Mettlach Von Lachs bis Laufschuhe

Mettlach · So haben die Bürgermeister-Kandidaten für Merzig den Wahltag verbracht.

 Angelika Hießerich-Peter konnte als Mettlacherin nicht bei der Bürgermeisterwahl in Merzig abstimmen. Stattdessen teilte sie sich zum Arbeiten in ihrem Hotel ein.

Angelika Hießerich-Peter konnte als Mettlacherin nicht bei der Bürgermeisterwahl in Merzig abstimmen. Stattdessen teilte sie sich zum Arbeiten in ihrem Hotel ein.

Foto: Ruppenthal

Brötchen backen, Rührei zubereiten, das Frühstücksbuffet aufbauen, und, und, und: Der Tag der Wahl beginnt für Angelika Hießerich-Peter um 7 Uhr: „Ich hatte mich als Frühdienst eingetragen“, verrät die FDP-Frau, die als Bürgermeisterin von Merzig kandidierte. „Kurz vor acht wollten die ersten Gäste schon frühstücken“, sagt die Hotelfachfrau und Steuerfachangestellte.

Die knappe Stunde zur Vorbereitung reicht nach ihren Worten völlig aus. „Man muss nur konzentriert arbeiten“, beschreibt sie den Job am Morgen. Wie jeden Tag serviert sie den Hotelgästen Lachs, Wurst, Marmelade, Müsli, Obst- und Gemüsesaft und all die anderen Dinge, die einen guten Start in den Tag ausmachen. Die Verschnaufpause kurz nach 11 Uhr nutzt die 55-Jährige, um sich erst einmal zu stärken, bevor es danach ins heimische Weiten geht. Den Zwischenstopp im Wahllokal mit Stimmabgabe hat sie fest eingeplant. „Das Wetter ist schön. Da werde ich mich in den Garten setzen, entweder zu einem Buch greifen oder den lieben Herrgott einen guten Mann sein lassen.“ Gegen 17 Uhr geht es dann ins Merziger Rathaus zur Stimmauszählung. Den Tag ausklingen lassen wird sie mit Ehemann Matthias. „Er ist als Wahlhelfer im Wahllokal in Weiten im Einsatz. Da ist heute an ein gemeinsames Mittagessen nicht zu denken.“

Schon früh pendelt sich das Thermometer auf 19,5 Grad ein, dazu weht ein laues Lüftchen – ideale Bedingungen, um die Laufschuhe zu schnüren. „Den Gang ins Wahllokal kann ich mir sparen. Ich habe Briefwahl gemacht“, sagt CDU-Kandidat Marcus Hoffeld, der wieder auf dem Chefsessel im Merziger Rathaus Platz nehmen will. So startet er am Sonntagmorgen zu seinem Lauf auf seiner Lieblingsstrecke. „Von der Stadthalle aus geht es Richtung Besseringen, dann über die Brücke Richtung Hilbringen zurück nach Merzig“, verrät der zweifache Vater, ebenfalls begeisterter Tennisspieler. Die Faszination für den weißen Sport hat auch Sohn Felix erfasst. Der 15-Järige steht am Nachmittag auf dem Platz, um für den Tennisclub Schwarz-Weiß Merzig einen Sieg einzufahren. „In der Saarlandliga geht es gegen die Spielgemeinschaft aus Dillingen und Beckingen“, berichtet der 45-Jährige Hoffeld. „Da bin ich natürlich dabei, um ihm die Daumen zu drücken.“ Und auch die Formel 1 will er nicht verpassen, wenn die Fahrer beim Qualifying ihre Runden durch Monaco drehen. Seinen Favoriten verrät er nicht, „auch an diesem Sport bin ich sehr interessiert“. Am späten Nachmittag geht es nach seinen Worten ins Rathaus – zu einer langen Wahlnacht.

 Christoph Rehlinger bei der Stimmabgabe in Büdingen

Christoph Rehlinger bei der Stimmabgabe in Büdingen

Foto: Ruppenthal
 Briefwähler Marcus Hoffeld war joggen.

Briefwähler Marcus Hoffeld war joggen.

Foto: Ruppenthal

Entspannt genießt SPD-Kandidat Christoph Rehlinger die Stunden bis zur Auszählung der Stimmen. „Gewählt habe ich bereits am Morgen im Wahllokal in Büdingen“, erzählt der 46-Jährige, der nach seiner Darstellung aus Brotdorf, dem größten Merziger Stadtteil, in den kleinsten gezogen ist. Zum Mittagessen geht es mit Lebensgefährtin Judith Balle laut Rehlinger in den Ellerhof – einem Restaurant im Grünen, das sich auch durch seine romantische Aussichtsterrasse einen Namen gemacht hat. „Da fahren wir aber mit dem Auto hin. Sonst wäre das zu weit“, verrät der Chef der Brotdorfer Handballer, der 40 Jahre für die „Wombats“ auf dem Feld stand und so manchen Treffer holte. Mittlerweile zählt er Laufen und Wandern zu seinen Lieblingshobbys. Bei dem herrlichen Frühsommerwetter lockt es ihn am Nachmittag in die Natur – Entspannung pur, bevor es gegen Abend dann nach Merzig geht. „Spätestens um 18 Uhr will ich zur Stimmauszählung im Rathaus sein“, sagt er.

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