Der Leitwolf geht

Merzig · Zum Saisonfinale vor eigenen Fans hat Handball-Oberligist HSV Merzig-Hilbringen an diesem Samstag die VTZ Saarpfalz zu Gast. Drei HSV-Spieler treten ab 19.30 Uhr in der Thielspark-Halle zu ihrem Abschiedspiel an, darunter Kapitän Peter Laux.

 Fast ein Vierteljahrhundert warf der Ur-Merziger Peter Laux für den HSV Merzig-Hilbringen Tore. Jetzt ist Schluss damit. Foto: Klos

Fast ein Vierteljahrhundert warf der Ur-Merziger Peter Laux für den HSV Merzig-Hilbringen Tore. Jetzt ist Schluss damit. Foto: Klos

Foto: Klos

Ein großer blauer Fleck "schmückt" seinen rechten Oberschenkel. Der Bluterguss hat sich von schwarz auf blau aufgehellt. Er schmerzt auch nicht mehr so. "Also auf geht's - ich spiele", sagt Peter Laux, der es an diesem Samstag um 19.30 Uhr beim Saisonfinale des Handball-Oberligisten HSV Merzig-Hilbringen noch einmal wissen will. Im Heimspiel der Wölfe gegen den Tabellendritten VTZ Saarpfalz wird der HSV-Kapitän in der Thielspark-Halle nach seiner Verletzung wieder ins Trikot schlüpfen. Dieses eine Spiel noch, in dem es für den Tabellenzehnten sowie den Gegner um nichts mehr geht. Dann ist Schluss.

Zeit fehlt berufsbedingt

"Ich habe berufsbedingt keine Zeit mehr, um auf diesem Level trainieren zu können", sagt der scheidende Leitwolf. Laux gibt zu, dass ihm die Entscheidung schwer fällt. Fast ein Vierteljahrhundert warf der Ur-Merziger für den Verein am Kreis Tore. Dabei hatte der Plan des 29 Jahre alten Diplom-Kaufmanns einst anders ausgesehen. Mit fünf Jahren wollte Laux Fußball spielen. Opa und Paten-Onkel waren jedoch beim HSV Merzig-Hilbringen aktiv. "Also hat mich meine Mama einfach ins Jugendtraining geschickt, obwohl ich keinen Bock hatte. Ein Glück. Seitdem bin ich Handballer", sagt Laux. Und er fügt grinsend hinzu: "Immer hier. Einmal Merzig , immer Merzig ."

Besonders gern denkt der begeisterte Angler an seinen Hela-Cup-Einsatz in der Thielspark-Halle zurück. Mit der Saar-Auswahl trat der damals 17-Jährige im Jahr 2002 vor vollen Rängen gegen Jugend-Nationalmannschaften an. Für die Franzosen spielte der spätere Welthandballer Nikola Karabatic . Er ist Laux' Idol. "Er ist zwar Rückraumspieler, aber in Sachen Ehrgeiz mein Vorbild", schwärmt der HSV-Kreisläufer, der ähnlich tickt und nie zu früh das Handtuch warf.

Angebote von anderen Vereinen schlug Laux stets aus. Sein großes Ziel: "Mit Merzig in der Regionalliga spielen." Die Spielgemeinschaft mit dem TuS Brotdorf realisierte 2008 den Traum und stieg auf. Nach zwei Spielzeiten war wieder Schluss. "Wegen der Liga-Reform kam es zum vermehrten Abstieg, und wir waren auf einem sonst sicheren Rang dabei. Pech", erzählt Laux.

Emotionaler letzter Gang

Trotz wechselnden Trainern und Ligen - 2012 ging es runter in die Saarlandliga, aber gleich wieder hoch - blieb der 1,85 Meter große und 95 Kilogramm schwere Kreisläufer immer Spielführer. An diesem Samstag gibt er das Amt aber ab.

Auf seinem emotionalen letzten Gang in den Handball-Ruhestand werden ihn zwei alte Weggefährten begleiten: der 33 Jahre alte Abwehrchef Mathias Bochem und der 29-jährige Spielmacher Thomas Kochann. Für die geliebte "dritte Halbzeit" haben die Routiniers vorgesorgt. Laux und Bochem haben kostenlose Snacks und 100 Liter Freibier organisiert. Der Plan von Laux in seiner letzten "dritten Halbzeit": "Vor dem Duschen lange mit den Fans quatschen und gemeinsam ein, zwei Bierchen trinken. Auf unseren Klassenverbleib und die kommende Oberliga-Saison."

handball-merzig.de

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