Merzig Orientierungshilfe für die Berufswelt

HILBRINGEN · Seit fünf Jahren läuft bei der Christlichen Erwachsenenbildung (CEB) das Berufsorientierungsprogramm (BOP).

 Der Leiter der Christian-Kretzschmar-Schule, Achim Raubuch (2.v.r.), hat mit CEB-Geschäftsführer Gisbert Eisenbarth (r.) einen Rundgang durch die Werkstätten gemacht, in denen Schüler sich im Handwerk probieren können.

Der Leiter der Christian-Kretzschmar-Schule, Achim Raubuch (2.v.r.), hat mit CEB-Geschäftsführer Gisbert Eisenbarth (r.) einen Rundgang durch die Werkstätten gemacht, in denen Schüler sich im Handwerk probieren können.

Foto: Ruth Hien

Alessio blickt konzentriert auf das Lineal zwischen seinen Händen. Er korrigiert um wenige Millimeter, markiert mit einem Bleistift – und setzt die Feinsäge an. An den Hobelbänken rings um ihn herum sägen seine Mitschüler an Holzklötzen, die fest in Schraubstöcken verankert sind, und leimen Bauteile für die späteren Zauberkästchen zusammen. Die Siebtklässler nehmen am Berufsorientierungsprogramm (BOP) des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und des Bundesinstituts für Berufsbildung (BiBB) teil, das die CEB in Hilbringen umsetzt. „Das Ziel ist es, die Schüler frühzeitig über mögliche berufliche Wege zu informieren“, erklärt Markus Comtesse, Fachabteilungsleiter Jugendberufshilfe. Im Rahmen des Programms können sie in Grundberufe von Handel, Handwerk und Dienstleistung schnuppern.

Die Schüler wählen zwischen acht Gewerken: Holz, Maler, Metall, Kosmetik & Körperpflege, Hotel & Gaststätten, Hauswirtschaft, Wirtschaft & Verwaltung sowie Erziehung, Gesundheit & Soziales. Zehn Werkstatttage verbringen die Jugendlichen dafür in der CEB und versuchen sich an jeweils drei Berufsfeldern. Beispielsweise feilen sie in den Werkstätten Bilderrahmen aus Metall und gestalten dekorative Arrangements, in den EDV-Räumen formatieren sie Tabellen in Excel. Die drei Gewerke haben die Schüler vorab bei einer Potenzialanalyse ausgewählt, in der sie vor allem ihre Stärken erkunden und erfahren, wie sie diese im Berufsleben einsetzen könnten. Am abschließenden Auswertungstag reflektieren die Jugendlichen, was sie für sich und ihre berufliche Zukunft mitnehmen.

An diesem Tag schaute nicht nur Zimmerermeister Herbert Lang den Schülern über die Schulter. Auch Achim Raubuch informierte sich unter anderem in der Holzwerkstatt darüber, was die Schüler der Merziger Christian-Kretzschmar-Schule in den Werkstatttagen praktizieren. Seit Februar 2018 hat er das Amt des Schulleiters inne. Es sei interessant, was die Schüler in dem Programm alles erfahren und ausprobieren könnten, sagte Raubuch bei dem Rundgang. Bereits seit 2014 führt die CEB das Berufsorientierungsprogramm in Kooperation mit den Gemeinschaftsschulen in Merzig sowie Losheim, Orscholz und Weiskirchen durch. Seit 2017 nehmen zusätzlich die Förderschulen in Brotdorf, Niederlosheim und Noswendel daran teil. So konnten im vergangenen Jahr mehr als 400 Schülerinnen und Schüler aus dem Landkreis Merzig-Wadern das Berufsorientierungsprogramm nutzen. Für eine Fortführung im Jahr 2020 laufen die Planungen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort