„Deutsche haben mehr Freiheiten“

Merzig · Zwei Wochen waren Schüler aus Lothringen in Merzig zu Gast. Sie nahmen am regulären Schulunterricht teil und stellten dabei Gemeinsamkeiten, aber auch viele Unterschiede fest. Vor allem fanden sie neue Freunde.

 Die französischen und deutschen Schüler konnten viel voneinander lernen. Foto: Albert Ehl/Schule

Die französischen und deutschen Schüler konnten viel voneinander lernen. Foto: Albert Ehl/Schule

Foto: Albert Ehl/Schule

"An französischen Schulen ist vieles strenger", stellten die Gastschüler während ihres Aufenthaltes am Gymnasium am Stefansberg (GaS) fest. Zwei Wochen verbrachten die französischen Schüler , die aus verschiedenen Schulen aus Lothringen kamen, bei ihren deutschen Gastschülern, die sich drei verschiedene Klassen des neunten Schuljahres verteilten. Dieses Programm soll den grenznahen Austausch fördern. Die französischen Besucher nahmen während ihres Aufenthaltes auch am regulären Unterricht am GaS teil.

Und stellten dabei einige Unterschiede fest: "In Frankreich ist das Schulgelände eingezäunt, so dass man es nicht unerlaubt verlassen kann", berichtete eine französische Schülerin, erstaunt über die Freiheiten, die die deutschen Schüler genießen.

Gemeinsamer Bowlingabend

Auch der Verzehr des Pausenbrotes oder anderer Leckereien während der Pausen am Vormittag ist in Frankreich unüblich: "Wir essen nur während der Mittagspause in der Schulkantine", erzählte ein französischer Schüler . Als besonders angenehm wurde empfunden, dass der Unterricht nicht wie in Frankreich erst gegen 17 Uhr, sondern früher endet und somit Zeit für Freizeitaktivitäten und Unternehmungen mit Freunden bleibt.

Der Aufenthalt in der Partnerregion, der durch das Programm ermöglicht wird, fördert das eigenverantwortliche Handeln sowie das Selbstvertrauen der Schüler und vermittelt Schlüsselkompetenzen des interkulturellen Lernens. Durch die aktive Verwendung der Sprache konnten die Teilnehmer schnell Fortschritte beobachten: "Wir können uns immer schneller und sichererer verständigen. Durch den Austausch hat sich mein Französisch und das Deutsch meiner Austauschpartnerin deutlich verbessert", berichtete Elena Jackl aus der 9a.

Beeindruckt waren die französischen Gäste vor allem von der freundlichen Atmosphäre am GaS und dem angenehm lockeren aber respektvollen Verhältnis zwischen Lehrern und Schülern. Sie fühlten sich in ihren Austauschfamilien sehr wohl und waren dankbar für die vielen Erlebnisse und Unternehmungen, die gemeinsam gemacht wurden.

An einem abschließenden gemeinsamen Bowling-Abend, organisiert von Hélène François, der französischen Freiwilligendienstlerin des GaS, wurde deutlich, wie sehr die deutsch-französischen Tandems in der kurzen Zeit zusammengewachsen sind.

Gegenbesuch im November

"Je sais que j'ai trouvé une nouvelle amie", sagte eine französische Schülerin abschließend und fügte noch hinzu, dass sie aufgrund der vielen positiven Eindrücke und Erlebnisse immer wieder an dem Austauschprogramm teilnehmen würde.

Nun freuen sich die deutschen Schüler auf ihren zweiwöchigen Gegenbesuch in Frankreich, der im November stattfinden wird.

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