Der nächste Feiertag für Sonntag

Merzig · Bei der Sportlerwahl der Stadt Merzig stand am Freitag unter anderem Philip Sonntag im Mittelpunkt. Der 18-Jährige vom Kanu-Club Merzig räumte im September 2015 bei der Weltmeisterschaft im Drachenbootfahren im Jugendbereich mit fünf Titeln mächtig ab.

 Alles im grünen Bereich: Das Drachenboot der Kanu-Gesellschaft Neckarau mit Philip Sonntag (rechte Seite, Bank zwei) an Bord auf dem Weg zu WM-Gold. Foto: KG Neckarau

Alles im grünen Bereich: Das Drachenboot der Kanu-Gesellschaft Neckarau mit Philip Sonntag (rechte Seite, Bank zwei) an Bord auf dem Weg zu WM-Gold. Foto: KG Neckarau

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Für Philip Sonntag ist die Sportlerwahl der Kreisstadt Merzig in der Stadthalle schon eine Art Pflichttermin. Diesmal aber stand der 18-Jährige vom Kanu-Club Merzig aufgrund seiner Erfolge ganz besonders im Mittelpunkt. "Paddeln, ganz klar", erwidert Sonntag auf die Frage von Moderator Georg Gitzinger, ob im Drachenboot gepaddelt oder gerudert werde. "Ruderer", erklärt Sonntag gut gelaunt auf der großen Bühne, "das sind die, die nicht mit dem Gesicht in Fahrtrichtung fahren." , erklärt Sonntag gut gelaunt auf der großen Bühne.

Insgesamt wurden an diesem Tag knapp 350 Sportler und Trainer aus 20 Sportarten für ihre Leistungen im vergangenen Jahr geehrt, die wenigsten konnten sich dabei aber schon mal mit einem Weltmeistertitel schmücken. Philip Sonntag hat davon alleine 2015 stolze fünf Stück abgeräumt. Bei der Club-Weltmeisterschaft im Drachenbootfahren sicherte er sich im September in Tschechien mit den Teams der Kanu-Gesellschaft Neckarau aus Mannheim im gemischten großen 20er Boot die Jugend-Titel über 200 und 2000 Meter. Dazu kamen drei Siege im männlichen Zehner-Boot über 200, 500 und 2000 Meter. "Die Weltmeisterschaft war natürlich der absolute Höhepunkt der Saison", sagt Sonntag zum Aufenthalt in Racice. "Die Eröffnungsfeier, der Einmarsch der Nationen und die Wettkämpfe über vier Tage waren aber auch tolle Erlebnisse."

Für Sonntag standen die Titelkämpfe von Anfang an unter einem guten Stern: Am Tag vor den Wettkämpfen feierte er am 9. September seinen 18. Geburtstag. An den Folgetagen gab es am Ort des Geschehens, laut Sonntag "ein großes rechteckiges, mit Wasser gefülltes Loch irgendwo in der Pampa", reihenweise weitere Anlässe zu feiern. "Das kam schon überraschend, dass wir so viele Titel gewinnen konnten. Wir kannten im Vorfeld die Stärke der Gegner ja nicht", berichtet der angehende Abiturient, der als Achtjähriger mit dem Kanusport begann: "Ich bin durch eine Infobroschüre darauf aufmerksam geworden, habe es mit einem Freund einfach mal ausprobiert. Er ist wieder abgesprungen, ich bin dabei geblieben."

Später kam für Sonntag dann der immer populärer werdende Drachenbootsport hinzu. Die aus China stammende Sportart, die dort schon vor über 1000 Jahren als Wettkampf ausgetragen wurde, sei "ein schöner Ausgleich zum Einzelsport Kanu", sagt Sonntag. "Während man sich beim Kanuslalom im Wildwasser den Bach runterstürzt, reizt beim Drachenboot in erster Linie die Teamleistung. Es ist ein tolles Gefühl, wenn man einen gemeinsamen Rhythmus findet und merkt, wie gut das Boot läuft."

Für Philip Sonntag ist es zuletzt wahrhaftig gut gelaufen. Und er ist dankbar für Veranstaltungen wie die am vergangenen Freitag: "Ich bin ja schon mehrmals bei der Sportlerehrung gewesen. Mich freut es jedes Mal, wenn ich dabei sein darf. Für Sportler und Trainer ist es einfach wichtig, dass ihre Leistungen entsprechend gewürdigt werden."

 Der Drache fliegt durchs Wasser: Am Drachenboot-Fahren mag Sonntag vor allem das Gemeinschaftsgefühl. Foto: KG neckarau

Der Drache fliegt durchs Wasser: Am Drachenboot-Fahren mag Sonntag vor allem das Gemeinschaftsgefühl. Foto: KG neckarau

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 Philip Sonntag stürzt sich auch gerne beim Kanu-Slalom im reißenden Wildwasser den Bach hinunter. Hier im Trainingslager im französischen Sault-Brénaz (bei Lyon). Foto: Johanna Hamm-Riff

Philip Sonntag stürzt sich auch gerne beim Kanu-Slalom im reißenden Wildwasser den Bach hinunter. Hier im Trainingslager im französischen Sault-Brénaz (bei Lyon). Foto: Johanna Hamm-Riff

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Auf einen BlickBei der Sportlerehrung der Stadt Merzig wurden am Freitag knapp 350 Sportler und Trainer in der Stadthalle für ihre Leistungen im Jahr 2015 geehrt. Vertreten waren die Sportarten Handball, Leichtathletik, Rhythmische Sportgymnastik, Gardetanz, Dressurreiten, Fahrrad-Slalom, Judo , Triathlon, Westernreiten, Laufen, Schwimmen, Tennis, Bogenschießen, Tanzen, Tischtennis, Basketball, Fischen, Boule, Kanu und Motorsport. Neben Drachenboot-Weltmeister Philip Sonntag, der ganz nebenbei auch siebenfacher deutscher Meister wurde, war der Kanu-Club Merzig auch durch die mehrfachen Drachenboot-Europameister Elisabeth Rauch, Heidi Wurzer und Thomas Wichter vertreten. Große Erfolge erreichten unter anderem auch Maike Traving (deutsche Meisterin Bowhunter) von den Bogenfreunden Harlingen, Christina Münster (deutsche Meisterin Westernreiten) und Jill Trenz vom TV Merzig (deutsche U18-Vizemeisterin im Judo ). Jüngster geehrter Sportler war der fünfjährige Nicolas Ludwig vom Tennisclub Merzig, ältester der Boule-Spieler Calogero Agnello vom AS Italiana Merzig mit 77 Jahren. bene

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