„Der Vorstoß ist ein uralter Hut”

Merzig · Grüne: „Neue“ Variante der Nordumfahrung ist erneut aufgewärmte Idee von uns.

 In den neuen Kreisel auf der Haardt soll die aus dem Merziger Rathaus vorgeschlagene Trasse der Umfahrung Merzig münden. Foto: Fandel/Stadt Merzig

In den neuen Kreisel auf der Haardt soll die aus dem Merziger Rathaus vorgeschlagene Trasse der Umfahrung Merzig münden. Foto: Fandel/Stadt Merzig

Foto: Fandel/Stadt Merzig

Der Grünen-Stadtverband Merzig hat den neuen Vorstoß von Bürgermeister Marcus Hoffeld (CDU) und seinem Beigeordneten Dieter Ernst (SPD) als "uralten Hut" bewertet, wie der Vertreter der Merziger Grünen im Stadtrat, Klaus Borger, es bezeichnet. Hoffeld und Ernst machen sich für die Einrichtung einer Umfahrung auf einem bestehenden Waldwirtschaftsweg zwischen der L 158 ("Vergissmeinnichtstraße") und dem neuen Verkehrskreisel "Auf der Haardt" im Verlaufe der Ortsumgehung Besseringen stark (die SZ berichtete).

"Nachdem in den letzten fünf Jahren eigentlich alle machtpolitischen Optionen im Rat und auf Landesebene die Möglichkeit geboten haben, endlich Nägel mit Köpfen zu machen, zaubert die Merziger Verwaltung eine ‚neue' Variante der Nordumfahrung aus dem Hut", urteilt Thorsten Vernik, Sprecher der Grünen Merzig. Doch neu sei diese Variante nicht, vielmehr sei dies eine erneut aufgewärmte Idee. Die Grünen selbst hatten 2009 diese Streckenführung bereits im Rahmen der Diskussion um den Bau der Ortsumgehung Besseringen als Alternative ins Gespräch gebracht. "Sie wurde aber seinerzeit nach Prüfung durch Fachleute von diesen verworfen", heißt es in der Erklärung von Vernik. 2013 sei diese Strecke dann wieder Gegenstand der Diskussion gewesen, diesmal ins Spiel gebracht aus den Reihen der CDU. Allerdings hatte Ulrich Kieborz, der Sprecher der BI "Nordsaarlandstraße jetzt", diesen Vorschlag mit Verweis auf bereits erfolgte Überprüfungen zurückgewiesen.

Außerdem sehen die Grünen den aktuellen Vorschlag noch aus einem anderen Grund kritisch: "Ebenso stimmt auch die Behauptung nicht, dass dafür lediglich vorhandene Wald- und Feldwege in Anspruch genommen würden. Wer die Topographie und die Örtlichkeit kennt, weiß, dass das nicht stimmt", unterstreicht Vernik. Und weiter: "Des Weiteren sind die Merziger Grünen der Ansicht, dass jede weitere Diskussion um die Nordumfahrung vollkommen obsolet ist, solange hier seitens der Landesregierung keine klare Aussage zur generellen Finanzierbarkeit und Machbarkeit getätigt wird." Die bislang nicht erfolgte Umsetzung der im letzten Koalitionsvertrag verankerten Nordumfahrung lässt aus Sicht der Grünen vermuten, "dass entweder der Wille, die Mittel oder die rechtlichen Grundlagen zum Bau fehlen - oder doch alles?" Solange dazu keine Aussage getätigt würde, würden sich die Merziger Grünen zu diesem Thema auch nicht mehr äußern, bekräftigt Vernik. Den politisch Verantwortlichen im Rat und der Verwaltung rät er, "anstatt sich mit dem ständigen Zünden neuer Nebelkerzen zu befassen, lieber die Missstände der innerörtlichen Infrastruktur anzugehen und den Ortsteilen endlich die gebührende Aufmerksamkeit zu widmen". Hier nennt er als Beispiel den Rückbau und die Umgestaltung der Bezirksstraße in Besseringen, "der seit Fertigstellung der Ortsumgehung auf Eis zu liegen scheint". Dies sei man auch den örtlichen Geschäftsleuten schuldig.

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