„Die Gegend ist doch zum Radfahren einfach ideal“

Merzig · 200 Radler aus dem ganzen Saarland kamen kürzlich zur 19. SZ-Radtour ins St. Wendeler Land. Sie erkundeten auf der

20 Kilometer langen Rundfahrt die Umgebung des Bostalsees. Der Nebel hatte sich am späten Vormittag gelichtet, sogar die Sonne spitzte heraus: prima Radlerwetter. So saßen am Samstag 200 Teilnehmer während der 19. SZ-Radtour im Sattel. Start und Ziel war das Bosener Strandbad am Bostalsee. Dazwischen lag die 20 Kilometer lange Bostal-Traumschleifen-Tour.

Beim Eintreffen versorgten sich die Radler mit der ausführlichen Tourbeschreibung ebenso wie dem beliebten blauen Tour-Anstecker. Vor der Abfahrt hießen der St. Wendeler Landrat Udo Recktenwald , der Chef vom Dienst der Saarbrücker Zeitung, Alois Tritz, und Hermann Backes vom TuS Peterberg die Radler aus dem ganzen Land willkommen. SZ-Regionalleiter Volker Fuchs schickte die Gruppe dann auf den Weg. Los ging es über den See-Rundweg Richtung Ferienpark. Die Strecke war bestens ausgeschildert. Zahlreiche Tour-Begleiter des TuS Peterberg betreuten fürsorglich die Radler. Die Polizei kümmerte sich darum, dass Radler sicher Landstraßen überquerten. Helfer des Roten Kreuzes standen im Falle eines Unfalles bereit.

Gleich die ersten Meter der Tour entlang des Rundwegs am See vermittelten pure Urlaubsstimmung . Gut gelaunte Touristen aus einer Rikscha, Spaziergänger und Jogger grüßten den rollenden Radtross. Lächelnde Kinder drehten mit Ponys ihre Runden, rechts davon trieb sanft ein Segelboot über die durch die Sonne glitzernde Oberfläche des Bostalsees.

Kurz vor dem Staudamm ging es die Seestraße hinab nach Gonnesweiler, dann parallel zur Nahe Richtung Jagdschloss Bocksborn. Die Stippvisite zur 1894 erbauten Sehenswürdigkeit, dem Jagdschlösschen Bocksborn, endete wegen der in der Nähe ausgetragenen Rallye Kohle & Stahl in einer Sackgasse. Während die Fahrer an der Spitze noch heimatkundlichen Ausführungen lauschten, drehte der Tross schon um. Auf den kurzen Abstecher folgte ein kurzer steiler Anstieg, den viele schiebend bewältigten. So auch der 92-jährige Tour-Stammgast Alois Gillen aus Hofeld . "Mit 70 Jahren fährt man nur in großen Gängen ", scherzte der Groniger Werner Wagner (72).

Danach war das Schlimmste überstanden. Eine Abfahrt und ein schmaler Pfad vorbei am ruhigen Bachlauf der Nahe entschädigten für die kleine Schinderei. "Man kann viel links und rechts gucken, die Täler sind wunderschön", meinte die Handbikerin Barbara Thul aus Schmelz, die den Vierbeiner Lupo hintendrauf in einem Korb sitzen hatte. Ihrem Mann Andreas fielen die viele schönen Pferde auf den Weiden direkt auf.

An der Elsenberger Mühle ignorierte ein störrischer Ziegenbock die vorbeifahrenden Bewunderer, größere Felder machten sich ab der Nohmühle in Richtung Neunkirchen/Nahe breit. An der Selbacher Nahequelle mit Wildfreigehege legte die Gruppe eine Verpflegungspause ein. Wer wollte, konnte Damwild und Ziegen beobachten oder einen kleinen Abstecher zur nahen Nahequelle machen. Die meisten aber nutzten die Pause, um sich bei Apfelsaft, Sprudel und einem Bananenstück zu stärken.

"Die Gegend ist doch zum Radfahren einfach ideal", meinte Hartwig Marx aus St. Wendel. Der 74-Jährige testete bei der Radtour sein neues Faltrad mit Elektroschiebehilfe. Der kurze Rückweg zum Bostalsee verlief über die saarländische Wasserscheide, vorbei an abseits gelegenen Wochenendhäuschen und der Wiesen- und Waldlandschaft nahe dem Weilerhof bei Neunkirchen/Nahe.

"Das war okay", sagte Markus Haupenthal aus Bliesen, der seinen dreijährigen Sohn Mats im Kindersitz chauffierte. Der siebenjährige Jonas aus Aschbach ist schon seit Jahren mit seinem Vater Dirk Bollinger bei der Radtour mittendrin. Erstmals hat nun Jonas die ganze Strecke alleine auf dem Rad zurückgelegt. "Es war überhaupt nicht schwer und hat mir viel Spaß gemacht", berichtete er. Für Rudi Aulenbacher aus Saal hingegen waren für eine familienfreundliche Tour zu viele Anstiege zu bewältigen.

Die 19. SZ-Radtour endete auf dem Sporttag im Strandbad am Bostalsee. Dort schauten sich Radler Vorführungen verschiedener Vereine an, stärkten sich am Getränke- und Imbissstand. Dennoch vermissten manche die Gelegenheit zum gemütlichen Radlerplausch. Dafür war das Gelände dann doch wohl zu weitläufig.

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Auf einen Blick Veranstalter der SZ-Radtour waren der Landkreis St. Wendel, die Gemeinde Nohfelden und die Saarbrücker Zeitung. Geführt wurden die Radfahrer auf der Strecke von den Mountainbikern des Turn- und Skiclubs Peterberg. Die Polizeiinspektion Türkismühle war für die Absicherung der Straßenüberquerungen zuständig, und der DRK-Ortsverein Primstal fuhr mit einem Rettungswagen mit. frf

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