Die Planeten kamen unerwartet
Merzig · Um Themen wie Topographie, aber auch um allgemeine Geographie wie Vulkanismus, Landwirtschaft oder auch Welthandel geht es iei dem renommierten Geographie-Wettbewerb – eine spannende Erfahrung, wie sie erzählt.
Die Anspannung ist immer noch spürbar, wenn Annalena Zenner vom Bundesfinale des renommierten Geographie-Wettbewerbs "Diercke Wissen" in Braunschweig erzählt. Als einziges Mädchen hatte sich die Schülerin des Gymnasiums am Stefansberg (GaS) für das Finale qualifiziert. "Beim Finale war die Aula voll. Der Vorsitzende der Schulgeographen war da, viele Eltern, bei manchen Schülern sind sogar extra die betreuenden Lehrer angereist", schwärmt die Schülerin.
Der Weg zur Endrunde des größten Geographiewettbewerbs Deutschlands, an dem insgesamt rund 320 000 Schüler teilgenommen haben, war lang. Nach dem Sieg in ihrer Klasse setzte sich die 16-Jährige auch gegen ihre Mitschüler auf Schulebene durch und durfte daher das GaS auf Landesebene vertreten. Auch dort sicherte sie sich den Sieg und qualifizierte sich damit für das große Finale, neben 15 weiteren Landessiegern aus ganz Deutschland und dem Sieger der deutschen Schulen im Ausland, der in diesem Jahr aus Versailles kam.
"Unsere Schule hat schon vor zwei Jahren einen Landessieger hervorgebracht. Diesmal hat Annalena mit noch besseren Leistungen den Titel nach Merzig geholt", zeigte sich Erdkundelehrer Jürgen Neisius sichtlich stolz auf seine Schülerin. Er betreut den Wettbewerb am GaS und weiß Annalenas Leistung daher zu schätzen: "Das Niveau ist sehr anspruchsvoll. Es geht einerseits um Orientierungswissen, also Topographie Deutschlands, Europas und der Welt, andererseits aber auch um allgemeine Geographie wie Vulkanismus , Landwirtschaft oder auch Welthandel ." Neben einer riesigen Bandbreite schwieriger Fragen erwartete Annalena auch ein echtes Showevent. Der Bundeswettbewerb wurde von Kika-Moderator Andree Pfitzner im Stile einer Quizshow präsentiert. "Zu Beginn haben wir uns vorgestellt und es gab eine Fragerunde", erzählt Annalena.
Sie war das einzige Mädchen neben 16 Jungs. Das störte die Schülerin aus Merzig aber nicht - im Gegenteil: "Die Atmosphäre zwischen den Jungs und mir war echt toll. Wir haben uns wirklich gut verstanden." Nach einer kurzen Proberunde wurde es dann ernst: Die Schüler mussten jeweils in Vierergruppen gegeneinander antreten und jede ihrer Antworten möglichst schnell in einen Computer eingeben. "Für jede Frage gab's eine Zeitbegrenzung von 15 bis 30 Sekunden. Während dieser Zeit lief ein akustisches Signal runter, das hat mich noch nervöser gemacht", gesteht die 16-Jährige. Besonderes Kopfzerbrechen bereitete ihr ein sehr spezielles Thema: "In diesem Jahr ging's auch um Planeten , damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet." Von Runde zu Runde änderten sich die Anforderungen, nach jeder Runde wurde das Teilnehmerfeld kleiner, weil immer mehr Schüler ausschieden. Nach vier Vorrunden und zwei Zwischenrunden stand schließlich ein Quartett in der Finalrunde, aus dem Julius Pilz aus Berlin als Bundessieger hervorging.
"Ich bin leider schon in der Vorrunde ausgeschieden", gesteht Annalena. Allzu enttäuscht war sie darüber aber nicht: "Die Veranstalter haben mich getröstet und mir gesagt, da ich das einzige Mädchen sei, dass sich überhaupt für den Finalwettbewerb qualifiziert hat, sei ich ja automatisch auch die Beste." Insgesamt zieht die Saarländerin ein positives Fazit: "Ich bin froh, dass ich mitgemacht habe. Klar, war ich aufgeregt vor so einem Publikum, aber es hat auch viel Spaß gemacht und war wirklich eine gute Erfahrung für mich."