Merzig. Füchse bringen das Kunststück fertig, so gegensätzliche Assoziationen wie sonst kaum eine Tierart auf sich zu ziehen. Es geht vom "schlauen Fuchs" bis zum Hühnerdieb und Überträger des Fuchsbandwurms. Über dieses weite Spektrum könnte Hartmann Jenal Bücher schreiben. Er hat jetzt damit angefangen. "Meine Füchse" heißt ein Bildband, der im Gollenstein-Verlag erschienen ist, und der am Donnerstag, 15. Oktiober, 19 Uhr, im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Literatur Live" vorgestellt wird. "Ein liebenswertes Tier, klug, das der Verfolgung trotzt", und darüber habe Jenal ein Buch geschrieben, mit einer langen Vorbereitungszeit, erklärte Verleger Alfred Diwersy bei der Auslieferung des 130 Seiten starken Buches. Der "Kämpfer für die Füchse", wie Jenal vom Saarlouis OB Roland Henz bezeichnet wird, hat in Sachen Einsatz für Füchse sein Vorbild in Werner Freund, dem Merziger "Wolfsmenschen. Der erinnerte sich, wie er als Kind der Familie "eines Försters väterlich- und eines Schäfers mütterlicherseits" früh Füchse beobachten konnte. Freund klagte, es sei jedes Jahr dasselbe: Junge Füchse werden angefahren oder als vermeintlich verwaist nach Hause mitgenommen - "und dann? Wohin damit?" Hat der Fuchs Glück, kommt er in die Fuchsstation von Jenal in Überherrn. Große Fülle an MotivenVor 15 Jahren zog er dort den ersten Fuchs auf. Seitdem hat er seine Erfahrungen gemacht: mit den Tieren, aber auch mit den Menschen, denen der "schlaue Fuchs" nicht immer geheuer ist. Bei Jenal wachsen die Tiere auf, bis sie ausgewildert werden können. Aus dieser Fuchsstation berichtet er in seinem Buch, und das rege Treiben dort schenkte dem Pressefotografen Jenal eine Überfülle an Bildmotiven. So entstand ein Buch über den Rotfuchs: den "Überlebenskünstler", der, so Jenal, ohne Schäden für den Menschen seine Nahrung längst auch in Städten sucht.