Klimaschutz im Vereinswesen: Tennisclub setzt sich für den Klimaschutz ein

Schwemlingen · In Schwemlingen hat der Tennisverein ein Balkonkraftwerk auf das Dach des Clubheimes gebaut und richtet nun gemeinsam mit den Klimaschutzpaten der Stadt Merzig eine Infoveranstaltung für Interessierte aus.

Dieses Balkonkraftwerk hat der Tennisclub Schwemlingen auf dem Dach seines Clubheims montiert.

Dieses Balkonkraftwerk hat der Tennisclub Schwemlingen auf dem Dach seines Clubheims montiert.

Foto: Alina Leidisch

Eigeninitiative für die Energiewende: Mit dem Ziel, grünen Strom für sein Vereinsgebäude zu erzeugen, baut der Tennisclub Blau-Weiß Schwemlingen ein Balkonkraftwerk auf das Dach des Clubheims. Gleichzeitig bietet der Verein interessierten Mietern, Hausbesitzern und auch anderen Vereinen an, die Anlage zu besichtigen und ihnen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.

„Als jemand, der die Vorteile von Photovoltaik kennt, war für mich klar, dass die Balkonkraftwerke eine Riesenchance für Menschen oder auch Vereine darstellen, die monetär eingeschränkt sind“, erklärt Peter Jonas, zweiter Vorsitzender des Vereins und Klimaschutzpate der Stadt Merzig. Er selbst habe seit mehreren Jahren bereits Solarpaneele auf seinem Dach installiert. Aber auch die Nachhaltigkeit sei ihm wichtig: „Nachhaltigkeit bedeutet für mich, Umwelt und Ressourcen zu schonen. Der Strom, der hier fließt, wird nicht durch schmutzige Kohle- oder Atomkraftwerke erzeugt, sondern eben durch die Sonne.“

Mit der Unterstützung der Firma „StromGanzEinfach.de“, die die Mini-PV-Anlage gesponsert hat, konnte der Tennisclub das steckerfertige Photovoltaik-System binnen zwei Stunden auf dem Dach des Vereinsgebäudes installieren. „Die Montage ist unkompliziert, die Mini-PV-Anlage kann jeder mit entsprechender Anleitung einfach installieren. Die Balkonkraftwerke müssen lediglich bei den Netzbetreibern angemeldet werden“, so Jonas. Um besonders effizient Strom zu erwirtschaften, sei es wichtig, die Anlage richtig auszurichten: Am besten sei eine möglichst schattenfreie Montage in südöstlicher, südlicher und südwestlicher Richtung, da hier im Tagesverlauf die meisten Sonnenstrahlen von den Modulen eingefangen werden. Auch beim Vereinsgelände besteht laut Jonas dahin gehend noch Optimierungsbedarf: „Wir wollen hier die Bäume noch etwas zurückschneiden, damit die Beschattung wegfällt.“ Bei der aktuellen Ausrichtung speise die Anlage maximal 600 Watt ein, das sei „ein großer Erfolg für den Verein“. Wenn die Anlage also eine Stunde unter Spitzenleistung läuft, hätte sie 0,6 Kilowattstunden Strom erzeugt.

Aber wie rechnet sich so ein Balkonkraftwerk? Liegt nun eine tägliche Einspeisung von drei Kilowatt zugrunde, ergibt sich bei einem Strompreis von 35 Cent eine Ersparnis von etwa 190 Euro im Halbjahr, berichtet Jonas. Nach einer Laufzeit von vier Jahren habe sich die Investition dementsprechend gerechnet. Der Tennisclub Schwemlingen hat nämlich bei geschlossenem Clubhaus einen Stromgrundverbrauch von 450 Watt, bedingt durch Kühlanlagen, Solarthermiepumpen und Bewässerungsanlagen. „Wenn ich mittlerweile durch das Dorf fahre, nehme ich meine Umgebung mit ganzen anderen Augen wahr. Weil ich immer überlege, wo ein Balkonkraftwerk noch von Nutzen wäre. Ich möchte meinen Teil zur Nachhaltigkeit beitragen“, schildert Jonas. Gemeinsam mit den Klimaschutzpaten der Stadt Merzig steht der Tennisclub Blau-Weiß Schwemlingen neugierigen Mietern, Hausbesitzern und Vereinen beratend zur Seite. Weitere Informationen erhalten Interessierte bei den beiden Klimaschutzpaten Peter Jonas, Tel. (01 77) 7 43 02 49, und Gisbert Kewenig, Tel. (0 68 61) 7 53 84.

Balkonkraftwerk beim TC Schemlingen Foto: Alina Leidisch

Balkonkraftwerk beim TC Schemlingen Foto: Alina Leidisch

Foto: Alina Leidisch

Wer sich vor Ort informieren möchte, ist zu einer kostenlosen Infoveranstaltung am Donnerstag, 21. September, von 17 bis 18.30 Uhr in der Saargauhalle Schwemlingen eingeladen. Reinhard Schneeweiß von der Verbraucherzentrale Saarland informiert hier über Eignung, Anschaffung, Installation und Betrieb von den Balkonkraftwerken.

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