspekten die Einbindung in das landschaftliche Umfeld.

Den Vertretern des Nabu gefielen besonders die Bemühungen einzelner Streuobstwiesenbesitzer, Nisthilfen auch für Hornissen und andere Insekten vorzuhalten, daneben auch Hochsitze für Greifvögel, um so wirksam der Wühlmausplage Herr zu werden. Auf diese Weise erreichten Daniel Mai (Rimlingen), Friedhelm Laubenthal (Hausbach) und Klaus Wallrich (Faha) jeweils zweite Plätze.

Besonders gefallen hatte es der Jury, von der Familie Andreas Brutscher aus Krettnich während des Obstkelterns empfangen zu werden – mit dabei die eigenen Kinder wie die aus der großen Nachbarschaft. Die Äpfel stammten aus einer im Ort inzwischen wieder tadellos hergerichteten Streuobstwiese. Hierfür erhielten sie – wie auch Sabrina Peter aus Weiten für ihre vorbildlich gepflegte Streuobstwiese – jeweils einen dritten Preis. Darüber hinaus erhielten alle Bewerber einen Gutschein für die Abholung eines Jungbaumes bei der Baumschule Jacoby.

Die Ehrungen und Preisvergaben wurden vorgenommen in Anwesenheit der Verbandsgeschäftsführerin Monika Lambert-Debong vom stellvertretenden Kreisvorsitzenden Manfred Rappold. Beide nutzten die Gelegenheit zum Hinweis auf die Vorhaltung der Streuobstwiesenbörse beim Verband. Beide stellten die Notwendigkeit der Erhaltung möglichst vieler Streuobstwiesen aufgrund ihrer vielfältigen Funktionen für Tourismus, Ökologie und als Rohstofflieferant für naturbelassene Verarbeitungsprodukte heraus.

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